Frankfurter Buchmesse: Buchpreise-Shortlists
Nächste Woche werden bei der Frankfurter Buchmesse drei Preise verliehen: der Deutsche Buchpreis, der Wirtschaftsbuchpreis und der Deutsche Jugendliteraturpreis. Wir stellen heute die Shortlists vor – und werden über die Ergebnisse berichten.
Der Deutsche Buchpreis: Shortlist 2011
Die Preisverleihung des Deutschen Buchpreises ist die Auftaktveranstaltung zur Frankfurter Buchmesse. Sie findet am 10. Oktober im Römer in Frankfurt am Main statt. 25.000 Euro gewinnt der/die Preisträger/in, jede/r der FinalistInnen erhält 2.500 Euro.
- Jan Brandt: Gegen die Welt (DuMont)
- Michael Buselmeier: Wunsiedel (Das Wunderhorn)
- Angelika Klüssendorf: Das Mädchen (Kiepenheuer & Witsch)
- Sibylle Lewitscharoff: Blumenberg (Suhrkamp)
- Eugen Ruge: In Zeiten des abnehmenden Lichts (Rowohlt)
- Marlene Streeruwitz: Die Schmerzmacherin (S. Fischer)
Zur ausführlichen Shortlist „Deutscher Buchpreis“
Shortlist Wirtschaftsbuchpreis
Eine hochkarätige Jury mit Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft unter der Leitung von Gabor Steingart, Chefredakteur des Handelsblattes, wählt aus den zehn Titeln, die es auf die Shortlist geschafft haben, das Siegerbuch. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.
Die Shortlist-Autoren präsentieren ihre Bücher am Donnerstag, 13. Oktober 2011, ab 16.15 Uhr im Open Space Pavillon, Level 0, auf der Buchmesse. Die Preisverleihung findet abends statt.
- Dirk Beckmann: Was würde Apple tun? (Econ)
- Hanno Beck, Aloys Prinz: Abgebrannt (Hanser)
- Wolfgang Hetzer: Finanzmafia (Westend)
- Michael Hüther: Die disziplinierte Freiheit (Murmann)
- Ulrich Horstmann: Die Währungsreform kommt! (Finanzbuch)
- Joachim Käppner: Berthold Beitz. Die Biographie (Berlin Verlag)
- Ulrich Schäfer: Der Angriff (Campus)
- Peter Sloterdijk: Die nehmende Hand und die gebende Seite (Suhrkamp)
- Theresia Volk: Unternehmen Wahnsinn (Kösel)
- Norbert Walter, Jörn Quitzau: Wer soll das bezahlen? (Pattloch)
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Deutscher Jugendliteraturpreis
Am Freitag, den 14. Oktober wird der Deutsche Jugendliteraturpreis 2011 auf der Frankfurter Buchmesse vergeben. Gestiftet wird er seit 1956 vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend, die Organisation übernimmt der Arbeitskreis für Jugendliteratur e.V. (akj). Durch den Abend führt der Fernsehmoderator Marc Langebeck. Die Preise werden von Bernd Neumann, dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien überreicht. Zudem wird wie jedes Jahr auch ein Sonderpreis verliehen. Die Preise sind mit 8.000 Euro, bzw. 10.000 Euro für den Sonderpreis dotiert.
