Boyle, T. C.: Talk Talk
Kurzkritik – Was meinen Sie? – Ausführliche Besprechung – Infos
Thriller
Deutsch von Dirk van Gunsteren
Taschenbuch: dtv, 2008
Hardcover: Hanser, 2006
(2006)
Inhalt:
Peck ist ein Identitätsdieb, ein Körperfresser. Mit Hilfe von gestohlener Sozialversicherungsnummer und gefälschten Schecks schlüpft er in die Rollen seiner Opfer und lebt auf deren Kosten in Saus und Braus. Von Autodiebstahl über Drogenmissbrauch bis zum Angriff mit einer tödlichen Waffe. Bis er an Dana Halter gerät. Sie ist gehörlos, aber sie ist eine Kämpferin, und da die Justiz keine Anstalten macht, den Mann zu belangen, heftet sie sich mit ihrem Freund Bridger an seine Fersen … (Pressetext)
Kurzkritik:
Was wollte Boyle mit “Talk Talk”? Für einen Thriller ist die Handlung zu vorhersehbar und das Finale zu schwach und unbefriedigend, für einen anspruchsvollen Thriller sind die Charaktere und der Plot zu eindimensional.
Werner gibt (2,75 von 5 Eselsohren)
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Misslungen
Ich wollte mir wieder einmal einen Boyle gönnen, und “Talk Talk” fängt auch an wie ein “richtiger Boyle” (amüsant-lustvolle Beschreibung von Menschen in Extremsituationen), doch bald hatte ich mich dabei ertappt, Absätze zu überfliegen, und schließlich wurde mir sogar leicht langweilig.
Die gehörlose Dana wird verhaftet, nachdem sie nur ein Stoppschild überfahren hat, weil gegen sie Anklagen für Delikte vorliegen, die sie allerdings nicht begangen hat. Als Opfer eines Kreditkartenbetrügers verliert sie zusätzlich ihren Job und geht gemeinsam mit ihren Freund Bridger den Verbrecher jagen.
Zu viele Zu- und Unfälle
Erzählt wird aus der Perspektive von Dana – und von Peck Wilson, einem aufbrausenden Ex-Lokalbesitzer, der sich mit Identitätsdiebstahl ein schönes Leben macht. Erzählt wird lang und breit vieles, das die – etwas zu kompliziert gestrickte und durch zu viele Zu- und Unfälle auch unglaubwürdig wirkende – Verfolgungsjagd nicht immer weitertreibt, aber auch den Figuren keine neuen Facetten abgewinnt.
Bleibt für mich die Frage: Was wollte Boyle mit “Talk Talk”? Für einen Thriller ist die Handlung zu vorhersehbar und das Finale zu schwach und unbefriedigend, für einen anspruchsvollen Thriller sind die Charaktere und der Plot zu eindimensional.
Schwamm drüber. Boyle hat – nach vielen großartigen und ein paar immer noch sehr guten – halt auch einmal ein schwaches Buch abgeliefert.
Von Werner Schuster
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T. Coraghessan Boyle, geboren 1948 in Peekskill, New York, unterrichtet an der University of Southern California in Los Angeles. Für seinen Roman ›World’s End‹ erhielt er 1987 den PEN/Faulkner-Preis. Als Enfant terrible der amerikanischen Gegenwartskultur wurde T. C. Boyle zum Pop- und Literaturstar seiner Generation.
Über T.C. Boyle bei Wikipedia.
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