10/11/2013von 278 Views – 0 Kommentare

Rezensionsrundschau zu Kings „Doctor Sleep“

Liebe LeserInnen,

was meinen KritikerInnen in Zeitungen, Bloggs und via Social Media zu Stephen Kings „Doctor Sleep“?

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Stephen King:
Doctor Sleep
Horror-Roman
Hardcover, E-Book
704 Seiten
Heyne Verlag, 2013
Übersetzt von Bernhard Kleinschmidt
Originalausgabe „Doctor Sleep“

Rezensionen: positiv (6) // mittel (2) // negativ (2)
„Shining“ – was bisher geschah:

Der Held des Romans ist der drei Jahre alte Danny Torrance. Er zieht mit seinen Eltern in ein entlegenes Hotel in den Rocky Mountains – Vater Jack hatte zuvor seinen Job als Lehrer verloren, hier soll ein Neuanfang glücken. Dan hat eine besondere Gabe, das „Shining“. Er kann Vergangenes nacherleben und in die Zukunft sehen. Im „Hotel Overlook“ wird er schnell mit grausigen Geschehnissen aus der Geschichte des Hauses konfrontiert – so greift ihn etwa der Geist einer hier verstorbenen Frau an. Auch von Vater Jack ergreifen die dunklen Kräfte Besitz, er attackiert Frau und Sohn. Nur in letzter Sekunde kann der ebenfalls mit dem „Shining“ ausgestattete Koch Dick Hallorann Danny und dessen Mutter Wendy aus dem eingeschneiten Gebäude befreien. Vater Jack kommt bei einer Explosion im Haus ums Leben.

„Doctor Sleep“ – wie es weitergeht:

Kings neues Werk schließt recht unmittelbar an die Geschichte aus „Shining“ an. Der Leser begegnet Danny und Wendy in ihrer neuen Heimat in Florida – doch auch dort macht der mittlerweile acht Jahre alte Junge bald gruslige Entdeckungen. Er sieht im bereits bestens bekannte Tote. Im Schnelldurchlauf findet das Buch bis in die Gegenwart. Dort macht eine düstere Gruppe Jagd auf Kinder mit dem „Shining“. Der erwachsene Dan, der nach überstandener Alkoholsucht nun als Helfer in einem Hospiz arbeitet, muss eingreifen. Vor allem die in gleicher Weise begabte, junge Abra benötigt seine Unterstützung, um nicht Opfer der Kinderjäger zu werden …

Autor:

Stephen King, 1947 in Portland, Maine, geboren, ist einer der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller. Schon als Student veröffentlichte er Kurzgeschichten, sein erster Romanerfolg, „Carrie“, erlaubte ihm, sich nur noch dem Schreiben zu widmen. Seitdem hat er weltweit 400 Millionen Bücher in mehr als 40 Sprachen verkauft. Im November 2003 erhielt er den Sonderpreis der National Book Foundation für sein Lebenswerk.

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Positive Rezensionen

Das Böse lauert in uns (Süddeutsche)
Sicher, kaum einer beherrscht die Tricks der Spannung so wie King, der einen mit einer ersten Seite so in die Geschichte ziehen kann, bis man sie gesamt verschlungen hat. Doch der eigentliche Reiz seiner Bücher ist es, dass sich der Alltag mit seinen Dingen gegen die Menschen der Vor- und Großstadt verschwört, wie einst die Naturgeister gegen die Bewohner des Waldes. Egal ob es die Nachbarn, der Haushund oder das Auto sind – das Böse lauert in uns. Wenn das Shining nun so lange in Stephen King gegärt hat, wird man schon sehen, wir grausam es wird.
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Einen Atemhauch von der nackten Angst entfernt (Stern)
Beschränkte sich King in seinem letzten Buch „Joyland“ auf einen spannenden Krimi mit einem Hauch Geisterbahn-Spuk, offenbart er sich in seiner Neuerscheinung wieder ganz als Meister des Übersinnlichen. Mit Hellsehern, sprechenden Toten und fliegenden Gegenständen besinnt sich King auf seine unheimlichen Wurzeln.
Sich selbst treubleibend, besticht er nicht mit ästhetischer, hochgestochener Sprache, sondern mit Spannung, ganz nah an seinen Figuren und stets nur einen Atemhauch von der nackten Angst entfernt.
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Im Schnelldurchlauf (bücher.de)
36 Jahre sind vergangen und doch gelingt Stephen King der Anschluss an die Geschehnisse des legendären Horrorwerkes ohne irgendwelche Zwischenphasen. Auf den ersten Seiten kümmert er sich ausführlich um Danny Torrance, der mit dem erlebten Gräuel aus dem Hotel Overlook klarzukommen versucht. Dort wurde der kleine Junge mit seiner Fähigkeit, Vergangenes neu und die Zukunft vorab zu erleben, erstmals konfrontiert. Das hat seine Familie zerstört und letztlich dafür gesorgt, dass er mit seiner Mutter Wendy nach Florida gezogen ist. Nachdem King uns Vergangenes zurück ins Leben ruft, eilt er im Schnelldurchlauf in eine Zeit, in der Danny als Erwachsener durch die Welt wandelt. Zwar bekommt er im Lauf des Werkes seine Alkoholsucht partout nicht in den Griff. Dafür aber hilft er in einem Hospiz vielen Menschen und steht ihnen in den letzten Stunden bei.
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Shine und Zeit (FAZ)
Dies ist ein Buch, in dem auf Seite Fünf eine verwesende, aufgeschwemmte, schleimige Verstorbene auf einer Toilette erscheint und ihre schlechtgewordenen Reize zeigt. Dies ist ein Buch, in dem ein Kind, das gefoltert wird, flüsternd darum bittet, getötet zu werden. Dies ist ein Buch, das mit einer Sterbeszene endet, deren Melancholie direkt an die düster moralisierenden Schlusswendungen der alten Gruselcomics aus dem Verlag EC anschließt. Dies ist ein sehr gutes Buch.
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Das unvergleichliche Stephen-King-Gefühl ist wieder da (silencia/Amazon)
Die Charaktere sind King-typisch besonders und genauestens ausgefeilt. Das Zusammenspiel aller und die logische Verkettung der drei Handlungsstränge ist wirklich spannend, auch wenn man natürlich weiß, worauf es hinausläuft.
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Rückkehr zur Keimzelle des Bösen (DRadio)
Arrogant, gierig und unerbittlich ist Abra nicht nur eine furchtbare Spukgestalt, sondern eine Verkörperung der Sucht. The True Knot ist eine Gruppe Süchtiger so wie die Anonymen Alkoholiker ein Kollektiv Genesender sind. Konsequent, dass Danny seine Mitstreiter bei AA rekrutiert. Wer durch die Hölle des Suffs gegangen ist, wird den Kampf mit einem Dämon nicht scheuen.
In den besten Momenten fallen Allegorie und Kintopp-Horror zusammen. Die Sucht trägt die Fratze des Bösen, und das Böse ist das Zerrbild pathologischer Abhängigkeit. Pointe des Buches: Es macht selbst abhängig. 700 Seiten sind gerade Stoff genug.
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„Mittlere“ Rezensionen