Bilderbuch
- Marianne Dubuc/Anna Taube: Meine große kleine Welt (Carlsen)
- Marije Tolman/Ronald Tolman: Das Baumhaus (Bloomsbury)
- Jean-Luc Fromental, Joëlle Jolivet, Leonie Jacobson: Oups! (Carlsen)
- Martin Balscheit: Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor (Bloomsbury)
- Stein Erik Lunde, Øyvind Torseter, Maike Dörries: Papas Arme sind ein Boot (Gerstenberg)
- Sami Toivonen und Aino Havukainen, Elina Kritzokat: Tatu und Patu und ihre verrückten Maschinen (Thienemann)
Kinderbuch
- Frida Nilsson, Ulf K., Friederike Buchinger: Ich, Gorilla und der Affenstern (Gerstenberg)
- Milena Baisch, Elke Kusche: Anton taucht ab (Beltz & Gelberg)
- Evan Kuhlman, J.P.Coovert, Uwe-Michael Gutzschhahn: Der letzte unsichtbare Junge (dtv junior)
- Monika Helfer, Michael Köhlmeier, Barbara Steinitz: Rosie und der Urgroßvater (Hanser)
- Chris Priestley, David Roberts, Beatrice Howeg: Onkel Montagues Schauergeschichten (Bloomsbury)
- K.A. Nuzum, Gerda Bean: Hundewinter (Carlsen)
Jugendbuch
- Jan de Leeuw, Rolf Erdorf: Schrödinger, Dr. Linda und eine Leiche im Kühlhaus (Gerstenberg)
- Wolfgang Herrndorf: Tschick (Rowohlt Berlin)
- James Roy, Stefanie Schaeffler: Town (Gerstenberg)
- Karin Bruder: Zusammen allein (dtv Reihe Hanser)
- Oscar Hijuelos, Günter Ohnemus: Runaway (Fischer)
- Ellen Hopkins, Henning Ahrens: Crank (Carlsen)
Sachbuch
- Ole Könnecke: Das große Buch der Bilder und Wörter (Hanser)
- Alexandra Maxeiner, Anke Kuhl: Alles Familie! (Klett Kinderbuch)
- Anthony Penrose, Egbert Baqué: Der Junge, der Picasso biss (Knesebeck)
- Christian Eichler, Jürgen Rieckhoff: Zuckerpass und Blutgrätsche (Klett Kinderbuch)
- Sigrid Belzer: Die genialsten Erfindungen der Natur (Fischer Schatzinsel)
- Jens Soentgen, Vitali Konstantinov: Von den Sternen bis zum Tau (Peter Hammer Verlag)
Preis der Jugendjury
- John Green, Sophie Zeitz: Margos Spuren (Hanser)
- Ursula Poznanski: Erebos (Loewe)
- Kathrin Schrocke: Freak City (Sauerländer)
- Janne Teller, Sigrid C. Engeler: Nichts (Hanser)
- Rachel Ward, Uwe-Michael Gutzschhahn: Numbers (Chicken House/Carlsen)
- Lauren Oivier, Katharina Diestelmeier: Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie (Carlsen)
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Shortlist Deutscher Buchpreis
- Jan Brandt: Gegen die Welt** (DuMont)
Ein Dorf in Ostfriesland, Kühe grasen auf den Wiesen, ab und zu zerreißt der Lärm eines Tieffliegers die Stille. Hinter den getrimmten Tujenhecken des Neubauviertels blühen die Blumen, in den Auffahrten glänzen frisch gewachste Neuwagen. In diese Welt wird Mitte der Siebzigerjahre Daniel Kuper, Spross einer Drogistendynastie, hineingeboren. Ein schmächtiger, verschlossener Junge mit viel zu viel Fantasie und zu wenigen Möglichkeiten. - Michael Buselmeier: Wunsiedel** (Das Wunderhorn)
Im Sommer 1964 hat der junge Ich-Erzähler Moritz Schoppe in dem oberfränkischen Städtchen Wunsiedel zehn leidvolle Wochen zugebracht; sein Engagement bei den dort alljährlich stattfindenden Luisenburg-Festspielen geriet zum Fiasko. - Angelika Klüssendorf: Das Mädchen** (Kiepenheuer & Witsch)
Die berührende Geschichte einer Selbstbehauptung. Angelika Klüssendorf erzählt von einem jungen starken Mädchen, das sich herausarbeitet aus allem, was sie umgibt und niederhält: die tyrannische Mutter, die autoritären Lehrer, der bürokratische Staatsapparat. - Sibylle Lewitscharoff: Blumenberg** (Suhrkamp)
Groß, gelb, gelassen: mit berückender Selbstverständlichkeit liegt eines Nachts ein Löwe im Arbeitszimmer des angesehenen Philosophen Blumenberg. Die Glieder bequem auf dem Bucharateppich ausgestreckt, die Augen ruhig auf den Hausherrn gerichtet. - Eugen Ruge: In Zeiten des abnehmenden Lichts** (Rowohlt)
Von den Jahren des Exils bis ins Wendejahr 89 und darüber hinaus reicht diese wechselvolle Geschichte einer deutschen Familie. Sie führt von Mexiko über Sibirien bis in die neu gegründete DDR, führt über die Gipfel und durch die Abgründe des 20. Jahrhunderts. So entsteht ein weites Panorama, ein großer Deutschlandroman, der, ungeheuer menschlich und komisch, Geschichte als Familiengeschichte erlebbar macht. - Marlene Streeruwitz: Die Schmerzmacherin** (S. Fischer)
Leute werden verschleppt, verschwinden, werden eingesperrt oder gefoltert. Amy arbeitet für einen privaten Sicherheitsservice, sie kann die Korruption und Gewalt nur ahnen, die sich als Abgrund hinter den geheimen Operationen abzeichnet. Als sie beschließt auszusteigen, gerät sie endgültig in die Fänge einer undurchsichtigen, aber brutalen Organisation.
