Cortázar, Julio: Fantomas …
Kurzkritik – Ihre Meinung – Ausführliche Besprechung – Infos
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Inhalt:
Zum 25. Todestag von Julio Cortázar wartet Band 1 von„Perspektivenwechsel“ mit zehn Erzählungen von zehn großen Autoren zum Thema Lateinamerika auf.Kurzkritik:
Nicht alle Erzählungen werden allen LeserInnen gleichermaßen zusagen, doch es ist unwahrscheinlich, dass sich nicht die eine oder andere Entdeckung oder erfreuliche Wiederbegegnung darunter befindet.
Werner gibt (4,5 von 5 Eselsohren)
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Eine empfehlenswerte Entdeckungsreise
Jürgen Schütz gibt Bücher heraus, die er selbst gern kaufen und lesen würde und darin befinden sich dann viele Werke, die bisher nicht in deutscher Sprache erhältlich waren. Zum 25. Todestag von Julio Cortázar hat er eine feine Lateinamerika-Anthologie mit Cortázars Erzählung „Fantomas gegen die multinationalen Vampire“, Roberto Bolaños „Labyrinth“, einem Essay von Gabriel García Márquez u.v.m. veröffentlicht.
Mir hat es am meisten ein Ausschnitt aus Guadalupe Santa Cruz‘ Roman „Plasma“ angetan, den ich liebend gerne zur Gänze lesen würde. Ich habe noch nie einen Text gelesen, der in gleichem Maße mit Sprache „malt“, zwischen realistischer und expressionistischer Darstellung hin- und herpendelt, ohne unzugänglich zu sein.
Amüsant und böse
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Und da ist selbstverständlich die Titelgeschichte von Cortázar. Der Erzähler kommt gerade vom II. Russell-Tribunal in Brüssel (bei dem Cortázar tatsächlich teilgenommen hat und bei dem Menschenrechtsverletzungen in Lateinamerika verhandelt wurden), am Bahnhof gerät ihm ein Comic-Heft in die Hände (das es ebenfalls gibt). Allmählich verschwinden die Grenzen zwischen literarischer Wirklichkeit und Fiktion immer mehr, bis Fantomas … – aber das darf man wohl nicht verraten.
Blutsauger
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Ansonsten finden sich in dieser Anthologie ein Nachruf auf Cortázar von Gabriel García Márquez und ein literarisches Mexiko-City-Porträt von Juan Villoro; weiters eine „After-death“-Story von Santiago Roncagliolo und die – wahrscheinlich – tragisch endende Geschichte eines Burschen vom Land, der in der großen Stadt sein Glück machen wollte.
Bedingungslos
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Und in „Labyrinth“ beschreibt Roberto Bolaño ein Foto mit acht Personen zuerst „objektiv“, um den Abgebildeten schließlich immer mehr fiktives Leben anzudichten.
Unwahrscheinlich
Nicht alle Erzählungen werden allen LeserInnen gleichermaßen zusagen, doch es ist unwahrscheinlich, dass sich nicht mehrere Entdeckungen oder erfreuliche Wiederbegegnungen darunter befinden. Hervorzuheben sind auch die einführenden Texte zu den Werken von Cortázar und Infante sowie die informativen AutorInnen-Porträts.Von Werner Schuster
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Julio Cortázar wurde 1914 in Brüssel geboren und zog im Alter von vier Jahren mit seinen argentinischen Eltern nach Buenos Aires. Dort absolvierte er eine Ausbildung zum Grundschullehrer. 1938 erschien ein erster Gedichtband, und 1944 veröffentlichte er seine erste Erzählung. 1951 ging Cortazar nach Paris, wo er bis 1974 als Übersetzer für die UNESCO tätig war. In Paris verfasste er auch den Roman „Rayuela“ (dt. Rayuela. Himmel und Hölle), der in den sechziger Jahren zum Kultbuch einer ganzen Generation von Intellektuellen und Studenten wurde.Mehr über Cortázar bei Wikipedia.
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