13/01/2012von 556 Views – 0 Kommentare

Fleming, Fergus: Barrow‘s Boys

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Buchcover
  • Sachbuch; Abenteuer, Reise
  • Taschenbuch
  • 599 Seiten
  • Erschienen 2011 bei Unionsverlag
  • Aus dem Englischen von Henning Ahrens
  • Originalausgabe: „Barrow‘s Boys”, 1998

Inhalt:

1816 startete John Barrow, Zweiter Sekretär der Englischen Admiralität, ein Entdeckungsprogramm, das bis heute nur vergleichbar ist mit dem der NASA-Landung auf dem Mond. Um die weißen Flecken der Weltkarte zu füllen, dirigierte Barrow seine Offiziere in aberwitzigen Expeditionen an die Enden der kartierten Welt. Viele seiner Boys gaben für diese Träume ihr Leben, wie John Franklin, der sich auf der Suche nach der Nord-West-Passage verirrte und am Ende seine Stiefel aß.

Kurzkritik:

Abenteuerbücher gibt es ja viele, doch dieses unterscheidet sich erheblich von den anderen. Fergus Felming erzählt nicht einfach eine haarsträubende Geschichte, sondern stellt einen historisch wichtigen, aber doch eher unbekannten Menschen ins Zentrum seines Buches. Und von diesem ausgehend, erzählt er viele haarsträubende Geschichten …

Ein informatives Buch über katastrophale globale Entdeckungsreisen. – und über jenen untergeordneten Beamten, der viele Männer in den Tod geschickt hat.

Werner gibt  ★★★★½  (4,5 von 5 Eselsohren)

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Besprechung:

Eine Katastrophe nach der anderen

Abenteuerbücher gibt es ja viele, doch dieses unterscheidet sich erheblich von den anderen. Fergus Felming erzählt nicht einfach eine haarsträubende Geschichte, sondern stellt einen historisch wichtigen, aber doch eher unbekannten Menschen ins Zentrum seines Buches. Und von diesem ausgehend, erzählt er viele haarsträubende Geschichten …

Sir John Barrow war zwar bloß ein untergeordneter britischer Staatsbeamter, dennoch wurden nach ihm eine Insel, eine Meerenge und ein Kap benannt. Denn als zweiter Sekretär der Admiralität organisierte er während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zahlreiche Entdeckungsreisen, um die nach dem Sieg über Napoleon arbeitslos gewordenen britischen Marineoffiziere zu beschäftigen.

Aberwitzig

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Das Aberwitzige daran ist, dass kaum eine dieser Entdeckungsreisen erfolgreich war. Erfolgreich? – Die meisten endeten desaströs, auch wenn viele bis dahin unbekannte Landstriche und Seegebiete kartiert werden konnten. Ein paar Beispiele:
– 1816 segelte James Tuckey zum Kongo. Keiner seiner Offiziere kehrt zurück, die Besatzung ist stark dezimiert.
– Von 1819 bis 1822 führt John Franklin eine Überlandexpedition zur Nordküste Kanadas. Mehr als die Hälfte seiner Männer verhungert.
– 1825 endet William Edward Perrys letzter Versuch, die Nordwestpassage zu finden, mit einem Schiffbruch.
– 1826 betritt Gordon Laing als erster Europäer Timbuktu; bevor er zurückkehren kann, wird er ermordet.
– 1845 macht sich John Franklin auf die Suche nach der Nordwestpassage. Die gesamte Expedition geht – zugrunde.

Unerträglich kalt, unerträglich heiß

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Dennoch gibt Barrow nicht auf. Auch gegen Widerstände innerhalb der Admiralität gelingt es ihm, Expedition um Expedition in die Welt auszuschicken.

Fleming beschreibt diese Reisen chronologisch: kaum hat man sich von den wahrlich eisigen Strapazen in der Nähe des Nord- oder Südpols „erholt“, schwitzt man schon bei einer der lange Zeit vergeblichen Suchen nach der Mündung des Niger.

Furcht und Schrecken

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Viele dieser oft tragischen Geschichten kennen Entdeckungsreise-Fans bestimmt aus anderen Büchern zum Thema. Hier erfahren sie auch etwas über die historischen und politischen Umstände. Wie gesagt: auch. Den Großteil des Buches nehmen doch die Entdeckungsreisen ein.

Fleming verbreitet allerdings nicht lustvoll Furcht und Schrecken, er hält sich an die gründlich recherchierten Fakten und beschreibt dies alles mit leicht ironischer Distanz. Es ist auch so schlimm genug.

Von Werner Schuster

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Das meinen andere (Perlentaucher-Rezensionsnotizen).

Fergus Fleming wurde 1959 geboren. Er studierte an der Oxford University und der City University in London, arbeitete als Tischler und war Lektor bei Time-Life Books, bis er als freier Schriftsteller zum Bestsellerautor wurde.

Mehr über Mehr über Fergus Fleming und über John Barrow bei Wikipedia.

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Literaturmagazin Eselsohren – 

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