Shortlist Wirtschaftsbuchpreis
- Dirk Beckmann: Was würde Apple tun?** (Econ)
Wie man von Apple lernen kann, in der digitalen Welt Geld zu verdienen - Hanno Beck, Aloys Prinz: Abgebrannt** (Hanser)
Unsere Zukunft nach dem Schulden-Kollaps - Wolfgang Hetzer: Finanzmafia** (Westend)
Wieso Banker und Banditen ohne Strafe davonkommen - Michael Hüther: Die disziplinierte Freiheit** (Murmann)
Eine neue Balance von Markt und Staat - Ulrich Horstmann: Die Währungsreform kommt!** (Finanzbuch)
Über Versuche der Politiker den Euro zu retten, fehlgeleitete Finanzmärkte und wie Sie Ihr Vermögen trotzdem sichern - Joachim Käppner: Berthold Beitz. Die Biographie** (Berlin Verlag)
Berthold Beitz hat Zeitgeschichte geschrieben. An der Spitze des Krupp-Konzerns war er über Jahrzehnte einer der einflussreichsten Männer der deutschen Wirtschaft, für den soziale Verantwortung stets im Mittelpunkt stand. - Ulrich Schäfer: Der Angriff** (Campus)
Wie der islamistische Terror unseren Wohlstand sprengt - Peter Sloterdijk: Die nehmende Hand und die gebende Seite** (Suhrkamp)
Die nehmende Hand und die gebende Seite - Theresia Volk: Unternehmen Wahnsinn** (Kösel)
Überleben in einer verrückten Arbeitswelt - Norbert Walter, Jörn Quitzau: Wer soll das bezahlen?** (Pattloch)
Antworten auf die globale Wirtschaftskrise
Shortlist Deutscher Jugendliteraturpreis
Bilderbuch
- Marianne Dubuc/Anna Taube: Meine große kleine Welt** (Carlsen)
Auf einem kleinen Hügel, hinter einem braunen Zaun, unter einer großen Eiche, da ist … ein Haus. Und was ist zu entdecken, wenn du vor das Haus gehst? Und immer weiter und weiter? Da sind ein Vogel, ein Bär, ein Knurren im Dunkeln? Eine Prinzessin, ein Pirat und ein Schiff? Wer kommt mit auf eine Reise durch die Welt – bis zu den Sternen und zurück? Ein erstes Bildwörterbuch der ganz besonderen Art: Alles, was Kinder wissen und ahnen, fühlen und denken, hören und sagen. - Marije Tolman/Ronald Tolman: Das Baumhaus** (Bloomsbury)
Ein zauberhaftes Bilderbuch, dessen stillem Charme sich niemand entziehen wird können. Es gibt viele liebevolle Details zu entdecken, auf jeder Seite ein kleiner Kosmos. Und jeder Betrachter wird vielleicht eine andere Geschichte darin finden – je nachdem, auf welcher Reise er gerade selbst ist. Die niederländischen Künstlerin Marije Tolman und ihr Vater haben gemeinsam ein Kunstwerk geschaffen. Ein Buch für kleine und große Menschen, die ihren Sinn fürs Staunen und Entdecken noch nicht verloren haben. - Jean-Luc Fromental, Joëlle Jolivet, Leonie Jacobson: Oups!** (Carlsen)
Die Ferien fangen ja heiter an! Neunzig Minuten bis zum Abflug, kein freies Taxi in Sicht, ein Verkehrsstau, so weit das Auge reicht, und die Metro hat vorübergehend den Betrieb eingestellt. Die Zeit läuft …! - Martin Balscheit: Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor** (Bloomsbury)
Wir sind nicht allein auf der Welt und müssen zusammenhalten. Niemand weiß das besser als der alte Fuchs, der schon etwas in die Jahre gekommen ist. Großherzig gibt er seine Weisheit und so manchen Überlebenstrick an die jungen Füchse weiter, z. B. wie man den Hunden des Jägers mithilfe eines Strohhalms garantiert entkommt oder den Geißen eine Falle stellt. Eines Tages jedoch beginnt der Fuchs manches Überlebensnotwendige zu vergessen. - Stein Erik Lunde, Øyvind Torseter, Maike Dörries: Papas Arme sind ein Boot** (Gerstenberg)
