E-Reading ist kein Lesen – und andere Literatur-News
10. bis 16. November 2012– Alles digital |
Alles digital
– „Zeit“-Dossier zu Digitalisierung und Literatur
Buchreport, 15. November. – Ende August hatte das „Zeit“-Feuilleton auf drei Seiten, aufgehängt an Amazon („Gigant ohne Geist“), ein lesenswertes Feature über die Veränderungen in der Buchbranche gebracht mit zahlreichen Einlassungen u.a. des Bastei-Lübbe-Verlegers Stefan Lübbe, S. Fischer-Geschäftsführer Jörg Bong und Börsenvereins-Funktionär Alexanders Skipis.
In der neuen Ausgabe (15.11.) gibt es jetzt neben einem weiteren kritischen Amazon-Beitrag („Gnadenlos flexibel“ im Wirtschaftsteil) ein neues großes Stück, ein „Zeit-Dossier“ unter der Fragestellung: Wie wollen wir lesen? Was bedeutet die digitale Revolution für die Literatur?
– Besser lesen auf Displays?
NZZ, 13. November. – Dem Langstrecken-Lesen auf digitalen Medien schlägt verbreitete Skepsis entgegen. Was bleibt davon, wenn man alle Papierleser-Vorurteile beiseite lässt? Eine Studie bringt ambivalente Resultate.
– ePetition für reduzierten Mehrwertsteuersatz für E-Books
Börsenblatt, 16. November. – Für die Gleichbehandlung von gedruckten und E-Büchern wurde beim Deutschen Bundestag jetzt eine ePetition eingereicht. In der Begründung heißt es unter anderem: „Für gedruckte Bücher gilt der reduzierte Mehrwertsteuersatz von 7 %, da Bücher als Kulturgut gelten, das allen Bevölkerungsschichten zu erschwinglichen Preisen zur Verfügung stehen sollte. Da dies in gleichem Maße auch auf eBooks zutrifft, sollte für elektronische Bücher der gleiche Steuersatz gelten.”
– E-Reading ist kein Lesen?
Der Standard, 16. November. – Die Pessimisten dieser Welt prophezeien schon seit Jahrzehnten den Untergang der Lesekultur. Mit dem Aufkommen der E-Books bekam die Diskussion rund ums Lesen neues Feuer. Doch wie Slate richtig schreibt, ist das Lesen ein so wichtiger Bestandteil unseres Lebens, dass eine Änderung dieses Umstands kaum vorstellbar ist. Das Lesen wird uns noch einige Zeit erhalten bleiben. Spannend wird die Diskussion um die Zukunft der Lesekultur bei der Wahl des Mediums.
– Pocketbook kündigt Reader mit Farbdisplay an
BuchMarkt, 15. November. – Für den Juni 2013 hat die Firma PocketBook International SA mit Sitz im schweizerischen Lugano den ersten 8-Zoll „Color-E-Ink-Reader“ angekündigt, ein beleuchteter E-Book-Reader mit Farbdisplay. Die E-Ink-Triton-Technik der zweiten Generation soll das Display erstmals bunt erstrahlen lassen.
Amazon droht Streik wegen fehlender Tarifbindung
Börsenblatt, 14. November. – Die Mitarbeiter von Amazon in Leipzig und Bad Hersfeld fordern einen Tarifvertrag – und drohen mitten im Weihnachtsgeschäft gar mit einem Streik. Ärger hat der Onlinehändler auch mit dem französischen Staat.
NordSüd-Verlagsgründerin Brigitte Sidjanski gestorben
Börsenblatt, 13. November. – Die Schweizer Verlagswelt verliert mit ihr eine ihrer prägendsten Persönlichkeiten: Brigitte Sidjanski ist am 4. November verstorben.
Für die Neue Zürcher Zeitung verfasste der frühere NordSüd-Lektor Hans ten Doornkaat einen Nachruf.
Über 40.000 Vorleser beim Vorlesetag
Buchreport, 16. November. – Die Organisatoren des Vorlesetags haben eine positive Zwischenbilanz gezogen. Die Zahl der Vorleser liege diesmal bei über 40.000, fast eine Vervierfachung gegenüber dem vergangenen Jahr.
Zu den prominenten Vorlesern zählen Eckart von Hirschhausen (im Fernsehstudio in Köln-Bocklemünd), die Schauspielerin Christine Urspruch (im Flugzeug von Münster via München nach Wien), Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr, Familienministerin Kristina Schröder, der SPD-Fraktionsvorsitzende Frank-Walter Steinmeier, die Moderatorin und Sängerin Barbara Schöneberger, die Band Culcha Candela, die Journalisten Tom Buhrow und Marietta Slomka und der Comedian Bernhard Hoecker.
Preise, Auszeichnungen
- National Book Award an Louise Erdrich – Der Standard
- Prix Interallie an Philippe Djian – Der Standard
- Königin-Sofia-Preis (42.100 Euro) geht an Ernesto Cardenal – Der Standard
- Internet-Abstimmung – Literaturpreis für französische Krimiautorin Vargas – Der Standard
Mehr bei den Eselsohren
- von: red
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