Thoreau: Die Wildnis von Maine
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Inhalt:
Rechtzeitig zum 150. Todestag dieses Verfechters des einfachen Lebens („Walden“) erscheint hier erstmals auf Deutsch seine hinreißende Erzählung einer abenteuerlichen Fahrt durch die nordamerikanische Wildnis an der Seite eines Indianers.
Kurzkritik:Mit dem Herausgeber und Übersetzer Alexander Pechmann kann man behaupten, „Die Wildnis von Maine“ sei das „erstaunliche Porträt eines Mannes, der seinen Weg zwischen Wildnis und Zivilisation geradezu instinktiv findet“. Es ist auch die zum teil anmutige Beschreibung einer ziemlich unberührten Natur, in der unsereins nicht überleben könnte.
Es wäre allerdings sinnvoll gewesen, wenn man das Nachwort als Vorwort verwendet hätte. Denn erst darin erfährt man, dass Henry David Thoreau diesen Text so eigentlich nicht herausgeben wollte. Tatsächlich erinnert die Reisebeschreibung, so wiederum Pechmann, eher an „spontan hingeworfene Zeilen als an ein sorgfältig strukturiertes und sprachlich ausgefeiltes Werk“.
Werner gibt (4 von 5 Eselsohren)
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Zwischen Wildnis und Zivilisation
Es wäre sinnvoll gewesen, wenn man in diesem Buch Vorbemerkung und Nachwort getauscht hätte: denn erst im Nachwort erfährt man, dass Henry David Thoreau diesen Text so eigentlich nicht herausgeben wollte, während die Vorbemerkung ein anschauliches Thoreau-Porträt des Schriftstellers Nathaniel Hawthorne darstellt.
„Die Wildnis von Maine“ ist an sich eine nette Geschichte von jenem Mann, der wegen seines Buches „Walden“ als früher Aussteiger angesehen und gehandelt wird – und wegen „Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat“ als Vorreiter des zivilen Ungehorsams. Tatsächlich hat Thoreau die Naturschutzbewegung und die 68er-Generation inspriert sowie Mahatma Gandhi und Martin Luther King bei ihrem gewaltfreien Widerstand.
Ein „richtiger“ Indianer
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„Spontan hingeworfen“
Thoreau hatte vor seinem Tod 1962 von dieser Reise eine, so der Übersetzer und Herausgeber Alexander Pechmann, „erste Übertragung der Tagebuchnotizen“ angefertigt; es ist „der Entwurf eines nie vollendeten Werkes“. Die Reisebeschreibung erinnert eher an „spontan hingeworfene Zeilen als an ein sorgfältig strukturiertes und sprachlich ausgefeiltes Werk“.
Überleben in Maine
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Nicht einmal Thoreau hätte das gekonnt.
Von Werner Schuster
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Henry David Thoreau (1817–1862), Sohn eines Bleistiftfabrikanten hugenottischer Abstammung, Literat, Naturforscher, Landvermesser, war ein Entdecker, der zu Hause blieb, sein Ich erforschte und das Heimatstädtchen nie länger als für ein 4jähriges Studium in Harvard verließ. Quittiert seine Lehrerstelle, weil er sich weigert, die „körperliche Züchtigung“ anzuwenden; Freundschaft mit Ralph Waldo Emerson, auf dessen Waldstück am Waldensee er 1845 in einer selbstgebauten Hütte lebt; aus dem Tagebuch entsteht „Walden“. Auf dem Weg ins Städtchen wird er verhaftet, weil er aus Protest gegen die US-Kriegs- und Sklavenpolitik keine Steuern bezahlt hat; konzipiert im Gefängnis „Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat“. Tod an Tuberkulose.
Mehr über Henry David Thoreau bei Wikipedia.
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