Es ist stiller, als es je zuvor gewesen ist … Denn eine fehlt die Mutter des Ich-Erzählers. Wie gut, dass es da noch Papa gibt! Seine Arme sind ein Boot, das den kleinen Jungen vor der Dunkelheit beschützt: »Wird schon werden«, sagt Papa, »ganz sicher!« In poetischen Worten und mit großer Wärme erzählt Stein Erik Lunde die Geschichte von dem kleinen Jungen, seinem Papa und einem großen Verlust. Der Künstler Øyvind Torseter hat die Geschichte in Bilder gefasst, die den Betrachter durch ihre ungewöhnliche Technik – er arbeitet mit fotografierten Papierbauten, die er zusätzlich am Computer bearbeitet – wie in ein Bühnenbild hineinziehen. - Sami Toivonen und Aino Havukainen, Elina Kritzokat: Tatu und Patu und ihre verrückten Maschinen** (Thienemann)
Die Brüder Tatu und Patu sind geniale Tüftler. Sie bauen vierzehn seltsame, aber unglaublich nützliche Maschinen, ohne die eine Familie mit Kindern nicht auskommen kann. Wer verzichtet schon gern auf die Guten-Morgen-Maschine, den Pfützenautomaten, den Ekelzutaten-Entferner, den Mini-Mach oder den Gespenstervertreiber?
Kinderbuch
- Frida Nilsson, Ulf K., Friederike Buchinger: Ich, Gorilla und der Affenstern** (Gerstenberg)
Affensterne sind speziell! Sie sind größer als die anderen Sterne, und manchmal leuchten sie nur schwach und manchmal ganz hell. Aber auf jeden Fall bringen sie Glück, und das können Jonna und Gorilla brauchen. Denn der fi ese Bügermeister ihrer kleinen Stadt hat sich in den Kopf gesetzt, Gorillas Schrottplatz aufzukaufen, um an dessen Stelle das größte Schwimmbad Nordeuropas zu errichten. Und er erpresst Gorilla damit, ihr Jonna wegzunehmen und zurück ins Kinderheim zu schicken ein Affe als Adoptivmutter, hat man sowas je schon mal gehört? Aber Jonna und Gorilla sind mit allen Wassern gewaschen und Jonna weiß, dass sie und Gorilla zusammengehören und nichts sie trennen kann! - Milena Baisch, Elke Kusche: Anton taucht ab** (Beltz & Gelberg)
Ein herrlich schräges Sommerbuch mit Tiefgang. Die Zutaten: Ein Protagonist mit Ecken und Kanten, ein wunderbar robuster Humor, skurrile Situationen und ein Erzählton frei nach Schnauze, der leise Zwischentöne nicht scheut.Ein herrlich schräges Sommerbuch mit Tiefgang. Die Zutaten: Ein Protagonist mit Ecken und Kanten, ein wunderbar robuster Humor, skurrile Situationen und ein Erzählton frei nach Schnauze, der leise Zwischentöne nicht scheut. - Evan Kuhlman, J.P.Coovert, Uwe-Michael Gutzschhahn: Der letzte unsichtbare Junge** (dtv junior)
Der plötzliche Tod seines Vaters wirft den zwölfjährigen Finn zunächst völlig aus der Bahn. Seine Haare werden immer heller und auch seine Haut verliert jede Farbe. Finn ist davon überzeugt, sich allmählich aufzulösen. Kann es sein, dass er verschwinden muss, weil er seinen Vater nicht retten konnte? Oder wird Finn zu einer Art Geist, um ihn so wiedersehen zu können? All diese und andere Überlegungen schreibt Finn in sein Tagebuch. Aber auch die Erinnerungen an die vielen besonderen Erlebnisse mit seinem Vater sammelt er. Manches davon verewigt er in Cartoons. Witzig und nachdenklich, einfallsreich und ernst nähert er sich so immer mutiger dem »schrecklichen Tag, der alles veränderte«. - Monika Helfer, Michael Köhlmeier, Barbara Steinitz: Rosie und der Urgroßvater** (Hanser)
