17/03/2010von 577 Views – 0 Kommentare

Jinks, Catherine: Blutsbande

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Buchcover
Jugend-Vampirroman
Erschienen 2009 bei dtv
Aus dem Englischen von Christa Broermann
Originalausgabe: „The Reformed Vampire Support Group“, 2009
Inhalt:

Vampire sind tot. Und wenn sie nicht gepfählt werden wollen, sollten sie aufhören, Menschen zu beißen, und lernen, ihre Sucht zu akzeptieren, regelmäßig ihre Selbsthilfegruppe aufsuchen und endlich anfangen, ihr »Leben« in den Griff zu kriegen. (Pressetext)

Kurzkritik:

Die Idee ist ja großartig: Dem immer mehr ausufernden Happy Vampirism etwas entgegenzusetzen, was Vampiren ähnlich(er) sein könnte. Catherine Jinks (der wir etwa die amüsanten Bücher um den „teuflischen“ Cadel Piggott zu verdanken haben) beschreibt eine Gruppe von Vampiren, denen es gar nicht gut geht. Kraftlos schleppen sie sich durch die Nächte (die Tage verschlafen sie in einer Art Totenstarre), und ernähren sich von Meerschweinchenblut. Nicht einmal ihre ärgsten Feinde würden die beißen!

Das hätte einen wunderbaren Stoff für eine Genre-Satire abgeben können, doch Jinks konnte anscheinend nicht widerstehen, einen Thriller für die Jugend daraus zu machen. Und der ist nicht gerade spektakulär geworden.

Werner gibt  ★★½☆☆  (2,5 von 5 Eselsohren)

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Besprechung:

Das langweilige „ewige“ Leben

Die Idee ist ja großartig: Dem immer mehr ausufernden Happy Vampirism etwas entgegenzusetzen, was Vampiren ähnlich(er) sein könnte. Catherine Jinks (der wir etwa die amüsanten Bücher um den „teuflischen“ Cadel Piggott zu verdanken haben) beschreibt eine Gruppe von Vampiren, denen es gar nicht gut geht. Kraftlos schleppen sie sich durch die Nächte (die Tage verschlafen sie in einer Art Totenstarre), und ernähren sich von Meerschweinchenblut. Nicht einmal ihre ärgsten Feinde würden die beißen!

Das hätte einen wunderbaren Stoff für eine Genre-Satire abgeben können, doch Jinks konnte anscheinend nicht widerstehen, einen Thriller für die Jugend daraus zu machen. Und der ist nicht gerade spektakulär geworden.

Harmloser Vampir-Killer

Nina, mit 15 gebissen (also körperlich immer noch 15), lebt bei ihrer Mutter (nicht gebissen), hasst ihr langweiliges, „ewiges“ Leben und insbesondere ihre Vampir-Selbsthilfegruppe unter der Leitung eines Pfarrers. Doch dann wird einer aus der Gruppe „umgebracht“, und man macht sich auf die Suche nach dem Vampir-Killer.

Der ist zwar im Prinzip harmlos, doch man entdeckt ein brutales Vater-Sohn-Gespann, das Wehrwolf-Kämpfe veranstaltet. Und als man denen ihren Wehrwolf wegnimmt, verfolgen Vater und Sohn die Vampire.

Zu viel Gerede

Das wird von Nina selbst erzählt mit vielen Dialogen, die immer wieder Gruppendiskussionen widergeben. Sollen wir den Wehrwolf befreien, wenn nein, warum nicht, wenn ja, warum und wie? Welche Möglichkeiten gibt es und für welche entscheiden wir uns? Warum nicht für eine andere? usw. usf.

Gehandelt wird zwar trotzdem, doch gewissermaßen zwischen viel Gerede. Suspence kommt da kaum oder eben zwischendurch mal auf – und witzig ist das Ganze auch nicht gerade.

Blutleer

So ist aus einer viel versprechenden Idee leider nur ein halb-spannender, halb-lustiger Roman geworden. Und die diebische Freude über unattraktive, blutleere Vampire, die sich für eine Lovestory einfach nicht eignen, währt kürzer als die gut 300 Seiten.

Von Werner Schuster

P.S.: Vielleicht tue ich Catherine Jinks ja auch Unrecht und sie wollte gar keine Satire schreiben. Jedenfalls hat das eine gewisse Frau Meier (!) bereits gemacht: „Bis(s) einer weint: Die große Stephenie-Meyer-Parodie“ (bei Heyne).

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Infos:

Über Catherine Jinks bei Wikipedia.

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