Layard, Richard: Die glückliche Gesellschaft
Kurzkritik – Was meinen Sie? – Ausführliche Besprechung – Infos
Was wir aus der Glücksforschung lernen können
Sachbuch Gesellschaft
Aus dem Englischen von Jürgen Neubauer
Broschiert: Campus, 2009
(„The New Happiness“, 2005)
Inhalt:
Wir brauchen einen Kurswechsel in Politik und Wirtschaft. Nicht ein möglichst kräftiges Wirtschaftswachstum ist Richard Layards Anliegen, sondern das größtmögliche Glück für alle und jeden Einzelnen. Dieses Glück ist eben nicht mit der allgemeinen Kaufkraft oder dem prall gefüllten Geldbeutel der Konsumenten gleichzusetzen, wie die meisten Wirtschaftswissenschaftler immer noch behaupten. Stattdessen sollten Rücksicht auf das eigene Befinden und Mitgefühl für andere die Eckpfeiler der Gesellschaft sein. Richard Layard zeigt anschaulich und unterhaltsam, wie und warum das funktionieren kann. » Ein spannendes Plädoyer für eine neue Wirtschaftspolitik« Stern (Pressetext)
Kurzkritik:
Wissenschaftlich erwiesen ist: Keine Auswirkungen auf unser Empfinden von Glück haben das Alter, das Geschlecht, das Aussehen, die Intelligenz und die Bildung. Und zu den Glücksfaktoren Familie, Geld, Arbeit, soziales Umfeld und Gesundheit kann man noch Freiheit und Werte zählen. Das veranschaulicht Layard nicht nur mit erforschten Fakten, sondern auch mit Beispielen.
Werner gibt (4 von 5 Eselsohren)
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Von einem Glück zum nächsten
Ich liebe es, von einem Buch zum nächsten (themenverwandten) weitergeleitet zu werden und so hat mich, angeregt von Andreas Salchers „Der verletzte Mensch“, die Glücksforschung zu interessieren begonnen. „Die glückliche Gesellschaft“ zu lesen war da die richtige Entscheidung.
Angetrieben vom Wunsch, die Menschen glücklich(er) zu machen, hat der Wirtschaftswissenschaftler Layard Forschungen und Erkenntnisse von Psychologen, Hirnforschern, Gesellschaftswissenschaftlern, Philosophen und Wirtschaftswissenschaftlern zusammengetragen und daraus erbauliche Thesen abgeleitet:
1.) Glück ist messbar.
2.) Der Mensch ist ein nach Glück strebendes Tier.
3.) Die glücklichste Gesellschaft ist die beste.
4.) Unsere Gesellschaft wird nicht glücklicher werden, wenn wir uns nicht auf dieses Ziel festlegen.
Fernsehen macht unglücklich
Wissenschaftlich erwiesen ist: Keine Auswirkungen auf unser Empfinden von Glück haben das Alter, das Geschlecht, das Aussehen, die Intelligenz und die Bildung. Und zu den Glücksfaktoren Familie, Geld, Arbeit, soziales Umfeld und Gesundheit kann man noch Freiheit und Werte zählen.
Das veranschaulicht Layard nicht nur mit erforschten Fakten, sondern auch mit Beispielen wie diesem: „Im Jahr 1998 verkündete der König des keinen buddhistischen Königreiches Bhutan, – oberstes Ziel seines Landes sei die Erlangung des Glücks. – Doch schon im Jahr darauf traf er eine folgenschwere Entscheidungen: Er ließ das Fernsehen in seinem Land zu. – Schon bald war ein starker Anstieg an Scheidungen, Kriminalität und Drogenkonsum zu verzeichnen.“
Hardcore-Individualismus
Wohl zur selben Zeit, als der Grundstein für die jetzt ausgebrochene Wirtschaftskrise gelegt wurde (– und da hatte der neoliberale Hardcore-Individualismus von uns schon längst Besitz ergriffen), postulierte Layard unter anderem:
– Steuern könnten ein wichtiges Instrument zur Beendigung des Statuswettlaufs und der Überarbeitung sein.
– Wir sollten mehr zur Bekämpfung der Armut ausgeben (weltweit).
– Wir sollten mehr Geld ausgeben, um psychisch Kranken zu helfen.
– Wir sollten ein familienfreundlicheres Arbeitsumfeld schaffen.
– Wir müssen unbedingt die hohe Arbeitslosigkeit reduzieren.
– Und das Wichtigste zum Schluss: Bildung, vor allem – in Ermangelung eines besseren Begriffs – moralische Bildung.
Das führt mich zu Daniel Goleman und Martin Seligman, auf die mich Layard aufmerksam gemacht; doch davon zu einem späteren Zeitpunkt …
Von Werner Schuster
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Richard Layard ist Direktor des Center for Economic Performance an der London School of Economics. Auf der Grundlage seiner Studien zur Arbeitslosigkeit gelang der Labourregierung eine deutliche Verringerung der Arbeitslosenzahlen in England. Die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Wohlstand und persönlicher Zufriedenheit bildet seit mehreren Jahren den Schwerpunkt seiner Forschungsarbeit.
Über Richard Layard bei Wikipedia.
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