Gelungene Fortsetzung (Marcsbuecherecke/Lovelybooks)
Die Geschichte ist an sehr vielen Stellen einfach extrem vorhersehbar. Waren “ältere” King-Werke immer einen überraschten Aufschrei wert, finde ich, dass seine letzten Romane oft Schema K abarbeiten. Trotzdem ist die Verpackung um das bereits Bekannte so originell, dass ich diesen Wälzer nicht aus der Hand legen wollte.
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Kein Gruselschocker, aber dennoch ein echter Pageturner (deep read/Amazon)
Ich fand es jedoch etwas schade, wie sich der Roman vom gepflegten Ich-kann-tote-Menschen-sehen-Nervenkitzel zum Superhelden-vereinigt-eure-Kräfte-Spektakel entwickelt. Der Gänsehautfaktor beim Kampf zwischen den Helden Dan und Abra vs. Der Wahre Knoten liegt im FSK 12-Bereich und ist damit nicht gruseliger als ein Harry Potter-Roman, was im starken Kontrast zum Romananfang steht. Was an Horrorelementen in der zweiten Hälfte fehlt, wird jedoch glücklicherweise durch jede Menge Action und Dynamik wettgemacht. So machen beispielsweise die Charaktere, die man wie Dan über einen langen Zeitraum hinweg verfolgt, spannende Entwicklungen durch. Wobei Abras Shining leider so übertrieben stark ist, dass das Kräfteverhältnis zwischen ihr und der Mördersekte etwas unausgewogen ist. Aber diese Mäkeleien sind Jammern auf hohem Niveau
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Negative Rezensionen

Bis Du schläfst (Jürgen Zeller/Amazon)
Dieses Buch hat nie und nimmer die bedrohliche Aura des Klassikers („Shining”; Anm.) und ist meilenweit davon entfernt seinem vor 36 Jahren veröffentlichten Vorgänger das Wasser reichen zu können. Mit der Zeichnung der Figuren hat er, meiner Meinung nach, diesmal versagt. Abra und Danny sind mir nie wirklich ans Herz gewachsen und die Sekte „Der wahre Knoten“, eine Art moderne Vampire, die sich vom Atem hellsichtiger Kinder ernähren, waren zu keinem Zeitpunkt angsteinflössend. Die Figuren sind aber das A und O einer Geschichte und wenn diese nicht funktionieren und den Leser nicht ansprechen dann können 700 Seiten verdammt lang werden …
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Genervt (dieleseratz/Amazon)
Mit „Doctor Sleep“ gelang ihm zwar ganz nette Unterhaltung – aber zu keinem Zeitpunkt war man richtig gefesselt, geschockt oder geängstigt – nur oft genervt von der behäbigen Erzählweise mit Lobeshymnen auf AA. Dazu waren auch die Charaktere zu eindimensional – auf der einen Seite die Gutmenschen, die sich um den Helden Dan scharten, auf der anderen Seite “The Knot”, die seit hunderten von Jahren in Europa und dann später in den Staaten ihre Opfer suchten und fanden – bis unser Held zum Showdown antrat. Schon etwas simpel!
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