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Wir empfehlen weiters die Storys und Glossen sowie „Verreisen mit den Eselsohren“: Verreisen mit Büchern sowie Verreisen im Kopf.
Das ist das Archiv des Online-Büchermagazins Eselsohren (2007–2013). Sie finden hier über 1.000 Buchbesprechungen:
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Raabe, Melanie: Die Hässlichen
Diese unkonventionelle Geschichte, die sich so leicht liest, um hinterrücks ihre Nebenwirkungen zu entfalten, hat Eva sehr nachdenklich gemacht. Werden Randgruppen immer Randgruppen bleiben? Ist Hässlichkeit ein Manko, dass auch durch die Flucht nach vorne nicht nivelliert, nicht gesellschaftsfähig gemacht werden kann? Wird Skrupellosigkeit immer den Sieg davontragen?
Justin Scott hat mit dem Vorgängerband („Sabotage“) ein historisch stimmiges Abenteuer rund um den Privatdetektiv Isaac Bell erzählt, das im neuen Roman „Blutnetz“ seine Fortsetzung findet. Statt Eisenbahnen stehen diesmal Schiffe und deren Waffensysteme im Vordergrund. Wieder gelingt es dem Autor, den Leser in das beginnende 20. Jahrhundert zu entführen. Von Jungen, die Geschäftsleuten die Schuhe polieren, über Pferdekutschen, Telegrafen bis hin zu den vielen anderen technischen, wirtschaftlichen und politischen Details passt alles in diese Zeit.
Miriam Pharo hat Fantasie (jede Menge) und Visionen, sie sprudelt förmlich über, was die vielen Details der Welt von morgen betrifft. Sie spart in „Präludium“ nicht mit ökologischen Seitenhieben (gefällt mir sehr gut), hat die Geschichte in ein klassisch-musikalisches Ambiente eingebettet und scheut auch nicht dafür zurück, ihren Protagonisten ein derbes Wort in den Mund zu legen, wenn die Situation es erfordert. Mit ihrem Spannungsaufbau konnte ich mich allerdings kaum anfreunden.
Sennett, Richard: Der flexible Mensch
Mein Freund Niki meinte, als ich ihm dieses Buch ans Herz legen wollte, „wozu soll ich das lesen? Ich weiß eh, wie‘s mir geht und warum.“ Nun, für mich war es tröstlich zu wissen, dass nicht nur ich und ein Teil meines Freundeskreises von etwas betroffen sind, was Richard Sennett unter dem Begriff „Flexibilität“ beschreibt.
Hagner, Michael: Der Hauslehrer
Ausnahmsweise lassen wir dieses hervorragende Buch vom Verlag selbst empfehlen.
Begley, Louis: Der Fall Dreyfus
Mich hat ja tatsächlich die Dreyfus-Affäre interessiert (u.a. weil ich den Hintergrund von Émile Zolas „J’accuse…!“ in Erfahrung bringen wollte), so genau allerdings auch wieder nicht. Wie mag es da jenen ergehen, die „bloß“ vom Schlagwort Guantánamo angelockt worden sind?
Ravel, Edeet: Du liebst mich nicht
Ich hatte zuvor schon vom Stockholm-Syndrom gehört, es aber gewissermaßen nicht glauben können, dass Menschen tatsächlich so reagieren. In diesem Roman habe ich keine Sekunde daran gezweifelt, dass sich ein Entführungsopfer so verhalten könnte wie Chloe.
Asher, Jay: Tote Mädchen lügen nicht
Während man dieses Buch liest, vermisst man nicht einmal Facebook.
DAS BERGMANNSPIEL Unter dem Bett ist der Schacht. Der wird entweder mit Bettdecken dunkel gemacht, Oder ihr spielt das Spiel bei der Nacht. In den Schacht schüttet ihr erst recht viel Kohlen. Die muss der Bergmann auf dem Bauche herausholen. Ein Licht oder Spirituskocher und zum Graben Eine Schaufel muss jeder Bergmann haben. Außerdem muss […]
García Márquez, Gabriel: Die Abenteuer des Miguel Littín
Márquez macht sich hier zum Sprachrohr, stellt seine Fähigkeiten zur Verfügung, damit jemand über sich sprechen kann. Eine Bereicherung – nicht nur für Márquez-Fans sowie an Filmen und/oder Diktaturen Interessierte.
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