Pásztor, Susann: Ein fabelhafter Lügner
Kurzkritik – Was meinen Sie? – Ausführliche Besprechung – Infos
Roman
Erschienen 2010 bei KiWi
Inhalt:
Joschi Molnár bleibt ein Rätsel. Der famose Fabulierer hat seinen Kindern ein Vermächtnis aus phantastischen Geschichten, tragischen Verstrickungen und faustdicken Lügen hinterlassen. Als sich die Halbgeschwister Hannah, Marika und Gabor in Weimar treffen, um Joschis hundertsten Geburtstag zu feiern, prallen Welten aufeinander. (Pressetext)
Kurzkritik:
Mit viel Humor beschreibt Susann Pásztor eine jüdische Familie, die sich in der Nähe von Buchenwald trifft, um den 100. Geburtstag des verstorbenen Joschi zu feiern, der sein Leben in so vielen Variationen erzählt hat, dass er nahezu ungreifbar geworden ist.
Ein tragikomisches Buch, das seine LeserInnen heiter und wie nebenbei nachdenklich stimmt.
Werner gibt (4 von 5 Eselsohren)
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Kein Referat über Buchenwald
Mit viel Humor beschreibt Susann Pásztor eine jüdische Familie, die sich in der Nähe von Buchenwald trifft, um den 100. Geburtstag des verstorbenen Joschi zu feiern, der sein Leben in so vielen Variationen erzählt hat, dass er nahezu ungreifbar geworden ist.
„Denn das, was andere Familien ihren Stammbaum nennen, ist bei uns eine Art Sudoku, an dem seit Jahren gearbeitet und vor allem herumradiert wird, weil jedes Mal ein anderes Ergebnis herauskommt.”
Fünf Kinder mit fünf verschiedenen Frauen
Ziemlich sicher kann man sich sein, dass Joschi fünf Kinder mit fünf verschiedenen Frauen hatte und zwei Kinder sowie seine zweite Frau in Auschwitz verloren hat. Bei besagtem Fest kommen nun die drei überlebenden Halbgeschwister zusammen, deren Charaktere so originell sind, dass sie gerade noch als wahrscheinlich durchgehen.
Erzählt werden die ebenfalls leicht fantastischen Ereignisse eines Wochenendes – von Lily, Tochter der Alleinerzieherin Marika, die eigentlich ein Referat über Buchenwald schreiben wollte und sich am Ende der Geschichte ein wenig mehr mit ihrem Jüdisch-Sein identifiziert.
War Joschi überhaupt jüdischer Herkunft?
Auch wenn ihr Onkel Gabor eigentlich daran zweifelt, ob Joschi überhaupt jüdischer Herkunft und tatsächlich in Buchenwald interniert gewesen ist.
Und auch wenn Tante Hannah zum Abschied feststellt: „Als Erstes muss ich euch gestehen, dass ich mit ziemlich großen Erwartungen hierher gekommen bin. Ich hatte gehofft, dass sich endlich mal ein paar Informationslücken schließen würden. (–) Irgendwie hat das alles nicht geklappt. Stattdessen habe ich jetzt die Staatsanwaltschaft am Hals.“
Ein tragikomisches Buch, das seine LeserInnen heiter und wie nebenbei nachdenklich stimmt.
Von Werner Schuster
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- von: Werner
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