01/03/2010von 675 Views – 0 Kommentare

Gäbel, Julia: Pittys Blues

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Buchcover
Roman
Erschienen 2010 bei Knaus (Hardcover),
2011 bei btb als Taschenbuch
Inhalt:

In Rickville verläuft das Leben in geordneten Bahnen. Jeder brennt seinen eigenen Whiskey, mittags geht man zu Vera in den Diner und abends trifft man sich bei Tulipe im Sugarclub. Doch plötzlich taucht Dicks alter Pick-up wieder auf, und mit ihm das geheimnisvolle Mädchen Pitty. Niemand hat sie in dieser Gegend, wo jeder jeden kennt, schon mal gesehen. Niemand weiß, wie sie in den Pick-up gekommen ist. Und doch ist nach drei Tagen mit Pitty alles ganz anders. Als hätte das Mädchen die Menschen verzaubert und sie die Liebe und das Leben neu gelehrt. (Pressetext)

Kurzkritik:

Dieser Roman ist zauberhaft. Julia Gäbel beschreibt einen amerikanische Dorfgemeinschaft (ohne Handys und Internet) mit einem Kinderblick, wie er bis zu einem gewissen Grad Richard Brautigan eignet.

Es ist allerdings keine kindliche Welt, sondern wir befinden uns bei größtenteils sympathischen Hinterwäldern. In Rickville geht alles seinen geordneten Gang, man arbeitet gemächlich vor sich hin und besucht mittags das eine und abends das andere Lokal.

Aber es gibt so etwas wie ein Dorfgeheimnis, das mit dem gewaltsamen Tod von Dicks Buder Elliot zu tun hat, und als eines Tages Dicks verschwundener Pickup auftaucht, in welchem Elliot tot aufgefunden worden war, scheint es an der Zeit, dass dieses Geheimnis endlich gelüftet werden soll.

Werner gibt  ★★★★¼  (4,25 von 5 Eselsohren)

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Besprechung:

Einmal kopfüber gehalten

Dieser Roman ist zauberhaft. Julia Gäbel beschreibt einen amerikanische Dorfgemeinschaft (ohne Handys und Internet) mit einem Kinderblick, wie er bis zu einem gewissen Grad Richard Brautigan eignet.

Es ist allerdings keine kindliche Welt, sondern wir befinden uns bei größtenteils sympathischen Hinterwäldern. In Rickville geht alles seinen geordneten Gang, man arbeitet gemächlich vor sich hin und besucht mittags das eine und abends das andere Lokal.

Das Dorfgeheimnis

Aber es gibt so etwas wie ein Dorfgeheimnis, das mit dem gewaltsamen Tod von Dicks Buder Elliot zu tun hat, und als eines Tages Dicks verschwundener Pickup auftaucht, in welchem Elliot tot aufgefunden worden war, scheint es an der Zeit, dass dieses Geheimnis endlich gelüftet werden soll.

Nun steht dieser Pickup auf eine Art und Weise in eine Einfahrt eingepfercht, dass man ihn so eigentlich gar nicht hingestellt haben kann. Und niemand schafft es, das Auto dort wieder herauszubekommen.

Eine seltsame Frau

Außerdem liegt eine seltsame junge Frau namens Pitty drinnen, die von daheim weggegangen ist und sich in den Pickup schlafen gelegt hat und die folgendermaßen beschrieben wird: „Menschen sind so. Wenn jemand langsam ist, denken sie, macht er das mit Absicht“.

Darüber hinaus schneit es drei Tage lang so heftig, wie es in Rickville vorher und nachher niemals wieder vorgekommen ist.

Verzaubert

Dick ist nun gleichzeitig – und widerwillig – damit beschäftigt, sich in Pitty zu verlieben und sich an Elliot zu erinnern. Er glaubt nämlich, dass er seinen Bruder bei einer Prügelei umgebracht hat. Nahezu alle im Dorf wissen, dass dem nicht so war, doch aus relativ triftigen Gründen hat ihm das keiner von ihnen bisher mitgeteilt.

Erzählt wird uns das von einem abgeklärten 80-jährigen, der noch ein Junge war, als sich in Rickville einiges veränderte. Und der schließlich schreibt: „Jeder hatte die drei Tage anders in Erinnerung. Aber jeden hatte der Schnee an den Füßen gegriffen und einmal kopfüber gehalten, und keiner wollte gern zugebene, dass Pitty die Stadt auch ein wenig verzaubert hatte.“

Von Werner Schuster

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Infos:

Julia Gäbel, 1975 in der Nähe von Hannover geboren, begann früher als es ihren Lehrern lieb war, sich Geschichten auszudenken. Weil sie Verschiedenes studiert hat, unter anderem Journalismus, ist für sie die Realität eine schöne Nebensache. Sie reist gern, nicht nur im Kopf, braucht Musik zum Leben und Schreiben und lebt am liebsten in Hamburg. »Pittys Blues« ist ihr erster Roman.

Zum Video: Julia Gäbel über ihren Debütroman „Pittys Blues“ und das Schreiben

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