Rosies Familie lebt in den USA, weit weg von dem kleinen Ort in Österreich, in dem über viele Generationen ihre jüdischen Vorfahren wohnten. Aber der Urgroßvater erinnert sich noch an die alten Geschichten vom Leben der Juden. Rosie hört gerne zu, wenn er von Mendel, dem Hausierer mit den wunden Füßen, erzählt, oder von der kleinen Sophie, die immer nur die Wahrheit sagte, was ihr gar nicht gut bekam. Irgendwann möchte Rosie Urgroßvaters eigene Geschichte hören. Und die ist dann nicht mehr lustig, sondern traurig, aber wenigstens ist sie für ihn gut ausgegangen. - Chris Priestley, David Roberts, Beatrice Howeg: Onkel Montagues Schauergeschichten** (Bloomsbury)
Onkel Montague lebt allein mit seinem mysteriösen Diener Franz in einem düsteren alten Haus. Obwohl der Weg zu ihm durch einen unheimlichen Wald führt, besucht Edgar ihn sehr gerne, denn Onkel Montague scheint über einen unerschöpflichen Vorrat an Schauergeschichten zu verfügen. Doch je mehr von diesen Geschichten Edgar hört, desto unbehaglicher ist ihm zumute. Draußen wird der Nebel immer dichter, im Haus wird es immer kälter, und seltsame Geräusche sind zu hören. Was hat es mit diesen Geschichten auf sich? Woher kennt Onkel Montague sie und warum bewahrt er Gegenstände, die in den Geschichten vor kommen, in seinem Haus auf? - K.A. Nuzum, Gerda Bean: Hundewinter** (Carlsen)
Der große Hund, der eines Tages auf Dessas Veranda im Schnee liegt, ist nicht nur scheu, sondern auch stur – genau wie Dessa. Ganz allmählich werden die beiden Freunde. Als eines Tages ein hungriger Bär in die Hütte eindringt, geraten die beiden in große Gefahr. Doch der treue Hund verteidigt Dessa mit aller Kraft und verfolgt den fliehenden Bären in den Wald. Als Dessa die Blutspur sieht, die er hinterlässt, weiß sie: Sie muss hinaus in den Schnee und ihrem Hund helfen …
Jugendbuch
- Jan de Leeuw, Rolf Erdorf: Schrödinger, Dr. Linda und eine Leiche im Kühlhaus** (Gerstenberg)
Was tut man, wenn man seine Mutter tot im Schlafzimmer vorfindet, der Vater sich in der Psychiatrie befindet und die geliebte kleine Schwester sich schon unbändig auf ihren nahenden Geburtstag freut? Jonas bringt seine Mutter erstmal ins Kühlhaus. Damit die Sache nicht auffliegt, beantwortet er als Kummerkastentante Dr. Linda die Leserbriefe, die seine Mutter weiterhin empfängt. Die Situation entwickelt eine nicht vorherzusehende Eigendynamik, in der Familienkater Schrödinger, eine neugierige Nachbarin und ein verzweifeltes Mädchen, das endlich wissen will, was Liebe ist, eine nicht unbedeutende Rolle spielen … - Wolfgang Herrndorf: Tschick** (Rowohlt Berlin)
Mutter in der Entzugsklinik, Vater mit Assistentin auf Geschäftsreise: Maik Klingenberg wird die großen Ferien allein am Pool der elterlichen Villa verbringen. Doch dann kreuzt Tschick auf. Tschick, eigentlich Andrej Tschichatschow, kommt aus einem der Assi-Hochhäuser in Hellersdorf, hat es von der Förderschule irgendwie bis aufs Gymnasium geschafft und wirkt doch nicht gerade wie das Musterbeispiel der Integration. Außerdem hat er einen geklauten Wagen zur Hand. Und damit beginnt eine Reise ohne Karte und Kompass durch die sommerglühende deutsche Provinz, unvergesslich wie die Flussfahrt von Tom Sawyer und Huck Finn. - James Roy, Stefanie Schaeffler: Town** (Gerstenberg)
Town eine Stadt irgendwo in Australien. Dreizehn Jugendliche berichten über einen Zeitraum von dreizehn Monaten über ihr Leben in der Kleinstadt. Sie erzählen von ihren Träumen und Ängsten, von Sehnsüchten und Enttäuschungen, von Partys, Liebe und Sex von allem, was sie bewegt. Da ist zum Beispiel Marty, der mit der rothaarigen Neuen an der Schule flirtet. Sie ist nicht nur scharf, sondern auch ganz schön selbstbewusst. Kein Wunder, denn sie stellt sich als Lehrerin heraus! Oder Jordan: Er nutzt die Abwesenheit des Lehrers zu einem kleinen Chemieexperiment aus, das nicht ohne Folgen bleibt. - Karin Bruder: Zusammen allein** (dtv Reihe Hanser)
