Oktober

Im Oktober erscheinen – unter vielen, vielen anderen – folgende Bücher erstmals und/oder als Taschenbuch. Die Texte sind nicht von mir, sondern aus den Ankündigungen der Verlage.

Über die orange gefärbten Links kann bei Amazon (vor)bestellt werden. Dies ist für KäuferInnen nicht mit Mehrkosten verbunden, führt allerdings zu einer Werbekostenerstattung (= Umsatzbeteiligung in der Höhe von 5%) und dient so dem Erhalt dieses Literatur-Blogs.

Da ESELSOHREN von vielen Verlagen bereits mit Rezensionsexemplaren unterstützt wird (siehe Verlage), wird es zu einigen der hier empfohlenen Bücher demnächst auch Besprechungen geben.

  • HARDCOVER

  • COHN-BENDIT/DAMMANN – 1968 – Fischer – Besprechung
    Die von den 68ern in Gang gesetzten Ereignisse markieren eine tiefe Zäsur in der Geschichte. Ihre Folgen sind bis heute spürbar: Ob Erziehung, Bildung und Sexualität, das Verhältnis der Bürger zum Staat, politische Beteiligung oder das spannungsreiche Verhältnis zwischen Sicherheit und Freiheit all dies wurde durch die Debatten und Aktivitäten der 68er neu definiert. Die Autoren dieses Bandes waren zum Teil maßgeblich an den Ereignissen beteiligt und bestimmten sie mit. Aus eigener Anschauung berichten sie, wie sie 1968 und die Folgejahre erlebten und wie sie auf das, was sie damals wollten, von heute aus zurückblicken.
  • DÖNHOFF Marion/BURCKHARDT Carl Jacob – Mehr als ich Dir jemals werde erzählen können. Ein Briefwechsel – Hoffmann & Campe
    Carl Jacob Burckhardt und Marion Dönhoff trennten fast zwanzig Jahre Altersunterschied und gänzlich unterschiedliche Wesenszüge – auf der einen Seite der Basler Historiker, Alteuropäer par excellence, auf der anderen Seite die ost-preußische Gräfin, die nach ihrem spektakulären „Ritt gen Westen“ 1946 in die liberale Wochenzeitung Die Zeit eintrat und später zur Grande Dame des deutschen Journalismus aufstieg. Die Anfänge der Korrespondenz stammen aus dem Jahr 1937, die letzten Briefe datieren vom Februar 1974, wenige Tage vor Burckhardts Tod. Die Originalität, der Humor, die unverblümte Sprache und die Vielfalt der angesprochenen Themen machen den Briefwechsel zu einer faszinierenden Lektüre.
  • FEST Joachim – Nach dem Scheitern der Utopien – Rowohlt – Besprechung
    Joachim Fest hat neben seinen erfolgreichen historischen Sachbüchern auch ein beeindruckendes essayistisches Werk hinterlassen. Seit den sechziger Jahren war er mit seinen Aufsätzen und Artikeln eine der einflussreichsten und originellsten Stimmen in der deutschen Öffentlichkeit: unangepasst, bisweilen streitbar, dabei stets elegant und mit Verve formulierend. Ein Jahr nach Fests Tod präsentiert dieser Band seine wichtigsten Beiträge, die über die Jahre an verschiedenen Orten erschienen und längst nicht mehr greifbar sind.
  • HACKL Erich – Als ob ein Engel – Diogenes – Besprechung
    Mendoza, eine beschauliche argentinische Provinzstadt am Fuße der Anden. Der 8. April 1977 ist der letzte Tag, den Gisela Tenenbaum, 22, mit Sicherheit noch erlebt hat. Ihr weiteres Schicksal ist ungewiss.
  • HANDKE Peter – Samara – Suhrkamp
    (Bisher keine Angaben zu diesem Buch.)
  • KLEIN Naomi – Die Schock-Strategie – Fischer
    “No Logo”-Autorin Naomi Klein erzählt die Geschichte einer der wirkmächtigsten Ideologien unserer Zeit, Milton Friedmans ökonomischer Doktrin des freien Marktes. Sie zeigt, wie deren Siegeszug in den letzten dreißig Jahren auf extremer Gewalt und auf Katastrophen beruht, um die Mechanismen der ungezügelten Marktwirtschaft rund um die Welt von Lateinamerika über Osteuropa und Russland bis nach Südafrika und in den Irak durchzusetzen.
  • KUKOVICA Franc – Als uns die Sprache verboten wurde – Drava – Besprechung
