Bradley, Alan: Flavia de Luce
Kurzkritik – Was meinen Sie? – Ausführliche Besprechung – Infos
Mord im Gurkenbeet
Jugendkrimi
Erschienen 2009 bei Penhaligon
Aus dem Englischen von Gerald Jung und Katharina Orgaß
Originalausgabe: „The Sweetness at the Bottom of the Pie“
Inhalt:
Die junge Flavia de Luce staunt nicht schlecht, als sie im ersten Morgenlicht das Opfer eines Giftmordes in ihrem Gurkenbeet entdeckt! Da jeder ihren Vater, den sanftmütigen Colonel de Luce, für den Mörder zu halten scheint, nimmt die naseweise Flavia persönlich die Ermittlungen auf. Hartnäckig folgt sie jeder noch so abwegigen Spur – bis sie einsehen muss, dass ihr Vater tatsächlich ein dunkles Geheimnis hütet. Und so befürchtet Flavia schließlich, dass sie vielleicht eine zu gute Detektivin ist … (Pressetext)
Kurzkritik:
Herrlich: Ein elfjähriges Mädchen fährt mit dem Fahrrad durch die Gegend und löst ein Rätsel nach dem anderen.
Fein: Dass der Inspektor, welcher den Mordfall aufklären soll, kein Idiot ist, sondern lebensklug.
Großartig: Wie wir in bester, altmodischer Whodunit-Manier mit Flavia nach und nach der Vorgeschichte des Falles und schließlich dem Täter auf die Spur kommen.
Verblüffend: Ich wüsste nicht, ob das Thema Briefmarken-Sammeln schon einmal so spannend abgehandelt worden wäre.
Werner gibt (4,25 von 5 Eselsohren)
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Naseweis und oberfrech
Irgendwann habe ich mir bei diesem Buch gedacht, Alan Bradley ist ein so begnadeter Autor, es sei völlig egal, worüber er schreibt.
Das stimmt natürlich so nicht. Denn auch wenn man nicht weiß, dass Bradley mit seiner Flavia de Luce lange „schwanger“ gegangen ist, ist völlig klar, dass da jemand sein Thema, seinen Stoff, seinen Handlungsort gefunden hat.
„Mord im Gurkenbeet“ spielt im England der 1950er Jahre (– als die Welt also noch anders in Ordnung war als heute), in einem alten viktorianischen Herrenhaus am Rande eines Dorfes. Die Heldin ist ganze elf Jahre alt, naseweis und oberfrech, die jüngste von drei Töchtern, deren Mutter früh verstorben und deren Vater allem Anschein nach ein langweiliger Herr im Hause ist.
Eine elfjährige Chemikerin
Auf Flavia und ihre Schwestern trifft das Sprichwort „Was sich liebt, das neckt sich“ vollends zu (– wobei das mit der Liebe vielleicht über- und das mit dem Necken untertrieben ist). Jedenfalls hat sich Flavia im hauseigenen Labor selbst zur Chemikerin ausgebildet. Als sie eines Morgens im Gurkenbeet einen Toten findet, erwacht auch die Detektivin in ihr.
Herrlich: Ein elfjähriges Mädchen fährt mit dem Fahrrad durch die Gegend und löst ein Rätsel nach dem anderen.
Fein: Dass der Inspektor, welcher den Mordfall aufklären soll, kein Idiot ist, sondern lebensklug.
Großartig: Wie wir in bester, altmodischer Whodunit-Manier mit Flavia nach und nach der Vorgeschichte des Falles und schließlich dem Täter auf die Spur kommen.
Tödliche Briefmarken
Verblüffend: Ich wüsste nicht, ob das Thema Briefmarken-Sammeln schon einmal so spannend abgehandelt worden wäre.
Das alles ist dermaßen selbstverständlich aufgebaut und beschrieben, dass man glauben möchte, so etwa könne doch jede/r. Doch man braucht sich ja bloß ein paar der vielen Krimi-Neuerscheinungen herzunehmen, um alsbald festzustellen: So gut gelingt das nur ganz wenigen.
Und da freut es mich natürlich, dass Alan Bradley weitere Flavia-de-Luce-Krimis angekündigt hat. Wiewohl: Ich würde alles andere von ihm auch lesen.
Von Werner Schuster
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Alan Bradley wurde 1938 geboren und ist in Cobourg in der kanadischen Provinz Ontario aufgewachsen. Nach einer Karriere als Elektrotechniker, die schließlich in der Position des Direktors für Fernsehtechnik am Zentrum für Neue Medien der Universität von Saskatchewan in Saskatoon gipfelte, hat Alan Bradley sich 1994 aus dem aktiven Berufsleben zurückgezogen, um sich nur noch dem Schreiben zu widmen. »Mord im Gurkenbeet« ist sein erster Roman und der in England, USA und Kanada bereits viel umjubelte Auftakt zur Serie um die außergewöhnliche Detektivin Flavia de Luce. Alan Bradley lebt zusammen mit seiner Frau auf Malta.
Über Alan Bradley bei Randomhouse.
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Meine Muss-auf-den-Lesestapel-Liste wächst und wächst, ein kausaler Zusammenhang mit eselsohren.at ist nicht von der Hand zu weisen.
Wenn das so weitergeht, muss ich die Wohnung über mir wohl anmieten (oder einen zweiten Stapel anfangen).