Gratis für Sie!
Für ein Büro braucht man ja auch Büromaterial, und Jungunternehmern (sic!) wie Herrn Schuster werden von einigen Firmen Großhandelspreise angeboten. Aber nicht nur das.
GRATIS FÜR SIE!
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FRÜHSTÜCKS-SET!
Das besteht aus einem Kaffeeautomaten und einem Wasserkocher.
Da freut sich Herr Schuster, denn genau das fehlt ihm in seinem Büro (unter anderem) noch. Und weil eines der Freizeitvergnügen von Herrn Schuster das Studium von Katalogen ist, macht er das nun.
Weil er sich für einen mündigen und kritischen Konsumenten hält, streicht er in diesem Katalog zuerst das an, was ihn interessiert, schreibt sich dies anschließend heraus, um danach jene Produkte herauszufiltern, von denen er glaubt, sie wirklich zu brauchen. (Außerdem muss er auf 49 Euro kommen, damit die Zustellung gratis ist.)
Sein Zettel sieht dann folgendermaßen aus („X“ steht für „Ja“, „.“ steht für „Jein“):
Kopier – 3,89
X Kopier – 4,39
Green – 3,49
Color – 5,01
Luftpolster A4 (50) – 12,99
Brief C5/C6 (25) – 1,69
(100) – 4,49
Geschäftsbuch – 16,24/22,34
. College (10) – 10,19
. Briefkörbe à 1,09/1,76
X Briefklammern 0,34/0,49
X Gel-Tinte à 1,79
. Textmarker à 0,49
CD (10) – 5,29
(25) – 7,99
DVD (10) – 5,99
(25) – 14,99
RW à 1,09
X Tintenpatronen (3) – 55,59
(1) – 8,99
(1) – 8,49
Darunter finden wir auf diesem Zettel noch eine kleine Rechnung, die sich nach einigem Hin und Her auf 49,83 beläuft. Daneben ist ein „:)“ gezeichnet.
Anschließend geht Herr Schuster zu seinem Computer und vergleicht die Tintenpatronen-Preise mit denen seines Händlers ein paar Gassen weiter. Die von seinem Händler sind günstiger. ABER: DAS FRÜHSTÜCKS-SET!!!
Herr Schuster nimmt seinen Zettel und den Katalog und ruft die Site des Bürobedarf-Anbieters auf. Er erinnert sich an User- und Passwort und beginnt, Artikel auszuwählen.
Im schönsten Suchen und Klicken entdeckt Herr Schuster auf dem Katalogcover zufällig folgenden, ziemlich klein gedruckten Satz: „Sollte Ihr Gratis-Artikel nicht mehr vorrätig sein, erlauben wir uns, Ihnen einen anderen gleichwertigen Artikel zu schicken.“
Wir sehen nicht, wie ein Kaffeeautomat und ein Wasserkocher vor Herrn Schusters geistigem Auge zerbersten. Aber wir hören einen Seufzer, ein paar heftige Klicks und dass Papier zerrissen wird.
Und schließlich die denkwürdigen Wörter „Arschlöcher. Idiot.”
stimmt alles genau so! bis auf die jugendfreie fluch-variante am schluss ,-))
ich sehe dich richtig vor mir … und vor dem “a”-wort noch: “no geh'” …. 😀