Laurens van der Post: Die verlorene Welt der Kalahari
Kurzkritik – Was meinen Sie? – Ausführliche Besprechung – Infos
Roman
Aus dem Englischen von Leonharda Gescher
Taschenbuch: Diogenes, 2006 (5. Aufl.)
(„The Lost World of the Kalahari“, 1959)
Inhalt:
Es sind Kindheitserinnerungen, Geschichten aus dem Munde der Eltern und lückenhafte Berichte von Jägern, die im jungen van der Post den Plan legen, eine abgeschieden lebende Gruppe der Buschmänner aufzuspüren. Doch erst als Erwachsener findet er Muße und Mittel, den Jugendtraum zu verwirklichen. Begleitet von eingeborenen Helfern, dringt er in die südafrikanische Wüstensteppe der Kalahari ein. (Pressetext)
Kurzkritik:
Van der Post erzählt von seiner Suche nach den Buschmännern, denen er sich schließlich voll Respekt und Liebe nähert. Er findet freundliche, ursprüngliche Menschen, die rein gar nicht zur Vorstellung von „Wilden“ passen. Es sind Jäger und Sammler, die sich ihr Leben in der Wüste eingerichtet haben, sie singen und tanzen gerne, sie haben keine Hierarchien, die Frauen sind gleichberechtigt.
Werner gibt (4,5 von 5 Eselsohren)
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Die Wilden sind nicht wild
Laurens van der Post war, wie man auf Wikipedia nachlesen kann, ein südafrikanisch-britischer Schriftsteller, Farmer, Offizier, Kriegsheld und Kriegsgefangener, politischer Berater der britischen Regierung, Erzieher, Journalist, Philanthrop, Philosoph, Forscher (Völkerkundler) und Naturschützer. Geboren 1906 in Südafrika, erfüllte er sich 1950 und 1952 einen lange gehegten Traum und machte sich in seiner alten Heimat auf die Suche nach den Buschmännern, welche Rasse dort wahrscheinlich seit mehr als 20.000 Jahren lebt und zu den ältesten Volkern der Welt zählt.
Das ist die Geschichte einer Reise in ein großes, wüstes Land, die Geschichte einer Suche nach ein paar rein erhaltenen Überresten der einzigen und fast gänzlich verschollenen Urbewohner meines Geburtslandes.
Respekt
In „Die verlorene Welt der Kalahari“ erzählt van der Post von seiner Suche nach den Buschmännern, denen er sich schließlich voll Respekt und Liebe nähert. Er findet freundliche, ursprüngliche Menschen, die rein gar nicht zur Vorstellung von „Wilden“ passen. Es sind Jäger und Sammler, die sich ihr Leben in der Wüste eingerichtet haben, sie singen und tanzen gerne, sie haben keine Hierarchien, die Frauen sind gleichberechtigt.
Sie nehmen van der Post und sein (Film-)Team herzlich auf, einzig in ihre religiösen Vorstellungen mögen sie ihn nicht einweihen. Nach einer gemeinsamen, erfolgreichen Jagd auf einem Elenantilopenbullen gewähren sie ihm sogar darin ein wenig Einblick. Man verabschiedet sich herzlich und …
die Wüste konnte niemals wieder leer sein. Denn dort hatte mein eingeborenes Herz jetzt lebendige Verwandte und eine Heimat gefunden, an die es sich wendet konnte. Ich ging in meinen Land-Rover zurück, fuhr über den Rand der Düne und begann die lange, schwierige Reise zurück in die Welt unseres zwanzigsten Jahrhunderts jenseits der zeitlosen Kalahari-Bläue.
Von Werner Schuster
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Laurens van der Post, geboren 1906 in Südafrika, ist Schriftsteller, Offizier, Abenteurer, Völkerkundler, Berater und Filmproduzent. Er diente mit Auszeichnung für die britische Armee im Zweiten Weltkrieg in Abessinien, Nordafrika und Indonesien, wo er vier Jahre in japanischer Kriegsgefangenschaft verbrachte. Seit 1949 Teilnahme an zahlreichen Expeditionen in unbekannte Gebiete Afrikas. Nebst seinen afrikanischen Schriften veröffentlichte van der Post auch Werke über Japan und Rußland sowie ein Buch über den Psychoanalytiker C. G. Jung, mit dem er eng befreundet war. 1980 wurde er in den Adelsstand erhoben, und 1982 erwählte man ihn zum Paten des Prinzen William, Sohn von Prinz Charles und Lady Diana. Der Autor verstarb 1996 in London.
Über Laurens van der Post bei Wikipedia, ausführlicher auf Englisch.
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