Von heute auf morgen steht Agnes allein da. Nacheinander sind ihre Eltern in den Westen gereist und dort geblieben. Selbst die begehrte Westjeans und die Zusicherung ihrer Eltern, sie bald nachzuholen, können Agnes’ Enttäuschung nicht lindern. Und obwohl sie fortan die ganze Härte des Ceauşescu-Regimes zu spüren bekommt, liebt sie ihre Heimat und will jetzt erst recht nicht fort. Erst als sie ohnmächtig mit ansehen muss, wie ihre große Liebe Petre in die Mühlen des staatlichen Unrechtssystems gerät und fast zerbricht, erkennt sie, dass ein menschenwürdiges Leben nur unter menschenwürdigen Bedingungen gelebt werden kann und jeder seinen Beitrag gegen Willkür und Unterdrückung leisten muss. - Oscar Hijuelos, Günter Ohnemus: Runaway** (Fischer)
Harlem in den späten 60er Jahren. Rico hat die Nase voll. Er ist des Chaos und der Brutalität an der Schule überdrüssig. Er ist es leid, von den Latinos nicht anerkannt zu werden, weil er so helle Haare und eine helle Haut hat. Und er ist es leid von den Schwarzen als Weißer verprügelt zu werden. Um dem Ärger aus dem Weg zu gehen, lässt er sich immer seltener in der Schule blicken. Als seine Eltern ihn deswegen auf eine Militärakademie schicken wollen, beschließt er abzuhauen. Und er macht sich auf den Weg in den Mittleren Westen. Hier findet Rico seine erste große Liebe und schließlich sich selbst. - Ellen Hopkins, Henning Ahrens: Crank** (Carlsen)
Das Leben war gut, bevor ich es traf, das Monster. Das Leben danach war großartig. Auf jeden Fall für kurze Zeit. Kristina ist gut in der Schule, freundlich und wohlerzogen. Doch dann begegnet sie dem Monster. CRANK. Der Droge. Und was wie ein Abenteuer anfängt, wird zu einem Kampf um ihren Verstand, ihre Seele – ihr Leben. Ellen Hopkins zeichnet mit ihrem in freien Versen geschriebenen Roman ein schmerzlich genaues Bild davon, wie unerbittlich die Sucht sein kann. Jede einzelne Seite ist ein kleines Kunstwerk, das den Leser die schwindelerregend schnell abwärts stürzende Spirale von Kristinas Welt mit hinunterreißt und ihm mit seiner Intensität den Atem nimmt.
Sachbuch
- Ole Könnecke: Das große Buch der Bilder und Wörter** (Hanser)
Schon Kinder unter zwei Jahren brauchen ein Bilderbuch, in dem sie die Welt so wiederfinden, wie sie sie selbst sehen und erfahren: das Zuhause mit seinen verschiedenen Zimmern und den Sachen darin, den Garten, die Welt draußen mit Straßen, Fahrzeugen und Häusern, die Natur, den Spielplatz und vieles andere. Ole Könnecke verbindet die liebevoll gezeichneten Bilder meisterhaft mit Sprache und schafft so erste Bildergeschichten. Geschichten, die davon erzählen, wozu man zum Beispiel Hammer, Nägel und Bretter brauchen kann oder was in der Küche mit dem Gemüse geschieht, das im Garten gegossen wird. Ein wundervolles Papp-Bilderbuch, das in keinem Kinderzimmer fehlen darf. - Alexandra Maxeiner, Anke Kuhl: Alles Familie!** (Klett Kinderbuch)
Jeder kennt die sogenannte Bilderbuchfamilie, bestehend aus Mama, Papa und Kind(ern). Daneben gibt es aber auch viele weitere Formen des Familienlebens. Sie alle sind hier versammelt: Alleinerziehende, Patchworkfamilien in ihren verschiedenen Mixturen, Regenbogen- und Adoptivfamilien. Unterhaltsam und mit viel Humor geht es außerdem um Bluts- und Wahlverwandtschaften, um Einzelkinderglück, Geschwisterstreit und die Möglichkeit, die gleiche Nase wie Opa abzukriegen. - Anthony Penrose, Egbert Baqué: Der Junge, der Picasso biss** (Knesebeck)
