Kuhn, Krystyna: Totenkind
Kurzkritik – Was meinen Sie? – Ausführliche Besprechung – Infos
Krimi
Erschienen 2009 bei Goldmann (Taschenbuch)
Inhalt:
Frankfurt, kurz vor Weihnachten: Als Staatsanwältin Myriam Singer nach einem harten Arbeitstag spät am Abend nach Hause kommt, erhält sie Besuch von einem verwahrlosten Kind mit einer Plastiktüte in der Hand. Myriam kann es nicht fassen, als sie einen Schädel in der Tüte findet und einen Zettel mit der Aufschrift: „Kümmern Sie sich um Maja!“ Die Polizei steht vor einem Rätsel, denn das Kind spricht nicht und wird offenbar nirgends vermisst. Doch dann findet die Gerichtsmedizin heraus, dass der Schädel der Mutter des Mädchens gehörte …
(Pressetext)
Kurzkritik:
Während die Hintergründe der Insel-Frauenleichen ebenso politisch wie klischeehaft sind, wird die Aufklärung der Identität des Mädchens und des Schädels sowie des Ehepaar-Mordes wahrscheinlich ungläubiges Kopfschütteln verursachen. Wenn einem die Lösung eines Krimis an den Haaren herbeigezogen vorkommt, helfen auch keine faszinierenden Figuren.
Werner gibt (1,5 von 5 Eselsohren)
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Der Schädel in der Plastiktüte
Fangen wir mit dem Positiven an: Die Figuren in diesem Krimi sind interessant und glaubwürdig. Da haben wir den desillusionierten russischen Inspektor Sascha Rebko, der zu einem Fall „an Ende der Welt“ abkommandiert wird, den er allem Anschein nach gar nicht aufklären sollte. Und da ist die toughe deutsche Staatsanwältin Myriam Singer, die mit der Zeitungsschlagzeile „Die Frau, die gegen Kinderpornografie kämpft“ vorgestellt wird.
Während es Singer mit einem russischen Mädchen zu tun bekommt, das in einer Plastiktüte einen Schädel herumträgt, welcher als der ihrer Mutter identifiziert wird, wurden auf einer Insel im Weißen Meer zwanzig Frauenleichen entdeckt.
Geübte KrimileserInnen wissen: Diese beiden Fälle haben miteinander zu tun, da braucht es gar keine deutsche Anthropologin, die an beiden Schauplätzen arbeitet resp. aushilft (und dem Inspektor den Kopf verdreht).
Allgemeine Verwirrung
Zur allgemeinen Verwirrung wird dann auch noch ein wohlhabendes Frankfurter Ehepaar ermordet aufgefunden. Und während die Hintergründe der Insel-Frauenleichen ebenso politisch wie klischeehaft sind, wird die Aufklärung der Identität des Mädchens und des Schädels sowie des Ehepaar-Mordes wahrscheinlich ungläubiges Kopfschütteln verursachen.
Wenn einem die Lösung eines Krimis an den Haaren herbeigezogen vorkommt, helfen auch keine faszinierenden Figuren.
Von Werner Schuster
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Krystyna Kuhn, 1960 als siebtes von acht Kindern in Würzburg geboren, studierte Slawistik, Germanistik und Kunstgeschichte, zeitweise in Moskau und Krakau. Sie arbeitete als Redakteurin und Herausgeberin und schrieb Gedichte sowie Kurzgeschichten. Krystyna Kuhn lebt mit Mann und Tochter im Spessart.
Über Krystyna Kuhn bei Wikipedia.
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