30/11/2010von 605 Views – 0 Kommentare

Brandstetter, Alois: Ein Vandale ist kein Hunne

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Buchcover

  • Taschenbuch
  • Erschienen 2010 bei dtv
  • Erstausgabe: Residenz, 2007


Inhalt:

Ein Schriftsteller und Stadtflaneur der alten Schule ermittelt in der Graffiti-Szene. Er sucht den Tagger Korks und spricht mit frustrierten Hausbesitzern. Die Lust am Verbotenen, an Widerstand und Gegenkultur faszinieren ihn, und bald sieht er Parallelen zwischen seinem Schreiben und den nächtlichen Streifzügen der Straßenkünstler. (Pressetext)

Kurzkritik:

Ja, gewiss, es ist schon toll, dass sich ein (zur Entstehungszeit) beinahe siebzigjähriger Literaturprofessor des Themas „Sprayer“ annimmt und den jungen Leuten mit ihren Farbdosen mit einer gewissen ironischen Freundlichkeit begegnet.

Und ich schätze Alois Brandstetter sehr und hätte an sich überhaupt nichts dagegen, wenn er ein Büchlein über eine Nichtigkeit verfasst. Schließlich schreibt er souverän und stilsicher. Aber sein heuer als Taschenbuch herausgekommener Roman (?) „Ein Vandale ist kein Hunne“ ist mir allzu leichtfüßig und zu onkelhaft.

Werner gibt  ★★★½☆  (3,5 von 5 Eselsohren)

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Besprechung:

Onkelhaft

Ich schätze Alois Brandstetter sehr und hätte an sich überhaupt nichts dagegen, wenn er ein Büchlein über eine Nichtigkeit verfasst. Schließlich schreibt er souverän und stilsicher. Aber sein heuer als Taschenbuch herausgekommener Roman (?) „Ein Vandale ist kein Hunne“ ist mir allzu leichtfüßig und zu onkelhaft.

Ja, gewiss, es ist schon toll, dass sich ein (zur Entstehungszeit) beinahe siebzigjähriger Literaturprofessor des Themas „Sprayer“ annimmt und den jungen Leuten mit ihren Farbdosen mit einer gewissen ironischen Freundlichkeit begegnet. Und Brandstetter verpackt auch soziologische und historische Hintergrundinformationen in sein Büchlein.

KORKS

Aber das Thema hätte schon mehr hergegeben als die launige Beschreibung von Brandstetters Recherchen, welche er angestellt hat, nachdem ihm in Klagenfurt eine Graffiti-Signatur aufgefallen war, die er als KORKS las, und die ihn schlussendlich zum Urheber dieses „Tags“ führte.

Und wenn ich mir die Hymnen meiner KollegInnen ansehe (resp. die Ausschnitte, die der Residenz-Verlag veröffentlicht hat), so kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, hier werde jemand für seine früheren, reichhaltigeren Bücher gelobt.

Von Werner Schuster

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Infos:

Alois Brandstetter, am 5. Dezember 1938 in Pichl in Oberösterreich geboren, habilitierte sich 1971 mit einer Studie zur Rezeption der höfischen Epik im frühneuhochdeutschen Prosaroman, war von 1972 bis 1974 Professor für Altgermanistik an der Universität des Saarlandes und lehrte ab 1974 in Klagenfurt.

Mehr über Alois Brandstetter bei Wikipedia.

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