Akstinat, Simon: Bibel vs. Koran
Kurzkritik – Was meinen Sie? – Ausführliche Besprechung – Infos
- Sie werden nicht glauben, was in den heiligen Büchern steht!
- Broschiert
- Erschienen 2011 bei Eichborn
Inhalt:
Seit über tausend Jahren sind sie Gegner, die sich mal aus Herzenslust und häufiger mit erbittertem Ernst bekämpfen: der Islam und das Christentum. Bei aller Liebe zum gepflegten Vorurteil muss eine gotteslästerliche Frage doch gestattet sein: Warum eigentlich? Simon Akstinat hat sie gestellt und in Bibel und Koran nach Antworten gesucht. Ein spiritueller Schlagabtausch mit offenem Ende: Denn Islam und Christentum sind sich ähnlicher, als viele denken. (Pressetext)
Kurzkritik:
Akstinat ging es darum, die heiligen Bücher nicht nur vom Hörensagen zu kennen, sondern tatsächlich zu lesen. Leider hat er sich bewusst auf die „dunkle“ Seite von Bibel und Koran beschränkt, weil man ja sonst nur die „positiven und milden Teile unter die Nase gerieben bekommt“.
Für mich als Österreicher stimmt das so nicht. Hierzulande wird von einer rechtspopulistischen Partei ständig die Angst vor „dem Islam“ geschürt. Von daher hätte ich mir eher gewünscht, auch die hellen Seiten des Koran kennenzulernen – oder die dunklen und hellen Seiten beider Religionen. Zumal Akstinat mit seinem Buch nicht nur „interessante Parallelen zwischen den beiden Glaubensrichtungen aufzeigen“, sondern auch „Missverständnisse abbauen“ wollte.
Doch in „Bibel vs. Koran“ wird man sich auf ca. 100 Seiten eher über zum Teil doch seltsame und/oder martialische Zitate wundern und sich vielleicht denken, es sei vor allem für Gläubige gut, diese nicht gekannt zu haben. Sie könnten sonst daran zu zweifeln beginnen, ob sie sich an „Lasse dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit dem Guten“ oder an „Wer seinem Sohn keine Schläge geben will, liebt ihn nicht“ halten sollen.
Werner gibt (3,75 von 5 Eselsohren)
Und hier können Sie das Buch bestellen:
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Dies ist ein jenseitiges Buch, das auf jeden Fall seinem Untertitel gerecht wird: „Sie werden nicht glauben, was in den heiligen Büchern steht!“ Aus welchem heiligen Buch ist zum Beispiel folgende Aufforderung: „Gott, bring sie doch alle um, die dich und deine Gebote missachten!“? – Es ist die Bibel (Psalm 139, Vers 19). Dagegen liest sich die Sure 8, Vers 40 fast schon harmlos: „Bekämpft die Ungläubigen, bis alle Versuchung aufhört und bis alle an Allah glauben.“
Und so geht es weiter in Simon Akstinats „Bibel vs. Koran“ mit den Kapiteln „Krieg & Spiele“, „Sex & Ehe”, „Vorschriften & Strafen“ und „Glaube & Irrglaube“ – getreu dem Motto „Islam und Christentum sind sich ähnlicher, als viele denken“:
„Für euch Frauen gilt dieselbe Regel: Ihr müsst euch euren Männern unterordnen“ vs. „Eure Weiber sind euch ein Acker. Geht zu eurem Acker, von woher ihr wollt“ (1. Petrusbrief, Kapitel 3, Vers 1 vs. Sure 2, Vers 223)
„Sprich zu deinen Frauen und deinen Töchtern und zu den Frauen der Gläubigen, sie sollen ihre Tücher tief über sich ziehen“ vs. „Eine Frau entehrt ihren Mann und sich selbst, wenn sie im öffentlichen Gottesdienst betet und dabei den Kopf nicht bedeckt hält.“ (Sure 33, Vers 59 vs. 1. Korintherbrief im Neuen Testament, in Kapitel 11)
Akstinat ging es zunächst einmal darum, die heiligen Bücher nicht nur vom Hörensagen zu kennen, sondern tatsächlich zu lesen. Leider hat er sich bewusst auf die „dunkle“ Seite von Bibel und Koran beschränkt, weil man ja sonst nur die „positiven und milden Teile unter die Nase gerieben bekommt“.
Für mich als Österreicher stimmt das so nicht. Hierzulande wird von einer rechtspopulistischen Partei ständig die Angst vor „dem Islam“ geschürt. Von daher hätte ich mir eher gewünscht, auch die hellen Seiten des Koran kennenzulernen – oder die dunklen und hellen Seiten beider Religionen. Zumal Akstinat mit seinem Buch nicht nur „interessante Parallelen zwischen den beiden Glaubensrichtungen aufzeigen“, sondern auch „Missverständnisse abbauen“ wollte.
Doch in „Bibel vs. Koran“ wird man sich auf ca. 100 Seiten eher über zum Teil doch seltsame und/oder martialische Zitate wundern und sich vielleicht denken, es sei vor allem für Gläubige gut, diese nicht gekannt zu haben. Sie könnten sonst daran zu zweifeln beginnen, ob sie sich an „Lasse dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit dem Guten“ oder an „Wer seinem Sohn keine Schläge geben will, liebt ihn nicht“ halten sollen.
Doch so tiefsinnig will das Buch wohl gar nicht sein, das mir doch eher als leichte Unterhaltung gedacht scheint und auch als Vorlage für ein Commedy-Programm dienen könnte.
Die CD mit einer inszenierten Lesung gibt es ja schon – mit Roger Willemsen, Sarah Bongartz und dem „Hassprediger“ Serdar Somuncu als SprecherInnen, wobei die Mischung aus dem sozial engagierten Publizisten Willemsen und dem Kabarettisten/Schauspieler Somuncu so ziemlich der Unentschlossenheit des Buches entspricht, das sein ernstes Anliegen hinter den lustig-launigen verbindenden Texten zumindest gut versteckt.
Aber vielleicht sehe ich das bloß zu eng. Schließlich bin ich auch einer Meinung mit Somuncu: „Es kann und darf eben auch Spaß machen, Neugier auf das Ähnliche im anderen zu haben“.
Von Werner Schuster
– in einer Buchhandlung in Ihrer Nähe
– broschiert und als Audiobook bei Amazon
Simon Akstinat schrieb bereits mehrere Sachbücher und produzierte 2009 das Hörbuch Marx und Engels intim mit Harry Rowohlt und Gregor Gysi und 2010 Bibel vs. Koran mit Roger Willemsen, Serdar Somuncu und Sarah Bongartz.
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- von: Werner
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In einem Vortrag habe ich gehort Genau genommen entspricht der Koran als Buch im Islam nicht der Bibel in der Kirche sondern Jesus Beide sind von Ewigkeit her bei Gott werden vom Engel Gabriel auf die Erde vermittelt und sind fehlerlos. Der Referent hatte eins das ich aber nicht mitgeschrieben habe so etwa Erlose uns durch die Gnade des Koran begleite uns im Tod durch den Koran oder ahnlich.