Erste Rezensionen zum neuen Rowling-Roman
Wohlwollend bis vernichtend
Die ersten Besprechungen von „Ein plötzlicher Todesfall“ |
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© Buchreport. – Heute hat weltweit zur gleichen Zeit (9 Uhr in Mitteleuropa) der Verkauf des neuen Romans von Joanne K. Rowling in der englischen und deutschen Fassung begonnen hat. Die ersten Rezensionen von „The Casual Vacancy“ sind wohlwollend bis vernichtend.
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Aus Sicht der „New York Times“ ist die Welt des Romans „so absichtlich banal, so deprimierend klischeebehaftet“, dass der Roman nicht nur enttäuschend, sondern auch „geistlos“ sei. Anders als die „Potter“-Romane sei der Ort der Handlung, die Kleinstadt Pagford, eine Spielzeugstadt – offenbar habe der Wegfall des Spannungsverhältnisses von Weltlichem und Wunderbarem Rowlings Fähigkeiten beschnitten, eine zwei-, wenn nicht sogar dreidimensionale Geschichte zu erzählen. Fazit: Der Leser könne nur hoffen, dass die Autorin keine Fortsetzung der Pagford-Romanwelt plane. – Zur Besprechung.
Für die „Huffington Post“ ist „The Casual Vacancy“ grundsätzlich ein gut geschriebenes Buch mit dem zentralen Thema der Verantwortung der weniger Glücklichen in der Gesellschaft. Gerade angesichts des Sparkurses der Regierung habe der Roman politische Qualitäten, gleichwohl würde das Buch kaum auffallen, wäre Rowling nicht berühmt. Fazit: „Ist das Buch wert, gelesen zu werden? Ja, weil es zum Gesprächsthema unter Lesern geworden ist und die Lektüre, anders als bei „Fifty Shades of Grey“, keine schmerzhafte Erfahrung ist.“ Preiswürdig sei das Buch allerdings nicht. – Zur Besprechung.
Der „Guardian“, der zu den wenigen Medien gehört, die vorab ein Interview mit Rowling führen konnten, hält den Roman für einen „soliden, traditionellen und entschieden einfallslosen englischen Roman“. Das Buch habe eine klare soziale Botschaft: die eigene Verantwortung gegenüber anderen. Der Plot funktioniere wie ein Uhrwerk, ähnlich wie die „Potter“-Romane, sei präzise angelegt unter einer regen Oberfläche. Andererseits sei der Roman ein „Gefangener der eigenen Konventionen“: Die Charaktere träten mit einem Dickensschen Unterschichten-Soziolekt auf, der eher der Literatur als der Realität geschuldet sei. Die Handlung sei oft vorhersehbar. Und am Ende hinterlasse dies eine Spur der Enttäuschung. Bilanz des „Guardian“: „The Casual Vacancy ist kein Meisterwerk, aber auch nicht schlecht: intelligent, fachmännisch und oft witzig. (…) Das Schlimmste, was man darüber sagen könnte, ist, dass der Roman nicht den Medien-Hype verdient.“ – Zur Besprechung.
„Spiegel online“ begleitetet das globale Buch- und Medienereignis heute im Liveticker: Nora Gantenbrink und Sebastian Hammelehle schildern ihre Lektüreerfahrungen. – Ebenso Richard Kämmerlings in „Die Welt“.
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