Unsere Lieblingsbücher vom Februar
von den im Februar vorgestellten neun Büchern haben uns folgende drei sehr gefallen:
Demokratie? – Eine Debatte
Mit Beiträgen von Giorgio Agamben, Alain Badiou, Daniel Bensaïd, Wendy Brown, Jean-Luc Nancy, Jacques Rancière, Kristin Ross und Slavoj Žižek
Taschenbuch
137 Seiten
Erschienen 2012 bei Suhrkamp
Inhalt:
Zu Beginn des dritten Jahrtausends ist die Situation der Demokratie paradox: Einerseits sind mehr Staaten denn jemals zuvor demokratisch verfaßt, andererseits nehmen die Krisensymptome in den Staaten, die einstmals so etwas wie eine demokratische Avantgarde bildeten, zu. In diesem Band setzen sich nun acht herausragende politische Denkerinnen und Denker mit dem Zustand und den Perspektiven der „am wenigsten schlechten aller Regierungsformen“ (Winston Churchill) auseinander
Kurzkritik:
Ist Demokratie so beschaffen, wie Slavoj Žižek meint: „Die Machthabenden tun höflich so, als hätten sie nicht wirklich die Macht, und bitten uns, frei zu entscheiden, ob wir sie ihnen geben wollen“?
Zur ausführlichen Besprechung „Entdemokratisierungsprozesse“
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Victor Serge: Die große Ernüchterung
Roman
Hardcover
509 Seiten
Erschienen 2012 bei Edition Büchergilde
Aus dem Französischen von N. O. Scarpi
Originalausgabe: „L’Affaire Toulaév”, 1948
Inhalt:
Die späten 30er Jahre in der Sowjetunion, zur Zeit der Großen Säuberung . Ein junger Mann erschießt Oberst Tulajew, der mitverantwortlich ist für Massendeportationen und politische Verfolgungen. Stalins Zentralkomitee nutzt den Mord, um weitere unliebsame Funktionäre, Parteimitglieder und Genossen loszuwerden. Es entsteht ein System aus Angst und gegenseitiger Bespitzelung in dem einer nach dem anderen abgeholt wird und verschwindet.
Kurzkritik:
Wer immer noch große Stücke auf Stalin hält, sollte dieses Buch lesen. Und wer wissen möchte, wie es ist, unter einer Angst- und Schreckensherrschaft zu leben, auch.
Zur ausführlichen Besprechung „Millionen in Angst“
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Jane Austen: Stolz und Vorurteil
Roman
Taschenbuch
640 Seiten
Erschienen 2012 bei Fischer
Aus dem Englischen von Werner Beyer
Originalausgabe: „Pride and Prejudice”, 1813
Inhalt:
Wo die Ehe der Lebenssicherung dient, sollte von Liebe nicht die Rede sein. Ist es aber doch. In Jane Austens berühmtestem Roman begegnet die kluge und hübsche Elisabeth Bennet einem undurchsichtigen, aber ungeheuer faszinierenden Fremden – Mr. Darcy. Es folgt das Gefühlschaos, das die Liebe eben verursacht: Gesellschaftliche Erwartungen, unausgesprochene Wünsche, Stolz und Vorurteil.
Kurzkritik:
„Stolz und Vorurteil“ ist eine (vor 200 Jahren geschriebene) Liebesgeschichte, die man auch heute noch verschlingt. Gern bildet man sich ein, der Ausgang sei ungewiss, um sich dann darüber freuen zu können, dass sich die beiden am Schluss doch kriegen.
Einen starken Reiz dieses Romans macht wohl aus, dass Elisabeth eine eigenständige und intelligente Frau ist (also keine „Heirate-mich!“-Naive). Und vielleicht auch die Gesprächskultur aus pointierten Andeutungen und überleitendem Small-Talk. Es ist ein Vergnügen zu lesen, wie Menschen in der Öffentlichkeit ehrlich sind, ohne dass man ihnen dies nachweisen könnte.
Zur ausführlichen Besprechung „Intelligenz und Schnöseltum“
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