Chobot, Manfred: Genie & Arschloch
Kurzkritik – Was meinen Sie? – Ausführliche Besprechung – Infos
Biografien
Hardcover: Molden, 2009
Inhalt:
Genie & Wahnsinn oder Genie & Arschloch. Die Grenzen sind fließend. Anhand von Streiflichtern durch die Biografien exemplarischer berühmter Männer und Frauen soll so manches Bild des Genies zurecht gerückt werden. Die in diesem Band Beschriebenen: Gottfried Benn, Richard Billinger, Johannes Brahms, Bert Brecht, Ernest Hemingway, Wassily Kandinsky, Katherine Mansfield, Pablo Picasso, Arthur Rimbaud, Arno Schmidt, Franz Stelzhamer, Karl Valentin und Richard Wagner. (Pressetext)
Kurzkritik:
Wer sich für einzelne KünstlerInnen schon im Vorfeld gesteigert interessiert hat, wird in diesem Buch, das andere Sekundärliteratur ausschlachtet, nichts Neues erfahren. Alle anderen werden u.U. überrascht darüber sein, dass etwa Karl Valentin außer ein Komiker auch ein Sadist gewesen sein soll.
Werner gibt (2,5 von 5 Eselsohren)
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Nicht oberflächlich genug
Selbstverständlich wollen wir wissen, was für Arschlöcher die Genies (gewesen) sind, vielleicht nicht so sehr bei jenen Genies, deren Werke wir mögen, doch ansonsten ergötzen wir uns gewiss gerne an den weniger netten Zügen von Menschen, die in Elfenbeintürmen und sonstigen Schlössern leben können. Hundertprozentig, also Revolverblatt-artig, befriedigt dieses Buch unsere niederträchtige Sehnsucht nicht, denn es hätte bestimmt abscheulichere Charaktere gegeben, die Gutes und Schönes (oder auf jeden Fall Kunst) hervorgebracht haben.
Doch Herausgeber Manfred Chobot scheint an den niedersten Niederungen nicht interessiert gewesen zu sein und ließ eine illustre Schar von AutorInnen und SchriftstellerInnen Abrisse u.a. über Brahms, Brecht, Hemingway, Kandinsky, Mansfield, Picasso und Wagner verfassen, welche mit jeweils ca. 20 Seiten vielleicht zu kurz geraten sind, als dass sie eine fundierte Auseinandersetzung mit den Genannten zulassen würden, aber auch nicht oberflächlich genug sind, dass man sich als LeserIn einfach eine Gaudi machen könnte wie mit dem „Grünen Blatt“ o.ä..
Sadist Karl Valentin
Wer sich für einzelne KünstlerInnen schon im Vorfeld gesteigert interessiert hat, wird in diesem Buch, das andere Sekundärliteratur ausschlachtet, nichts Neues erfahren. Alle anderen werden u.U. überrascht darüber sein, dass etwa Karl Valentin außer ein Komiker auch ein Sadist gewesen sein soll.
Von Werner Schuster
Der Herausgeber: Manfred Chobot, geboren am 1947 in Wien, studierte Kulturtechnik und lebt als freier Schriftsteller in seiner Geburtstadt und im Burgenland. Er ist Vorstandsmitglied der „Grazer Autorenversammlung“, der IG-AutorInnen und der europäischen Autorenvereinigung „Kogge“ sowie Mitglied des Literaturkreises „Podium“. Er ist Autor zahlreicher Prosa- und Lyrikbände, zuletzt erschienen: „Aloha – Briefe aus Hawaii“, Sonderzahl, 2008. Herausgeber zahlreicher Anthologien sowie von Monografien und Werkverzeichnissen zeitgenössischer bildender Künstler.
Über Manfred Chobot bei Wikipedia.
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