15/09/2014von 138 Views – 0 Kommentare

Kanitz, Brigitte: Onkel Humbert guckt so komisch

Roman
Taschenbuch, E-Book
320 Seiten
Erschienen 2014 bei Blanvalet

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Inhalt:

Maja Glück stolpert so unglücklich über einen Gartenzwerg, dass sie erst im Krankenhaus wieder zu sich kommt. Plötzlich hört sie Stimmen, die ihr die unglaublichsten Dinge erzählen. Als sie schon meint, verrückt zu werden, klärt ihr Onkel Humbert sie auf: Maja hat den Fluch der Familie geerbt. Sie kann Gedanken lesen … (Pressetext)

Kurzkritik:

Ein leicht und schnell zu lesender Roman, der Heike leider nur durchschnittlich unterhaltsame Lesestunden beschert hat.

Heike gibt  ★★☆☆☆  (2 von 5 Eselsohren)

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Besprechung:

Tolle Grundidee, aber …

Kurz vor Majas 30. Geburtstag könnte das Lebens-Resümee nicht schlechter sein. Maja wohnt nach einer gescheiterten Beziehung aus Geldmangel wieder im Reihenhaus ihrer Eltern, ist figurentechnisch alles andere als in Bestform, arbeitet in einem Getränkemarkt im Ort und ist obendrein hoffnungslos in ihren Chef verliebt.

Unter Berücksichtigung all dieser Umstände hat Maja so absolut keine Lust ihren großen Ehrentag zu feiern. Ihre Mutter denkt da leider anders und plant heimlich eine große Überraschungsparty. Nach einem Ausflug mit ihrer einzig verbliebener Freundin Jette wird Maja ausgetrickst und direkt zur Gartenparty gebracht – Flucht ausgeschlossen. Um die Feier halbwegs zu überstehen sieht Maja den einzigen Ausweg im „sich die Party und alle Gäste schön trinken“ – mit fatalen Folgen.

Als Maja nach ihrem folgenschweren Sturz im Krankenhaus die Augen öffnet, strömen unzählige Gedanken und Gespräche anderer Menschen in ihren Kopf – erst der verrückte und bis dahin unheimliche Onkel Humbert kann Maja aufklären und sie in den „Familienfluch des Gedankenlesens“ einweihen, der nicht nur Vorteile mit sich bringt.

Sie kann Gedanken lesen, bis …

Als Maja dank des Fluchs den düsteren Plan ihres Schwagers, das kleine Heimatstädtchen Schaunbeck skrupellosen Immobilienhaien zum Fraß vorzuwerfen, aufdecken kann, beginnt ihr Leben in eine ganz neue Richtung zu laufen. Sie sammelt alte und neue Freunde und Verbündete um sich und stürzt sich gemeinsam mit ihnen, dem gut aussehenden Arzt Carlo Friedenslieb und dem genialen Vorteil des Gedankenlesens auf ihrer Seite in den Kampf um ihre geliebte Heimatstadt zu retten – bis sie plötzlich die Treppe hinunterfällt.

Die Hauptfigur ist durch und durch chaotisch jedoch mit vielen liebevollen Seiten und Charaktereigenschaften ausgestattet. Die Figur wird durch den Umstand, dass nicht immer alles im Leben so läuft, wie man es plant, wahnsinnig sympathisch und authentisch. Man kann sich sehr gut in Maja hinein fühlen und ihre missliche Lage verstehen. Auch die Figur des Onkel Humbert nimmt eine sympathische Wendung und Rolle in der Geschichte.

Was andere wirklich denken

Man wird als Leser dazu animiert, vielleicht die eine oder andere komische Reaktion eines älteren Menschen zu hinterfragen und aus ihrer Sicht der Dinge zu betrachten und sich vor allem die Tatsache bewusst zu machen, dass es in den meisten Fällen doch sehr von Vorteil ist, wenn man nicht unbedingt weiß, was andere wirklich denken.

Die Geschichte wird durch die „stummen“ Gedankenkommentare der anderen Figuren sehr unterhaltsam und aufgelockert, alles in allem war für mich jedoch die Geschichte vor allem zum Ende hin sehr an den Haaren herbeigezogen. Die Grundidee des „Gedankenlesenkönnens“ fand ich toll und unterhaltsam, die Umsetzung in der Geschichte hat mir jedoch nicht so gut gefallen. Die Abläufe und Ereignisse sind für mich ab dem zweiten Drittel der Geschichte nur mehr fiktiv und unrealistisch und kommen für mich zu schnell und zu direkt zum Ende.

„Onkel Humbert guckt so komisch“ ist für mich ein leicht und schnell zu lesender Roman, der mir leider nur durchschnittlich unterhaltsame Lesestunden beschert hat.

Von Heike Rainer

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Infos:

Brigitte Kanitz, Jahrgang 1957, hat lange in Norddeutschland gewohnt. Inzwischen lebt und schreibt sie seit vielen Jahren in ihrer Wahlheimat Italien. Sie war Redakteurin bei diversen Printmedien, bevor sie sich ganz der Belletristik widmete. Bei Blanvalet veröffentlichte sie bereits erfolgreich einige Familienkomödien und einen Regionalkrimi.

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