August
Liebe LeserInnen,
ich empfehle Ihnen folgende im August 2008 erstmals und/oder als Taschenbuch erscheinende Bücher. Die Inhaltsangaben stammen aus den Ankündigungen der Verlage.
Über die orange gefärbten Links kann bei Amazon (vor)bestellt werden. Bücher, die auf “Eselsohren“ besprochen werden, sind mit einem * gekennzeichnet, zu vorhandenen Besprechungen wird verlinkt (blaue Farbe).
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TASCHENBUCH
- Graham Greene – Monsignore Quijote – dtv – Besprechung
Monsignore Quijote, direkter Nachkomme des fahrenden Ritters, bekommt von seinem Bischof Zwangsurlaub verordnet. Mit seinem Freund, dem Bürgermeister, begibt er sich in einem alten Seat 600 auf eine Pilgerfahrt durch die modernen Zeiten. Doch Monsignore hat keine Ahnung, was da alles auf ihn zukommt: Gesetzesbrüche, philosophische Betrachtungen und politische Diskussionen, Glaubensbekenntnisse, edle Taten und groteske Situationen. - Gaby Hauptmann – Kaya ist happy – dtv – Besprechung
Kayas größter Wunsch ist in Erfüllung gegangen. Das Pony Sir Whitefoot gehört jetzt ihr. Die beiden freuen sich auf ruhige Ferien und viele gemeinsame Ausflüge. Doch damit wird es nichts. Ein wertvolles Dressurpferd sorgt für Aufregung. - Andrew Vachss – Der Fahrer – Rowohlt – Besprechung
Die Karriere als Fluchtfahrer ist Eddie gewissermaßen vorherbestimmt schon lange vor dem Führerschein, war er fasziniert vom Autofahren. Sein Leben als Kleinkrimineller nimmt eine Wendung, als er J.C. begegnet. Das Superhirn einer hochprofessionellen Gang schätzt Eddies bedingungslose Loyalität ebenso wie sein Geschick am Steuer und heuert ihn für einen letzten großen Coup an. Alles läuft glatt, bis eine Frau dazwischenfunkt.
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HARDCOVER
- Daniel Alarcon – Lost City Radio – Wagenbach – Besprechung
Eine Frau, deren Stimme einem verwüsteten Land die Hoffnung zurückgibt, ein Kind ohne Eltern und die Geschichte einer entzweiten Liebe – Lost City Radio ist das großartige, universelle Portrait eines Landes zwischen Repression und Bürgerkrieg. - Xaver Bayer – Die durchsichtigen Hände – Jung & Jung – Besprechung
Das Leben kann einem eine Menge Rätsel aufgeben, vorausgesetzt, man schaut mit wachen Augen in die Welt. Die Luftmatratze, die hinausgeschoben wird aufs offene Meer welche Geschichte endet oder beginnt da? Die hermetisch verschlossene Box entwickelt sie sich, einmal im Zimmer abgestellt, nicht ganz schnell zum magischen Zentrum des Denkens und Handelns? - Alan Bennett – Die souveräne Leserin – Wagenbach – Besprechung
Eine Liebeserklärung an die Quenn und an die Literatur – wer hätte gedacht, dass das zusammenpasst? - Leif Davidsen – Der Russe aus Nizza – Zsolnay
Marcus Hoffmann, ein erfolgreicher Geschäftsmann aus Dänemark, hat sein Leben im Griff. Zumindest, bis ihn seine Frau zu einer Reise in ihre russische Heimat überredet. Die Kreuzfahrt auf der Wolga beginnt vielversprechend, doch zwischen Moskau und St. Petersburg verschwindet Nathalie und kehrt nicht wieder. Marcus macht sich auf die Suche nach der Verschollenen, in einem Land, dessen Sprache er nicht versteht und das unterwandert ist von der Mafia und gezeichnet vom Krieg in Tschetschenien. Ein Thriller, der mitten in das finstere Herz des neuen Russland fährt. - Tim Davys – Amberville – Piper – Besprechung
Amberville ist von Stofftieren bevölkert. Sonst aber ist dort alles in bester Ordnung. Die Häuser gleichen einander aufs Haar, und zwischen den gepflegten Vorgärten stehen weiß getünchte Holzzäune. Für Eric Bär, den ausgestopften Teddy, hat dieses geordnete Leben an einem späten Vormittag im April ein vorläufiges Ende: Sein ehemaliger Boss, der zwielichtige Kasinochef Nicholas Taube, bittet ihn um einen Gefallen. Eric soll für ihn die berüchtigte Todesliste beschaffen, auf der jeder Bewohner von Amberville irgendwann einmal landet. - Bettina Gaus – Auf der Suche nach Amerika – Eichborn – Besprechung
Monatelang reiste die taz-Journalistin Bettina Gaus durch 34 Bundesstaaten der USA, um herauszufinden, was seine Bewohner von sich und ihrem Land, der Weltlage oder den Europäern halten. Welche Rolle spielt es, Angehöriger der einzigen Weltmacht zu sein? Was denken Amerikaner über den Irak-Krieg, illegale Einwanderung, Leben ohne staatliche Sozialversorgung? Sind sie so, wie wir sie uns vorstellen? Wie tolerant, rassistisch, religiös, mobil, naiv, nach Glück strebend, konservativ oder liberal sind die Amerikaner auf dem Land und in den Städten? - Eduardo Labarca – Der köstliche Leichnam – Drava *