Antony lebte mit seinen Eltern, der Fotografin Lee Miller und dem Schriftsteller Robert Penrose, auf einer kleinen Farm in Südengland. Eines Tages bekamen sie Besuch von einem befreundeten Maler namens Pablo Picasso. Antony verstand sich gleich gut mit ihm, doch einmal war er sehr aufgeregt und biss Picasso. Der zögerte nicht und biss zurück. »Das war der erste Engländer, den ich je gebissen habe«, sagte er später. Picasso hielt gemeinsame Erlebnisse in Zeichnungen fest. Antonys Mutter machte damals Fotos, und Antony Penrose erzählt seine Geschichte aus der Perspektive eines Kindes. Daraus entstand ein zauberhaftes Buch mit 20 Kunstwerken von Picasso und 25 bisher unveröffentlichten Aufnahmen von Lee Miller: die hinreißende Geschichte einer langen Freundschaft. - Christian Eichler, Jürgen Rieckhoff: Zuckerpass und Blutgrätsche** (Klett Kinderbuch)
Der Fußballsport steckt voller Geschichten, die weit über den Stadionrand hinausgehen – lustige und traurige, beglückende, absurde und immer dramatische Geschichten. Denn was auf dem Platz passiert, kennt man anderer Form auch aus unserem Alltag. Und das Beste daran: Diese Geschichten sind wahr. Der Sportreporter Christian Eichler erzählt die erregendsten Momente der Fußballgeschichte für Kinder und ihre Erwachsenen nach. So erfahrt man, wie der kleine Lionel Messi dank der berechnend hoffnungsvollen Fürsorge des FC Barcelona endlich wachsen konnte – und was das für seine Familie bedeutete. Verfolgt wird nicht nur das berühmte Wembley-Tor, sondern auch der Weg, den der Ball anschließend nahm. Man lernt die verrücktesten Torhüter kennen, und ein “böses” Kapitel führt schließlich an die menschlichen Abgründe des Spielfelds. - Sigrid Belzer: Die genialsten Erfindungen der Natur** (Fischer Schatzinsel)
Wer hat nicht schon mal einen Klettverschluss benutzt? Oder vom Lotus-Effekt gehört? Diese bionischen Erfindungen gehören mittlerweile zu unserem Alltag. Aber von den Energiespar- und Überlebenskünstlern aus Tier- und Pflanzenreich können wir noch einiges lernen: Ob es um die Verbesserung von Flug- und Schwimmtechnik geht, um den Wärmehaushalt der Eisbären, um Leichtbau nach Pflanzenart oder um die Wassergewinnungstricks von Wüstenkäfern die Natur dient zunehmend als Ideengeber für die Technik. Klassische und neuste bionische Erfindungen werden in diesem Buch durch kurzweilige Texte erklärt und mit großartigen Fotos sowie sachgenauen Zeichnungen illustriert. - Jens Soentgen, Vitali Konstantinov: Von den Sternen bis zum Tau** (Peter Hammer Verlag)
Naturwissenschaft macht glücklich! Eine umwerfende Reise durch die Natur. Erhellend und beglückend. Nach dieser Lektüre sieht alles aus wie neu!Jens Soentgens Reise geht “quer durch”, vom Makrokosmos bis zum Mikrokosmos. Dabei bringt der Naturwissenschaftler und Philosoph etwas Seltenes fertig: Mit beeindruckenden fachlichen Kenntnissen und gleichzeitig mit großem Gefühl, ja bisweilen romantischer Begeisterung, beschreibt er die Phänomene, die ihm begegnen. Die moderne Naturwissenschaft ist ihm dabei keine kalte Theoriemaschine, im Gegenteil: In den Erkenntnissen der Wissenschaft von Natur und Kosmologie findet er neue, großartige Geschichten.
