Werners Wochenschau (2.–8. 11.)
Ausgewählte Literatur-News, empfohlene Storys & Buchbesprechungen
News:
– Literaturpreis Prix Goncourt an Pierre Lemaitre
– Pablo Neruda starb an Krebs, nicht an Gift
– KrimiZeit Bestenliste November 2013
– Katalog: Bücher unabhängiger Verlage 2013/14
Storys:
– Albert Camus zum Hundertsten
– Ist Samantha Shannon die neue J.K. Rowling?
– E-Book-Schmuddelecken
– Interview mit Ursula Poznanski
Rezensionen:
– William Boyds James Bond-Roman „Solo“
– Die Rückkehr des Kurt Wallander
– Die Liebe der Simpsons zu höherer Mathematik
– Weltliteratur als Graphic Novel
Weitere ausgewählte Literatur-News, empfohlene Storys & Buchbesprechungen aus Zeit, Welt, taz, Süddeutsche, Frankfurter Rundschau, FAZ, Standard, Presse, Wiener Zeitung, Falter, Spiegel u.a. finden Sie tagesaktuell bei Eselsohren/Twitter.
News:
Wichtigster französischer Literaturpreis
Prix Goncourt geht an Pierre Lemaitre
Der wichtigste französische Literaturpreis Prix Goncourt geht heuer an Pierre Lemaitre für seinen Kriegsroman „Au revoir la-haut“. Die Entscheidung für Lemaitre war knapp: Er wurde im zwölften Wahlgang mit sechs Stimmen gegen vier gewählt, gab die Jury am Montag bekannt. „Au revoir la-haut“ handelt vom Ersten Weltkrieg und erzählt die Geschichte zweier Soldaten, die versuchen, sich wieder in das Zivilleben zu integrieren.
Der erstmals 1903 vergebene Prix Goncourt ist zwar nur mit symbolischen zehn Euro dotiert, doch er katapultiert die Autoren wochenlang in die Bestsellerlisten und treibt die Verkaufszahlen in die Höhe.
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Gerücht entkräftet
Pablo Neruda starb nicht an Gift
Bis heute hat sich das Gerücht gehalten, der Dichter und Pinochet-Kritiker sei vergiftet worden. Nun haben Forensiker aus Spanien und den USA dies widerlegt.
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KrimiZeit Bestenliste November 2013
Von Ani bis Smith: Jede Menge Neueinsteiger
Die KrimiZeit-Jury listet sechs Neueinsteiger auf ihrer Bestenliste für November: von Friedrich Anis Roman „M“ (Droemer) bis zu Tom Rob Smiths Thriller „Ohne jeden Zweifel“ (Manhattan). Auf Platz 1 steht wie im Vormonat Jerome Charyns „Unter dem Auge Gottes“.
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Lieblingsbücher sowie Novitäten
65 Programme unabhängiger Verlage
Die inzwischen achte Ausgabe des Kataloges „Es geht um das Buch – Kurt Wolff Stiftung: Bücher unabhängiger Verlage 2013/14“ ist ab sofort in gut sortierten Buchhandlungen oder in Literaturhäusern erhältlich. In der Best-of-Compilation sind im Sinne der Entschleunigung von Markt und Mensch Porträts von 65 Independentverlagen versammelt. Dort pärsentieren sie sich mit jeweils zwei bis drei Titeln aus ihrem Fundus lieferbarer Lieblingsbücher sowie Novitäten.
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Storys:
Albert Camus zum Hundertsten
Albert Camus („Der Fremde“, „Der Mythos des Sisyphos“) war ein französischer Schriftsteller und Philosoph. 1957 erhielt er für sein publizistisches Gesamtwerk den Nobelpreis für Literatur. Camus gilt als einer der bekanntesten und bedeutendsten französischen Autoren des 20. Jahrhunderts. Seinen 100. Geburtstag haben alle Zeitungen gefeiert:
- Der Mann, der uns Gott nahm (Die Zeit)
- „Sprühen des freudigen und des zerrissenen Lebens“ (Welt)
- Nackt in der Welt (taz)
- Der Visionär (Süddeutsche)
- Die zärtliche Gleichgültigkeit der Welt (Frankfurter Rundschau)
- Der Autor verfluchter Bücher (FAZ)
- Sturm auf die Illusionsbasteien des Lebens (Standard)
- Skepsis und Freiheit (NZZ)
- Albert Camus und die Revolte (DRadio)
„Wie – der Verlag von Harry Potter?“
Ist Samantha Shannon die neue J.K. Rowling?