    Wer zu Hause “Windisch” spreche, fragt der Oberlehrer, zugleich Ortsgruppenleiter der NSDAP. Beklemmendes Schweigen, niemand in der Klasse rührt sich. Bis einer der wiederholten Aufforderung nachkommt und wortlos auf drei Mitschüler zeigt. Einer von diesen erinnert sich sechzig Jahre später an seine Kindheit zurück. An die Zurücksetzungen und Demütigungen, an seine Angst und seinen Stolz. Denn so jung er war, hatte er schon teil an Dingen, von denen niemand etwas wissen durfte.
  • D.-H.-LAWRENCE-Schwerpunkt bei Diogenes
    Viele Neuauflagen inklusive Gesammelte Erzählungen und Kurzromane.
  • MARGIS Claudio – Blindlings – Hanser – Besprechung
    Claudio Magris erzählt vom Untergang der Illusionen: Da ist zum einen der Abenteurer Jorgensen, der am königlichen Hof in Dänemark aufwächst und Jahre später in jene Stadt deportiert wird, die er selber gegründet hat – Hobart Town in Tasmanien. Und zum anderen der Italiener Cippico: Er hat den politischen Kampf in Australien und den spanischen Bürgerkrieg mitgemacht, hat Dachau überlebt und wurde schließlich unter Tito eingesperrt auf der Todesinsel Goli Otoko. Beide Helden, obwohl in unterschiedlichen Jahrhunderten geboren, haben für ihre Ideale gekämpft, beide sind von den Ideologen ihrer Zeit betrogen worden.
  • SARAMAGO José – Eine Zeit ohne Tod – Rowohlt
    Es ist der 1. Januar in einem nicht näher bezeichneten Land. Etwas, wofür es kein Beispiel in der Geschichte gibt, geschieht: An diesem Tag stirbt niemand. Und auch am folgenden Tag nicht, und am darauffolgenden. Selbst die Königinmutter, bei der es aussah, als würde sie den Jahreswechsel nicht mehr erleben, verharrt im Sterben. Der Tod streikt, so eine Reporterin. Die Regierung scheint entschlossen, den sich anbahnenden demographischen Problemen die Stirn zu biete,n die katholische Kirche ist in ihren Grundfesten erschüttert, denn ohne Tod keine Auferstehung. Die Gesellschaft spaltet sich: einerseits die Hoffnung, ewig zu leben, andererseits der Schrecken, nie zu sterben.
  • SCHWILK Helmo – Ernst Jünger – Ein Jahrhundertleben. Die Biographie – Piper
    In den „Stahlgewittern“ des Ersten Weltkrieges wurde er berühmt. Er war glühender Nationalist und Antidemokrat, aber beteiligte sich am Widerstand gegen Hitler, wofür sein ältester Sohn mit dem Tode büßen musste. Schließlich wurde er zum europäischen Klassiker: Ernst Jünger, der 1998 im Alter von 102 Jahren starb, verkörpert das deutsche Jahrhundert wie kein anderer. Heimo Schwilk, mit dem Dichter persönlich gut bekannt, erhielt exklusiven Zugang zu Jüngers Nachlass und konnte so ein einzigartiges Bild dieses faszinierend-widersprüchlichen Mannes zeichnen.
  • SERNER Walter – Letzte Lockerung – Manesse
    Das Sernersche Benimmbuch für Filous spielt lustvoll mit den herrschenden Klischees von Moral und Wohlanständigkeit. Unverschämt, nicht selten ätzend werden die Widersprüche zwischen gesellschaftlichem Schein und Sein auf die Spitze getrieben. Der erste Abschnitt, 1918 in Lugano entstanden, war explizit als „Manifest dada“ angelegt, als subversive Sinn-Camouflage und „prinzipielles Handbrevier“. Der zweite Teil, 1927 in Genf geschrieben, versteht sich indessen als „praktische“ Denk- und Handlungsanleitung für den mondänen, stilbewußten Amoralisten.
  • SVEVO Italo – Ein Leben – Manesse
    Svevos Romandebüt beleuchtet das Schicksal eines Parvenüs, der alles auf eine Karte setzt – auf die Herzdame nämlich. Alfonso Nitti versucht sein Glück als Verehrer der Tochter seines Chefs. Nittis libidinöse Absichten verschränken sich mit dem Wunsch, in die bessere Gesellschaft Triests aufzusteigen. Italiens Klassiker des frühen 20. Jahrhunderts seziert treffsicher und schonungslos die Psyche des modernen Mannes.
  • TASCHENBUCH

