Mischkulnig, Lydia: Schwestern der Angst
Kurzkritik – Was meinen Sie? – Ausführliche Besprechung – Infos
- Hardcover
- Erschienen 2010 bei Haymon
Inhalt:
Spannend wie einen Thriller und mit psychologischer Tiefe entfaltet Lydia Mischkulnig die dramatische Geschichte einer fatalen Schwesternbeziehung und der gravierenden Folgen von sexueller Gewalt. (Pressetext)
Kurzkritik:
Den oft nur mühsam unterdrückten Gewaltimpuls der einen Schwester und die Verschiebung ihrer Wirklichkeitswahrnehmung schildert Mischkulnig in eindringlichen Bildern, die eine sich immer weiter steigernde Spannung erzeugen.
Sabine gibt (4 von 5 Eselsohren)
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Die Geschichte einer Obsession
Renate wurde von ihrer Mutter als kleines Kind nach Österreich geholt, um hier in die heile Zweitfamilie integriert zu werden. Doch die Mutter stirbt bei der Geburt der zweiten Tochter Marie und fortan überlässt der Stiefvater es Renate, Marie aufzuziehen. Sie betrachtet das Kind als ihren Besitz, den sie zu beschützen und zu formen hat.
Ein Mann zwischen zwei Frauen
Bis Marie das Jugendalter erreicht, gehorcht sie Renate weitgehend, doch dann taucht in der Pension des Stiefvaters ein Feriengast auf, in den sich beide verlieben: Paul. Renate stellt dem jungen Mediziner nach, lauert ihm in seinem Zimmer auf, es kommt zu einem Handgemenge, im Zuge dessen sie sich den Kopf stößt und ohmächtig wird. Als sie erwacht, ist sie davon überzeugt, dass Paul sie vergewaltigt hat. Niemand glaubt ihr, der Vater lässt Marie sogar mit Paul gemeinsam nach Frankreich fahren, vorgeblich, um ihr Französisch zu verbessern.
Bis dass der Tod
Erzählt wird der Roman von der erwachsenen Renate, deren größte Obsession immer noch ihre Schwester ist. Sie darf sich ihr mittlerweile nicht mehr nähern und hat dennoch nur ein Ziel: Ihre Schwester vor ihrem Vergewaltiger Paul zu beschützen, die beiden zu trennen. In Rückblenden schildert sie ihr bisheriges Leben, beteuert dabei ihre Liebe und pocht auf ihre Interpretation der Dinge. Ihren oft nur mühsam unterdrückten Gewaltimpuls und die Verschiebung ihrer Wirklichkeitswahrnehmung schildert Mischkulnig in eindringlichen Bildern, die eine sich immer weiter steigernde Spannung erzeugen.
Von Sabine Schönfellner
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Lydia Mischkulnig, geb. 1963 in Klagenfurt, studierte Bühnenbild und Film, schreibt seit 1991 Erzählungen, Hörspiele und Romane. Zahlreiche Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften; in Buchform erschienen zuletzt: „Halbes Leben“ (1994); „Hollywood im Winter“ (1996); „Sieben Versuchungen. Erzählungen“ (1998); „Umarmung. Roman“ (2002). Gemeinsam mit Sabine Scholl gründete sie 2007 die literarische Bewegung „Tinternational Textunternehmen“. Erstes Ergebnis der Zusammenarbeit ist die auf fünf Bände angelegte „Die Böhmische Bibel. Unheilige Schrift für Puppen“.
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danke, ich werde dem nachgehen.
Hallo in IE7 sieht dein Template irgendwie kaputt aus.