Samantha Shannon wuchs mit den Abenteuern von Harry Potter auf, jetzt wird sie selbst als neue J. K. Rowling gefeiert, hat einen Vertrag für eine Romanserie, sieben Bände, Vorschuss 120 000 Euro. Samantha Shannon ist gerade mal 21 Jahre alt. Kann das gut gehen?
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E-Book-Schmuddelecken
Tyrannosaurus Sex
Mehr als die Hälfte aller verkauften E-Books erscheint im Selbstverlag. Manche Neuautoren bedienen erfolgreich populäre Trends. Andere schaffen es mit Methoden, die an Trickbetrug grenzen. Am besten klappt beides natürlich mit Sex. Gern auch mit Werwölfen, Drachen oder – Dinosauriern.
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Interview mit Ursula Poznanski über „Die Verschworenen“
Klimaveränderungen
Ich habe mich mit Klimaveränderungen beschäftigt, die nach einer großen Katastrophe – wie beispielsweise dem Ausbruch eines Supervulkans – stattfinden würden. Dazu gibt es einiges zu lesen.
Ansonsten waren mir vor allem gesellschaftliche Gegebenheiten wichtig. Was macht es mit Menschen, wenn sie ihr Leben auf sehr begrenztem Raum verbringen müssen? In einer strengen Hierarchie? Wenn ihre Fähigkeiten, ihr Nutzen für die Gruppe über allem anderen steht und damit auch weit über ihrer Individualität?
Auf der anderen Seite: Wie weit fallen Menschen in ihrer zivilisatorischen Entwicklung zurück, wenn sie täglich unter härtesten Umständen ums Überleben kämpfen müssen? Bleibt so etwas wie Humanität? Zumindest bei manchen?
Das waren die Fragen, die mich hauptsächlich beschäftigt haben.
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Rezensionen:
William Boyds James Bond-Roman „Solo“
Geschüttelt? Gerührt? Jedenfalls lauwarm
Der Schotte William Boyd hat sich daran gewagt, eine weltberühmte Figur in seinem Roman „Solo“ fortzuschreiben. Sein Held heißt zwar James Bond, ist aber, anders als Daniel Craig, einfach nicht cool genug für die Rolle des britischen Geheimagenten.
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Henning Mankell
Die Rückkehr des Kurt Wallander
In „Mord im Herbst“ darf der schwedische Kommissar ein letztes Mal ermitteln. In „Mankell über Mankell“ gibt dessen Erfinder Geheimnisse über die Entstehung der Krimifigur preis.
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„Homers letzter Satz“
Die Liebe der Simpsons zu höherer Mathematik
Narzisstische Zahlen und ein Monster namens Googolplex: Simon Singh („Fermats letzter Satz“) hat ein Buch über mathematische Anspielungen in der Serie „Simpsons“ geschrieben und erklärt, warum Homer immer über Pi nachdenkt.
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Weltliteratur als Graphic Novel
Ist der Werther wertlos?
Letzte Woche erschien ein fünfhundert Seiten dicker gebundener Comicband im Überformat, der nicht nur in einem literarischen Verlag herauskommt (Galiani, Berlin), sondern auch große Literatur sein will. Genauer gesagt: „Weltliteratur als Graphic Novel“ oder noch etwas großspuriger mit dem englischen Originaltitel: „The Graphic Canon“. Der amerikanische Publizist Russ Kick hat im vergangenen Jahr auf einen Schlag gleich drei solcher Bände herausgebracht, zusammen mehr als 1500 Seiten mit gezeichneten Versionen literarischer Meisterwerke vom Gilgamesch-Epos bis zum Roman „Unendlicher Spaß“ von David Foster Wallace. Nun ist der erste Teil ins Deutsche übersetzt; er umfasst Bücher, die vor der Französischen Revolution erschienen sind.
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