20/05/2012von 293 Views – 0 Kommentare

Memories Are Made of This #1

Liebe LeserInnen,

die Eselsohren sind fünf Jahre alt und ich starte heute unter dem Motto „Memories Are Made of This“ eine Reihe, in der ich auf ältere Rezensionen hinweise, auf die ich stolz bin oder bei denen ich finde, dass die Bücher (bei den Eselsohren) zu wenig beachtet wurden.

Ich beginne mit vier Besprechungen, die 1999 im „Spektrum“ der Presse erschienen sind (und am 4. Mai 2007 bei den Eselsohren). Mögen die meisten Bücher auch nur mehr antiquarisch erhältlich sein, so zeigen die Rezensionen doch, wie ausführlich und genau dereinst in den Medien über solche Bücher geschrieben werden konnte.

Zeit zum (Nach-)Lesen
wünscht
Werner Schuster


Cover Kieseritzky Kleiner Reiseführer ins NichtsIngomar von Kieseritzky:
Kleiner Reiseführer ins Nichts

Roman
Klett-Cotta (1999)
Kurzkritik:

Ein Buch wie ein Rausch: Nicht nur der Protagonist und Ich-Erzähler Alfred Kacz ist dem steten Konsum von Alkohol unter keinen Umständen abgeneigt, auch beinahe das gesamte übrige Personal in Ingomar von Kieseritzkys Roman „Kleiner Reiseführer ins Nichts“ läßt sich gerne einen guten Tropfen schmecken, es kann auch ein weniger guter sein, Hauptsache, es ist mindestens eine ganze Flasche davon vorhanden. Anders formuliert: In wenigen Büchern wird von der ersten bis (fast) zur letzten Seite dermaßen viel und konsequent gesoffen.

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Cover Haas SilentiumWolf Haas:
Silentium!

Krimi
Rowohlt, 1999
Inhalt:

Wieder einmal ein Bischofskandidat, der aus dem ehrwürdigen Marianum hervorging – darauf ist man in dem Salzburger Knabeninternat aufrichtig stolz. Wenn nur nicht die hässlichen Gerüchte um den aufstrebenden Kirchenmann wären. Und die 23 Plastiktascherln voller Leichenteile … (Pressetext)

Kurzkritik:

Könnte es sein, daß sich die Haas-Krimis gar nicht mit logischem Denken und folgerichtiger Vorgangsweise lösen ließen? Aber – kommt es darauf wirklich an? Und kommt es Haas darauf an? Nimmt er das Krimi-Genre ernst oder macht er sich einfach einen Spaß daraus, die sonderbare Aufklärung von kuriosen Verbrechen verquer zu bechreiben? – Dies ist das Rätsel, daß es Haas-Krimi für Haas-Krimi stets aufs neue zu lösen gilt. Allerdings nur, wenn man amouröse Abenteuer so beschrieben haben möchte: „Und dann hat die Notapothekerin nichts mehr gesagt. Und dann hat sie sich auf ihn gestürzt. Hyäne nichts dagegen.“

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Cover Albig VeloJörg-Uwe Albig:
Velo

Roman
Volk&Welt, 1999
Inhalt:

Im neuen Berlin jagen Enzberg und Lolli Großstadtfantasien hinterher, wie sie in Medien, Politik und Kultur allgegenwärtig sind. Durch Zufall treffen sich die beiden im Krankenhaus und schließen einen Liebespakt, der ihnen ihre Sehnsüchte garantiert. Doch allmählich zerstört die Wirklichkeit die Geschäftsgrundlagen, auf denen ihre Übereinkunft beruht. Beide ahnen ihre Irrtümer erst, als ihnen nur noch die Flucht nach vorn bleibt. (Pressetext)

Kurzkritik:

Bei manchen ersten Romanen wirkt die Unerfahrenheit der Autoren sympathisch, bei manchen stimmt sie ärgerlich. Jörg-Uwe Albigs „Velo“ gehört zur zweiten Kategorie.

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Cover Vachss Safe HouseAndrew Vachss:
Safe House

Thriller
Eichborn, 2007
Inhalt:

Durch Doppelagenten staatlicher Geheimdienste wird Burke, der illusionslose Einzelkämpfer, in die Höhle des Löwen gezwungen. Crystal Beth, neu aufgenommen in den engsten Kreis der Vertrauten, wird vom Chef der Nazi-Milizen mit dem Tode bedroht. Burke und seine Freunde müssen schnell und lautlos handeln, um Crystal Beth und die Stadt New York vor dem sicheren Untergang zu retten. (Pressetext)

Kurzkritik:

Dieser Thriller ist um nichts glaubwürdiger oder unglaubwürdiger als andere, in denen Helden die Welt retten. Nur weiß man in „Safe House“ nicht genau, worum es eigentlich geht, weil weder sexuelle Gewalt noch Nazis eindeutig im Vordergrund der Handlung stehen. Da sich der Schwerpunkt verlagert, hat man am Schluß ein Buch angefangen und ein anderes zu Ende gelesen.

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Literaturmagazin Eselsohren – 

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