02/12/2015von 51 Views – 0 Kommentare

Moyes, Jojo: Ein ganz neues Leben

Roman
Hardcover
528 Seiten
Erschienen 2015 bei Wunderlich (Rowohlt)
Aus dem Englischen von Karolina Fell
Originalausgabe: „After you”

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Inhalt:

Sechs Monate hatten Louisa Clark und Will Traynor zusammen. Ein ganzes halbes Jahr. Und diese sechs Monate haben beide verändert. Lou ist nicht mehr das Mädchen aus der Kleinstadt, das Angst vor seinen eigenen Träumen hat. Aber sie führt auch nicht das unerschrockene Leben, das Will sich für sie gewünscht hat. Denn wie lebt man weiter, wenn man den Menschen verliert, den man am meisten liebt? Eine Welt ohne Will, das ist für Lou immer noch schwer zu ertragen. Ein einsames Apartment, ein trister Job am Flughafen – Lou existiert, aber ein Leben ist das nicht. Bis es eines Tages an der Tür klingelt – und sich eine Verbindung zu Will auftut, von der niemand geahnt hat. Endlich schöpft Lou wieder Hoffnung. Hoffnung auf ein ganz neues Leben. (Pressetext)

Kurzkritik:

Leider hat mich die Geschichte emotional bei weitem nicht so berührt wie der Vorgängerroman, für mich war es eine eher langweilige Beschreibung eines mühsamen Kampfes zurück ins normale Leben.

Heike gibt  ★★★☆☆  (3 von 5 Eselsohren)

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Besprechung:

Enttäuschender zweiter Teil

„Ein ganz neues Leben“ ist die Fortsetzung von „Ein ganzes halbes Jahr“. Wer den ersten Teil noch nicht gelesen hat, dem möchte ich in dieser Rezension gar nicht allzu viel verraten.

Denn man muss mit der jungen Louisa die Zeit ihres Lebens mit all den Höhen und Tiefen selbst durchleben, um in die Emotionen und in die schicksalshafte Tragweite eintauchen und verstehen zu können. Mich hat „Ein ganzes halbes Jahr“ wahnsinnig berührt und sehr nachdenklich, traurig aber auch bewusster gemacht – bewusster für die kostbaren Minuten die man im Leben nur allzu oft ungenützt verstreichen lässt.

Louisa Clark fällt nach der tragischen Entscheidung ihres Freundes Will Traynor in ein tiefes Loch und versucht unterwegs, auf Reisen wieder zu sich selbst und ihren Sinn im Leben zu finden. Als ihr all die fremden Orte nicht die gewünschte Ablenkung bringen, beschließt sie zurück nach London zu gehen. Sie lebt in einer Wohnung, die sie sich mit dem Geld von Will kaufen konnte, es fühlt sich jedoch nichts so richtig nach ihrem Leben an. Weder die Wohnung noch die Umgebung oder die Menschen.

Ungeahnte Verbindungen zur Louisas Vergangenheit

Als sie eines Abends mit ein paar Gläsern Wein zu viel aufs Dach steigt und folgeschweren Gedanken nachhängt, passiert ein schreckliches Unglück, das Louisas Leben emotional und physisch noch aussichtsloser werden lässt. Nach einer harten Zeit im Krankenhaus findet sie zu Hause bei ihren Eltern die Unterstützung, die sie zum heilen braucht – körperlich wie auch seelisch.

Doch im Heimatdorf kommen alle alten Erinnerungen wieder hoch, das Leben bei den Traynors, ihr Ex-Freund Patrick und all die Orte die sie gemeinsam mit Will besucht hat. Ein Leben in ihrem Heimatdorf ist für sie unmöglich und unerträglich geworden. Zurück in London kämpft sie tapfer, um wieder ihr Gleichgewicht im Leben zu finden, als plötzlich eines Abends ein junges Mädchen vor ihrer Tür steht – mit ungeahnten Verbindungen zur Louisas Vergangenheit. Und wieder beginnt sich das Schicksalskarrusell unserer jungen Hauptfigur zu drehen und das Leben folgt erneut seinen eigenen Gesetzen.

Sterbehilfe

Jojo Moyes hat auf vielfachen Wunsch ihrer Fangemeinde die Fortsetzung des Bestsellers „Ein ganzes halbes Jahr“ geschrieben. Sie erzählt von der jungen Louisa, die durch eine folgenschwere Entscheidung ihres Freundes völlig aus der Bahn geworfen wird und nun versucht, ein neues Leben zu beginnen. Man wird mit einigen Rückblenden an die Geschichte im ersten Roman erinnert und findet rasch in das Gefühlschaos unserer liebevollen Hauptfigur zurück.

Mit nagendem Zweifel und der Unsicherheit eines todtraurigen Menschen versucht die Hauptfigur wieder Fuß zu fassen und den Sinn hinter den Dingen zu ergründen. Verluste sind für niemanden leicht – aber die Thematik der Sterbehilfe und die damit verbundene Frage der Schuld berührt doch sehr und bringt den Leser zum Grübeln.

Langatmig

Leider hat mich die Geschichte emotional bei weitem nicht so berührt wie der Vorgängerroman, es war eine eher langweilige Beschreibung eines mühsamen Kampfes zurück ins normale Leben. Die Figuren sind wieder liebevoll detailliert geschildert und bringen mit ihren unterschiedlichen Charakteren etwas Leben in die Geschichte. Doch alles in allem blieb für mich „Ein ganz neues Leben“ leider die Enttäuschung, die so mancher zweiter Teil mit sich bringt. Die Erwartungshaltung war nach dem fesselnden ersten Teil so hoch, dass die Fortsetzung meine persönlichen Erwartungen leider nicht erfüllen konnte. Eher mühsam und langatmig las ich mich von Kapitel zu Kapitel, um am Ende das Buch mit einer leichten Enttäuschung zu schließen.

Trotzdem freue ich mich bereits auf den nächsten Roman der tollen Autorin – bis dato haben mir nämlich alle anderen Romane ausnahmslos sensationell gut gefallen. Einmal ist keinmal!

Von Heike Rainer

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Infos:

Jojo Moyes, geboren 1969, hat Journalistik studiert und für die Sunday Morning Post in Hongkong und den Independent in London gearbeitet. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern auf einer Farm in Essex. Mit ihrem Roman „Ein ganzes halbes Jahr”, der aktuell in Hollywood verfilmt wird, gelang ihr international der Durchbruch.

Mehr über Jojo Moyes bei Wikipedia.

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Literaturmagazin Eselsohren – 

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