Preis der Jugendjury
- John Green, Sophie Zeitz: Margos Spuren** (Hanser)
Schon als kleiner Junge war Quentin in die schöne, impulsive Margo verliebt – und schon damals war sie ihm ein Rätsel: Niemand konnte so mutig und entschlossen sein wie sie, niemand wirkte so unnahbar. Nachdem Quentin Margo bei einem nächtlichen Rachefeldzug geholfen hat, verschwindet diese urplötzlich und hinterlässt geheimnisvolle Spuren. Quentin ist verwirrt: Sind die Spuren für ihn? Soll er die Suche aufnehmen? Doch dann verfolgt er jeden Hinweis und befindet sich plötzlich inmitten eines aufregenden Abenteuers, irgendwo zwischen Roadmovie, Detektiv- und Liebesgeschichte. - Ursula Poznanski: Erebos** (Loewe)
In einer Londoner Schule wird ein Computerspiel herumgereicht – Erebos. Als Raubkopie geht es von Hand zu Hand und wer es spielt, kommt nicht mehr davon los. Dabei sind die Spielregeln äußerst streng: Jeder hat nur eine Chance, Erebos zu spielen. Er darf mit niemandem darüber reden und muss immer allein spielen. Und – wer gegen die Spielregeln verstößt oder seine Aufgaben nicht erfüllt, fliegt raus und kann das Spiel auch nicht mehr starten. Merkwürdig ist aber, dass die Aufgaben, die Erebos stellt, nicht in der Welt von Erebos, sondern in der Wirklichkeit ausgeführt werden müssen. Die Fiktion des Spiels und die Realität verschwimmen auf irritierende Weise. - Kathrin Schrocke: Freak City** (Sauerländer)
Lea ist hübsch, temperamentvoll – und von Geburt an gehörlos. Als Mika sie zum ersten Mal sieht, zieht ihn das quirlige Mädchen mit der Lockenmähne sofort in ihren Bann. So sehr, dass er beschließt, einen Gebärdensprachkurs zu machen. Familie und Freunde sind skeptisch und bald kommen ihm selbst erste Zweifel. Nie hätte er gedacht, dass die Welt der Gehörlosen eine völlig andere ist als seine. Und plötzlich ist da wieder Sandra, Mikas Exfreundin, über die er nie ganz hinweggekommen ist. Doch Lea hat sich schon in sein Herz geschlichen … Kathrin Schrocke erzählt mit skurrilem Witz und viel Einfühlungsvermögen die Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe. - Janne Teller, Sigrid C. Engeler: Nichts: Was im Leben wichtig ist** (Hanser)
“Nichts bedeutet irgendwas, deshalb lohnt es sich nicht, irgendwas zu tun.” Mit diesen Worten schockiert Pierre alle in der Schule. Um das Gegenteil zu beweisen, beginnt die Klasse alles zu sammeln, was Bedeutung hat. Doch was mit alten Fotos beginnt, droht bald zu eskalieren: Gerda muss sich von ihrem Hamster trennen. Auch Lis Adoptionsurkunde, der Sarg des kleinen Emil und eine Jesusstatue landen auf dem Berg der Bedeutung. Als Sofie ihre Unschuld und Johan seinen Zeigefinger opfern mussten, schreiten Eltern und Polizei ein. Nur Pierre bleibt unbeeindruckt. Und die Klasse rächt sich an ihm … Eine erschütternde Parabel über das Erwachsenwerden, Erziehung und Gewalt in unserer Gesellschaft. - Rachel Ward, Uwe-Michael Gutzschhahn: Numbers** (Chicken House/Carlsen)
Augen, so heißt es, sind das Fenster zur Seele. Doch wenn Jem in fremde Augen blickt, sieht sie eine Zahl. Und die ist unauslöschlich. Denn die Zahl ist ein Datum. Der Tag, an dem ihr Gegenüber sterben wird. Diese Gewissheit hat Jem seit dem Tod ihrer Mutter. Deshalb meidet sie Menschen. Ist am liebsten allein. Bis sie Spinne kennenlernt – und mit ihm das Leben. Jem ist glücklich, zum ersten Mal. Doch als die beiden zum Riesenrad, dem London Eye fahren, passiert es – um sie herum haben alle dieselbe Zahl. Jem weiß: Etwas Furchtbares wird passieren. Heute. Hier. Fluchtartig verlassen Spinne und sie das Gelände. Und lösen damit eine Kettenreaktion aus. Spinne und Jem werden zu Gejagten. Von der Polizei, den Medien, den Menschen. Und Spinnes Todestag rückt näher und näher … - Lauren Oivier, Katharina Diestelmeier: Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie** (Carlsen)
Was wäre, wenn heute dein letzter Tag wäre? Was würdest du tun? Wen würdest du küssen? Und wie weit würdest du gehen, um dein Leben zu retten? Samantha Kingston ist hübsch, beliebt, hat drei enge Freundinnen und den perfekten Freund. Der 12. Februar sollte eigentlich ein Tag werden wie jeder andere in ihrem Leben: mit ihren Freundinnen zur Schule fahren, die sechste Stunde schwänzen, zu Kents Party gehen. Stattdessen ist es ihr letzter Tag. Sie stirbt nach der Party bei einem Autounfall. Und wacht am Morgen desselben Tages wieder auf. Siebenmal ist sie gezwungen diesen Tag wieder und wieder zu durchleben. Und begreift allmählich, dass es nicht darum geht, ihr Leben zu retten. Zumindest nicht so, wie sie dachte …
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- von: red
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