  • ARENDT Hannah – Über das Böse – Piper
    Die große Philosophin nimmt hier ihre Idee von der „Banalität des Bösen“ wieder auf. Sie denkt über Ethik und Moral, Gut und Böse nach. Ein starker Text von ungebrochener Aktualität.
  • FRANCIS Dick: Zuschlag – Diogenes
    Zu viel Ehrlichkeit schafft Feinde, zumal im Rennsport, wo nicht jeder saubere Hände hat. Außer John Dereham. Nachdem ein Sturz seine Jockey-Karriere jäh beendete, hat er sich als Agent für Vollblutpferde einen Namen gemacht. Sein stetig wachsender Erfolg weckt aber den Neid einiger Berufskollegen, die sich auf schmutzige Geschäfte spezialisiert haben. Als Dereham sich standhaft weigert, bei den korrupten Machenschaften mitzuziehen, wird es brenzlig ernst.
  • HULOVA Petra – Kurzer Abriss meines Lebens in der mongolischen Steppe – Luchterhand – Besprechung
    Dzaja ist keine reine Mongolin und deshalb nicht recht anerkannt im Nomaden-Clan. Außerdem ist sie nur ein Mädchen. Als sie volljährig ist, geht Dzaja in die Stadt, um ihr Glück zu finden. Doch bald erkennt sie, dass sie in der Stadt das Mädchen aus der Steppe ist, eine Fremde. Berührend, bilderreich und gleichzeitig lakonisch schildern erst Dzaja, dann ihre Mutter und später Dzajas Tochter scheinbar ganz alltägliche Begebenheiten. Von der Rechtlosigkeit der Frauen in der Steppe, von der Sinnlichkeit und Farbigkeit des Nomadendaseins und von der Beliebigkeit und Kälte städtischer Kultur, die aber auch Freiheit bietet.
  • KAPUSCINSKY Ryszard – Meine Reisen mit Herodot – Piper – Besprechung
    Fünfzig Jahre bereiste Ryszard Kapuscinski als Reporter die Welt. Zwei Dinge trug er bei seiner Arbeit stets mit sich – eine kleine mechanische Schreibmaschine und ein jahrtausendealtes Buch: die „Historien“ von Herodot (485-424 v. Chr.), dem ersten Chronisten der Antike. In ihm entdeckte Kapuscinski einen treuen Begleiter. Ob in Indien, dem maoistischen China, unter Ägyptern, im Iran inmitten der letzten Tage des Schah oder im Kongo, wo ein Blick tödlich sein kann, – immer war Herodot dabei, wenn Kapuscinski hinausging, um eine neue Geschichte heimzuholen.
  • KING Stephen – Puls – Heyne
    Stephen King mag keine Handys. Das wird einem beim Lesen ziemlich schnell klar. In Puls, dem wieder einmal extrem spannenden Horror-Thriller des amerikanischen Großmeisters, entpuppen sich die kleinen, praktischen Lieblingsspielzeuge des modernen Menschen als teuflische Werkzeuge der Apokalypse. Gut und Böse, Gesundheit und Wahnsinn, sind dabei klar zugeordnet — das Benutzen eines Handys stürzt jeden einzelnen ins Verderben.
  • Freunde und Weggefährten grüßen Harry ROWOHLT – Der Große Bär und seine Gestirne – Heyne
    Anlässlich des 60. Geburtstags von Harry Rowohlt haben Freunde und Weggefährten wie Robert Crumb, Robert Gernhardt, Frank McCourt, Gerhard Polt, Kurt Vonnegut und viele andere ein großartiges Geburtstagsbuch zusammengestellt.
  • SARAMAGO José – Die Stadt der Sehenden – Rowohlt
    In der Hauptstadt einer ungenannten Demokratie geben bei einer Wahl 75 Prozent der Wähler einen unbeschrifteten Stimmzettel ab. Statt dass man die Motive ergründet, wird der Ausnahmezustand verhängt: Diktatorische Maßnahmen greifen, Panzer patrouillieren durch die Stadt, willkürliche Verhaftungen folgen– “Die Stadt der Sehenden„ ist eine glanzvolle politische Parabel: Ein weiteres Meisterwerk des großen Moralisten Saramago.

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Literaturmagazin Eselsohren – 

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