Rushdie, Salman: Wut
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Roman
Aus dem Englischen von Gisela Stege
Rowohlt
(2003)
Inhalt:
Der Kulturgeschichtsprofessor Malik Solanka hat einen sonderbaren Nebenberuf: Er ist Puppenmacher und hat Erfolg damit. Eines Tages jedoch verlässt der Brite ohne Erklärung seine Frau und seinen Sohn und zieht nach New York. Hier hofft er auf die Wiederherstellung seines emotionalen Gleichgewichts, aber immer öfter wird er von unerklärlichen Wutausbrüchen heimgesucht. Die Vergangenheit holt ihn ein. (Pressetext)
Kurzkritik:
Salman Rushdie ist nicht nur jener indisch-britische Schriftsteller, von dem man die “Satanischen Verse” gekauft hat, weil der Autor wegen dieses Werks vom iranischen Staatschef zum Tode verurteilt worden war, er schreibt auch mit phantastischen Elementen angereicherte Geschichten in mitreißendem Stil.
“Wut” ist nun vielleicht nicht sein bestes Buch, aber für einen vorsichtigen Einstieg in den Rushdie-Kosmos gut geeignet: Malik Solanka, Professor für Ideengeschichte und “cholerischer Puppenmacher”, steht eines Nachts mit gezücktem Messer über seiner schlafenden Frau. Er flieht nach New York, wo er erkennen muss, dass er Gewalt förmlich anzieht.
Hyperrealistisch
Selbstverständlich kann man darin ein Abbild des Autors sehen, der unfreiwillig eine Gefahr für seine Mitmenschen geworden ist und in die Anonymität einer Großstadt flüchten muss. Aber Rushdie begnügt sich nicht mit therapeutischem Schreiben, sondern macht aus dieser Ausgangslage einen für ihn typischen, hyperrealistischen Roman, der vielleicht Lust darauf macht, die “Satanischen Verse” doch endlich aus dem Bücherregal zu holen und tatsächlich zu lesen.
Werner gibt (3,5 von 5 Eselsohren)
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1947 in Bombay geboren, studierte Salman Rushdie in Cambridge Geschichte. Mit seinem Roman «Mitternachtskinder» (1983) wurde er weltberühmt. Seine Bücher erhielten renommierte internationale Auszeichnungen und sind in über zwei dutzend Sprachen übersetzt worden. Zuletzt wurde ihm 1996 der Aristeion-Literaturpreis der EU für sein Gesamtwerk zuerkannt.
Über Salman Rushdie bei Wikipedia.
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