Die aktuellen Bestseller (30.5.)
Liebe LeserInnen,
diesmal habe ich eine eigene Liste erstellt:
Die Eselsohren-Bestenlisten vom Mai
PROSA
1) S.U. Bart: „Goodbye Bismarck“ (Plöttner)
Am Tag der Deutschen Einheit wurde der Kopf der Bismarck-Statue in Hamburg von unbekannten Tätern mit einem Tuch verhüllt, auf dem eine Karikatur von Helmut Kohl aufgemalt war. – Also wenn das kein Romanstoff ist! Nun muss man aus so einem Stoff allerdings auch noch etwas machen (am besten etwas Gutes). S.U. Bart hat etwas Hervorragendes daraus gemacht, keinen Unterhaltungsroman, aber einen Roman, der unterhält, in einer treffsicheren, ironischen Sprache – und klug komponiert.
2) Elif Shafak: „Der Bonbonpalast“ (Eichborn)
Dass das Werk insgesamt tatsächlich etwas von einem Friseursalon hat, liegt wohl daran, dass sich die Autorin für dieses Werk einfach sehr viel vorgenommen hat, denn es sprudelt nur so aus ihr heraus, dass man (= Jürgen Weber) meinen könnte, sie habe reale Celals und Cemals als Quelle für ihren Roman angezapft. So authentisch kann Literatur eben auch sein.
3) Jonathan Tropper: „Mein fast perfektes Leben“ (Knaur)
Man muss schon ein großes Talent sein, um aus der Geschichte über einen abgrundtief traurigen Witwer ein streckenweise komisches Buch zu machen. Nun, eigentlich ist‘s eine Achterbahn der Gefühle. Mal könnte man heulen, dann muss man wieder lachen.
SACHBÜCHER/RATGEBER
1) Sarah Thornton: „Sieben Tage in der Kunstwelt“ (Fischer)
Wer dieses allgemein verständlich geschriebene Buch über moderne Kunst gelesen hat, kennt sich nicht nur aus in der Kunstwelt, er oder sie hat wohl auch Lust bekommen, sich überhaupt oder näher mit zeitgenössischen Werken zu befassen.
2) Andreas Salcher: „Der verletzte Mensch“ (Ecowin)
Andreas Salcher hält Verletzungen für den Schlüssel zu unseren (größten) Talenten und erklärt mittels wissenschaftlicher Studien, wie man Verletzungen erfolgreich bewältigt. Das ergibt ein mehr als Trost spendendes, nämlich ein überzeugendes und potenziell hilfreiches Buch, verständlich und anschaulich geschrieben, in nüchternem Tonfall und mit großem Herzen.
3) Michael Tsokos: „Dem Tod auf der Spur“ (Ullstein)
Zwölf ausgesuchte Fälle aus Michael Tsokos‘ Berufsalltag illustrieren die Vorgehen und Methoden der Rechtsmedizin. „Genauer hinsehen aus Liebe zum Leben“, rät er seinen LeserInnen. Damit wir schon von den Lebenden lernen können, bevor es zu spät ist, meint Eva Schuster.
Zeit zum Lesen
wünscht
Werner Schuster