Lobe, Mira: Die Omama im Apfelbaum
Kurzkritik – Was meinen Sie? – Infos
Kinderbuch
Jungbrunnen, dtv
(1965)
Inhalt:
Andy wünscht sich sehnlichst eine Großmutter, und auf einmal hat er gleich zwei: eine, die mit ihm Pferde fangen geht, und eine, die im Zwetschkenkuchen macht. (Pressetext)
Kurzkritik:
Von Flora empfohlen
Auch wenn es heutzutage wohl einige Omas gibt, die mit einem Sportwagen durch die Gegend flitzen, so ist die Fantasie-Oma, die sich der kleine Andi erträumt, gewiss um einiges aufgeflippter. Denn mit dieser geht er auf den Rummelplatz (wo sie mit der Schaukel Purzelbäume schlagen und Würstchen u n d Zuckerwatte essen), mit der fängt sich Andi auch zwei Wildpferde ein (die selbstverständlich zugeritten werden), mit ihr fährt er auf einem kleinen Schiff übers wild bewegte Meer und die geht ohne ihn nach Indien zur Tigerjagd – weil er da schon eine andere, echte Wahloma kennen gelernt hat.
Die heißt Frau Fink und ist nun wieder so, wie man sich eine Oma vorstellt (oder früher vorgestellt hat): Ein wenig gebrechlich, backt Kuchen, stopft Strümpfe, ist freundlich, lässt einem aber nicht alles durchgehen. Ja, ausgeflippt ist die nicht, aber Andi kommt rechtzeitig drauf, wie großartig es ist, zwei so verschiedene Omas zu haben.
Und wer als Kind Glück hat, bei der oder dem vermischen sich Abenteuer und Geborgenheit in der Familie oder (Wahl-)Verwandtschaft wie in diesem die Kinder und jungen Jugendlichen immer noch erfreuenden Buch.
Werner gibt (4,75 von 5 Eselsohren)
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Mira Lobe wurde 1913 in Görlitz in Schlesien geboren. Dass sie Talent zum Schreiben hatte, zeigte sich schon an ihren Schulaufsätzen. Sie wollte studieren und Journalistin werden, was ihr als Jüdin im nationalsozialistischen Deutschland verwehrt wurde. Daher lernte sie Maschinenstrickerin an der Berliner Modeschule. 1936 flüchtete sie nach Palästina. Dort heiratete sie den Schauspieler Friedrich Lobe, mit dem sie zwei Kinder hatte. Ab 1950 lebte sie in Wien, wo sie am 6.2.1995 starb. Mira Lobe hat fast 100 Kinder- und Jugendbücher geschrieben, für viele von ihnen hat sie Preise und Auszeichnungen erhalten.
Über Mira Lobe bei Wikipedia.
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