25/06/2008von 483 Views – 0 Kommentare

Jinks, Catherine: Teuflisches Genie

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Buchcover
(Jugend-)Krimi
Aus dem Englischen von Jakob Schmidt und Bernhard Kempen
Taschenbuch: Knaur, 2008
(“Evil Genius”, Allen and Unwin, 2005)
Inhalt:

Mit sieben Jahren lernt Cadel, wie man sich in Computernetzwerke hackt. Mit acht legt er schon ganze Städte lahm. Und mit vierzehn beginnt er seine Ausbildung am AXIS-Institut, wo Spionage, Sabotage und Giftmord auf dem Lehrplan stehen. Sein Ziel: eines Tages die Weltherrschaft an sich reißen und damit den Traum seines Vaters erfüllen, eines ebenso brillanten wie eiskalten Verbrechers. Da gibt es nur ein Problem: Cadel soll durch und durch böse sein – und ist eigentlich ein richtig netter Junge … (Pressetext)

Kurzkritik:

Man kann Cadel eigentlich nur viel Glück wünschen, während man diesen Mordsspaß – auch als Erwachsener – nur ungern aus der Hand legt, solange man ihn nicht zu Ende gelesen hat.

Werner gibt  ★★★★☆  (4 von 5 Eselsohren)

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Besprechung:

Sonderbarer Mordsspaß

Es ist mir beim Lesen nicht aufgefallen (und es wird vom Verlag auch nicht kommuniziert), dass dieses Buch für “young adults” gedacht ist. Doch das macht rein gar nichts: Auch wenn “Teuflisches Genie” die Perspektive eines Jugendlichen einnimmt, ist es für Erwachsene gewiss geeignet; für jung gebliebene auf alle Fälle.

Cadel Piggott ist nicht nur hochintelligent, sondern lebt auch in eigenwilligen (Familien-)Verhältnissen. Mit sieben Jahren besucht er die vierte Klasse nur, weil er sich unter noch älteren MitschülerInnen nicht wohl fühlen würde, aber der Lehrstoff ist ihm immer noch zu simpel; immerhin hat er sich schon in diverse Computernetzwerke gehackt. Mit sieben Jahren erfährt er auch (er ist bei Adoptiveltern aufgewachsen), dass sein Vater ein Großkrimineller ist, der im Gefängnis sitzt und mit dem er über sonderbare technische Geräte in Verbindung tritt.

Meuchelmord und Guerillatechniken

Sonderbar bleibt es auch: Mit 13 wird er ins elfte Schuljahr versetzt und von seinen MitschülerInnen verletzt, sodass er sie alle mittels eines gefinkelten Plans bei der College-Abschlussprüfung beinahe durchfallen lässt. Sein Psychologe rät ihm und seinen Eltern, auf eine bestimmte Universität zu gehen, auf der nicht nur Infiltration, Manipulation, Desinformation und Unterschlagung gelehrt wird und auf der es Kurse in Verseuchung und Mutation, in Meuchelmord und Guerillatechniken gibt, sondern auf der auch Lehrkörper wie StudentInnen aus (angehenden) Kriminellen besteht. Ab da wissen wir es mit Sicherheit: Cadel soll einmal das verbrecherische Imperium seines Vaters weiterführen.

Ganzkörper-Schutzanzug

Aber, und das verrät uns schon der Klappentext: Er ist zu gut für die Welt des Bösen. Wie es ab diesem Zeitpunkt weitergeht, darf man nicht verraten, zumal Catherine Jinks wirklich überraschende Wendungen eingefallen sind. Doch so viel kann man schon sagen: Jinks hat ein vergnügliches Buch geschrieben, in dem manche Figuren ein bisschen zu oberflächlich gezeichnet sind (sodass man bei späterer Namensnennung nicht genau weiß, von wem die Rede ist) und in dem es meiner Erinnerung nach keine “normalen” Charaktere gibt; sollten sie eine Ähnlichkeit mit lebenden Personen aufweisen können, so werden sie gnadenlos überzeichnet. Einer der wenigen Freunde von Cadel hat z.B. die Eigenschaft, bei Stress grauenvoll zu stinken zu beginnen, weswegen er einen Ganzkörper-Schutzanzug tragen muss.

“Traue niemandem”

Und grundsätzlich gilt für den genialen Helden die Regel “Traue niemandem”: Weder deinen Adoptiveltern noch deinem Verbrecher-Vati, dem Psychologen deines Vertrauens auch eher nicht und der kriminellen Kollegenschaft schon gar nicht. – Sogar hinter der Internet-Bekanntschaft Kay-Lee, welcher er sich – allerdings unter einem Pseudonym und vorsorglich mittels Anspielungen – denn doch anvertraut, steckt jemand anderer.

Da kann man Cadel eigentlich nur viel Glück wünschen, während man diesen Mordsspaß – auch als Erwachsener – nur ungern aus der Hand legt, solange man ihn nicht zu Ende gelesen hat.

Von Werner Schuster

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Infos:

Über Catherine Jinks auf ihrer Homepage.

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Literaturmagazin Eselsohren – 

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