Kurzkritik – Was meinen Sie? – Infos
Erzählungen
Diogenes
Inhalt:
Fünf moderne Märchen über Menschen, die sich mehr in ihren Bildern vom Leben als im Leben aufhalten, die den unberechenbaren Folgen eines Erkenntnisgewinns die gewohnte Beschränktheit vorziehen, die sich lieber blind den Kopfeinrennen, als einen Blick auf sich selber zu wagen – Menschen also wie Sie und ich. Davon erzählt Arjouni lustig, schnörkellos, melancholisch, klug.
(Pressetext)
Kurzkritik:
Ein böses Buch. Ich kannte Jakob Arjouni bisher nur von seinen ausgezeichneten Kayankaya-Krimis her – und diese Märchen hauen mich um: Erstens erzählt Arjouni mit einer Selbstverständlichkeit, als ob das jede/r könnte, zweitens hab ich schon lange nichts mehr gelesen, was so locker und freundlich daherkommt und dann eine “fiese” Wende nimmt.
Konkret(er): Es ist leicht und billig, einen Arschloch-Chef zu beschreiben, aber die Strukturen hinter dem Arschloch-Sein-Können zu beleuchten (Marke: “Ein Arsch braucht jemanden, der ihn Arsch sein lässt”), das hat schmerzlich-erkenntnisreiche Konsequenzen – für die Leser.
Werner gibt (4 von 5 Eselsohren)
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Jakob Arjouni, geboren 1964 in Frankfurt am Main, studierte und jobbte nach dem Abitur einige Jahre in Südfrankreich und lebte dann in Berlin. Er veröffentlichte Romane, Theaterstücke, Erzählungen und Hörspiele. Für “Ein Mann, ein Mord” erhielt Jakob Arjouni 1992 den Deutschen Krimi-Preis. Derzeit lebt er vorwiegend in Südfrankreich.
Über Jakob Arjouni bei Wikipedia.