“Von dieser freien Struktur aus, wo das Traumhafte mit der bewussten Erfahrung bleibende Bilder kreiert, wo die Personen sich verwandeln oder die Charakteristika von Symbolen und Abstraktionen annehmen, wo Orte zu Repräsentanten für andere Ebenen (ideologische, geistige) werden und von einer Distanz aus, die wir seinem Verweilen in Europa zu verdanken haben, eröffnet Labarca ein Spiel wechselseitiger Spiegelung, eine bissige Reflexion, eine schonungslose und über alle Massen menschliche Satire einer Zeitspanne, die von Konflikt und Unvereinbarkeiten geprägt war.” - Adrian Nicole LeBlanc – Zufallsfamilie – Deuticke – Besprechung
Adrian Nicole LeBlanc hat zehn Jahre lang das Leben von Jugendlichen in der Bronx in New York begleitet und ihr Vertrauen gewonnen. Sie erzählt von Mord, Vergewaltigung und ungewollter Schwangerschaft, vom trostlosen ewigen Kampf um Geld und Leben, aber auch von Hoffnung, Sehnsucht, Liebe und Freundschaft. “Zufallsfamilie” wurde in Amerika zum Sensationserfolg. Niemand, der dieses Buch gelesen hat, wird es jemals wieder vergessen. - Peter Orner – Die Wiederkehr der Mavala Shikongo – Hanser
Ein versprengter Haufen einsamer Männer vertreibt sich in der Halbwüste von Namibia das Alleinsein mit phantastischen Geschichten. Mavala Shikongo ist viel zu schön und viel zu selbständig, um es dort auszuhalten, und verlässt den trostlosen Ort. Dann aber kehrt sie wieder, ohne ein Wort der Erklärung. Man weiß nur, dass sie im Befreiungskrieg mitgekämpft hat und die Schwägerin des Schuldirektors ist, der wie alle Männer in sie verliebt ist. – Das aufsehenerregende Debüt des jungen amerikanischen Autors Peter Orner schildert mit trockenem Witz und in poetischen Bildern eine fremde Welt, die uns doch überraschend nahegeht. - Heinrich Steinfest – Mariaschwarz – Piper – Besprechung
Gibt es die perfekte Beziehung? Am ehesten wohl bei jener Symbiose, die ein Wirt und sein Gast eingehen. Wie zwischen Job Grong, dem Wirt, und Vinzent Olander, seinem Gast. Bis zu dem Tag, als Grong ihn vor dem Ertrinken in einem See rettet. Danach ist alles anders. Der See ist ein tiefes Gewässer, das den Namen Mariaschwarz trägt und von dem die Einheimischen meinen, in ihm würde sich nicht nur das Weltall spiegeln, sondern auch ein Ungeheuer beheimatet sein. Als man ein Skelett aus jenem See birgt, ruft das den Wiener Kriminalinspektor Lukastik auf den Plan. Mit famoser Arroganz und gewohnt unkonventionellen Ermittlungsmethoden tritt er in das Leben der Dorfbewohner und stellt Mariaschwarz gewissermaßen auf den Kopf. Doch an manchen Beziehungen gibt es nichts zu rütteln. - Ulrich Wickert – Der nützliche Freund – Piper
Untersuchungsrichter Jacques Ricou verbringt den Abend in seinem Lieblingsbistro „Aux Folies“. Zusammen mit seinen Kollegen stößt er auf den Umzug in die Rue Belleville an, als ihn ein Anruf erreicht: Eine Freundin ist Zeugin des brutalen Mordes an dem Lobbyisten Marc Leroc geworden. Jacques und Kommissar Mahon nehmen noch in derselben Nacht die Ermittlungen auf. Leroc war beim Kauf der Leuna-Raffinerie als Mittelsmann von France Oil dafür verantwortlich, Millionen zu waschen und an deutsche Politiker zu verteilen. – Nach seinem politischen Bestseller „Gauner muss man Gauner nennen“ erzählt Ulrich Wickert von Korruption, Intrigen und den ungewöhnlichen Ermittlungsmethoden seines Richters aus Paris. - Alan Winnington – Tibet – Das Neue Berlin *
„Mit diesem Buch möchte ich dazu beitragen, das Geheimnis Tibet zu enthüllen.“ Das ist dem Autor gelungen. Tausende Kilometer legte er zurück in Tibet, lernte Sitten und Gebräuche kennen, sprach mit Menschen aus allen Schichten, studierte die Veränderungen, die nach der Wiedervereinigung mit China vonstatten gingen. Er sah das Land nicht mit den Augen eines Touristen; er versuchte an Ort und Stelle den sozialen und wirtschaftlichen Verhältnissen auf den Grund zu gehen. Die jüngsten Ereignisse auf dem „Dach der Welt“ haben eine Vorgeschichte, die wohl kaum ein Europäer besser kennt als Alan Winnington. Sein fesselnder Erlebnisbericht lässt uns die Gegenwart dieses Landes besser begreifen. - Fernando Vallejo – Blaue Tage – Suhrkamp
Eine Kindheit in Medell√≠n, der verläßlich chaotischen Stadt, in der Fernando Vallejo in den vierziger Jahren des fast schon betrauerten vergangenen Jahrhunderts aufwächst. Leichen schwimmen schon damals in den Flüssen, doch noch ist Kindheit ein Zelt blauer Tage. Eine Idylle hat Fernando Vallejo dennoch nicht zu erzählen. Zu wach, zu empfindlich reagiert das Kind auf die Stumpfheit seiner Mitwelt, auf gedankenlose Rede und falsche Töne, zu ausgeprägt ist sein Widerspruchsgeist. Blaue Tage ist das Porträt des Künstlers als garstiges Kind und liebessehnsüchtiges Wesen.