04/12/2013von 503 Views – 0 Kommentare

Gehrke, Doreen: Don‘t let it get to you, Ben!

Ben_Buchcover_24082013_webDu bist nicht allein.

Jugend-Roman
Broschiert
324 Seiten
Erschienen 2013 bei Doreen Gehrke Verlag

KurzkritikWas meinen Sie?Ausführliche Besprechung
Inhalt:

„Don‘t let it get to you! Deine Kindheit war scheiße, deine Zukunft wird besser, denn du hast sie selbst in der Hand.“ So die Message aus der „Don‘t let it get to you!“-Reihe, deren Bücher über das Leben benachteiligter Teenager erzählen. Teenager, die versuchen, mit ihrer schlechten Situation fertig zu werden und die versuchen, sich für ihre Zukunft nicht von ihrer schwierigen Kindheit kriegen zu lassen. Die Geschichte des 17-jährigen Ben ist der Beginn dieser Reihe, in der es um mehr geht, als nur um das Erfüllen der eigenen Träume. (Pressetext)

Kurzkritik:

Ein sympathisches Buch über einen sympathischen 17-Jährigen, der unbedingt Musiker werden will. Es hat ein paar Debütroman-Mängel, die aber insgesamt nicht ins Gewicht fallen.

Werner gibt  ★★★½☆  (3,5 von 5 Eselsohren)

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Besprechung:

Die epische Casting-Show

„Don’t let it get to you, Ben!“ ist ein sympathisches Buch über einen sympathischen 17-Jährigen, der unbedingt Musiker werden will. Es hat ein paar Debütroman-Mängel, die aber insgesamt nicht ins Gewicht fallen.

Ben lebt mit seiner Mom und seinen Geschwistern in einem verschlafenen und verarmten Städtchen nahe Memphis. Dort war er für ein paar Jahre Frontman einer Band, deren Mitglieder sich mit der Zeit auseinandergelebt haben. Weil die Band für ihn alles war, lässt er sich gehen. In der Schule werden seine Noten schlechter und nach der Schule versteckt er sich in seinem Zimmer, findet sein Leben langweilig und schaut sehnsuchtsvoll zum Fenster seiner Kindheits-Freundin Susis. Die ist gerade dabei, vor ihrem prügelnden Vater nach New York zu flüchten.

Casting-Shows und andere Probleme

Auf Susis Rat hin geht Ben zur Vorauswahl einer Casting-Show – und wird von der Jury auserwählt. Die TV-Show wird in der Dominikanischen Republik gedreht. Außer mit seinen KonkurrentInnen und den Umständen so einer Show hat er auch mit anderen Problemen zu kämpfen. Seine allein erziehende und schwer arbeitende Mutter unterstützt ihn ungern, – sie hätte lieber, dass er aufs College ginge. Während der Show berichtet ihm sein älterer Bruder Charly, der schon von zu Hause ausgezogen ist, dass ihre Mutter mit Burnout in eine Klinik eingewiesen worden ist, und es ist unklar, ob sich das Jugendamt nicht seiner kleinen Schwester annehmen wird.

Mehr fantasiert als recherchiert

Doreen Gehrke berichtet dies in epischer Breite. Sie beschreibt Bens Tage vom Aufwachen bis zum Schlafengehen beinahe minutiös. Vieles hätte sie verknappen oder auch auslassen können. Dennoch geschieht manches unvermittelt, etwa dass aus Ben und Susi ein Paar wird. Dann wirkt einiges, vor allem die Casting-Show, mehr fantasiert (oder aus dem Fernsehen übernommen) als recherchiert. Auch bei den Schauplätzen verhält es sich meines Eindrucks nach so.

Cliffhanger statt Finale

Schließlich finde ich, dass der Roman zu früh endet. Auch wenn er der erste Band einer sechsteiligen Reihe ist, so habe ich mir doch ein Finale und keinen Cliffhanger erwartet (also den offenen Ausgang einer Episode auf ihrem Höhepunkt). Weiters hätte Gehrke an etlichen Passagen sprachlich noch feilen können.

Glaubwürdige Charaktere, interessante Geschichte

Aber dennoch habe ich „Don’t let it get to you, Ben!“ gern gelesen. Denn wenn auch manche Situationen oberflächlich scheinen, – die glaubwürdigen und vielschichtigen Charaktere sind es nicht. Und auch die Geschichte selbst ist interessant. Ich wollte vielleicht vieles nicht so genau wissen, aber immer, wie es weitergeht.

Von Werner Schuster

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