24/11/2008von 524 Views – 0 Kommentare

Dohmen, Caspar: Let’s make Money

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Buchcover
Sachbuch (Wirtschaft)
Broschiert: Orange-Press, 2008
Inhalt:

Das Buch zum Film von Erwin Wagenhofer.
Wissen Sie, wo Ihr Geld gerade steckt? Ganz sicher nicht bei der Bank Ihres Vertrauens, denn die speist unser Guthaben als Kredit in den Kreislauf des globalen Geldmarktes ein. Wer diesen Kredit erhält und wie er ihn zurückzahlt, tut dabei nichts zur Sache, Hauptsache, das Geld ‘arbeitet’ für uns. Doch Geld kann nicht arbeiten – das können nur Menschen, Tiere oder Maschinen. (Pressetext)

Kurzkritik:

Es ist natürlich sehr ambitioniert, Laien auf knapp 200 Seiten möglichst viel über die Geldwirtschaft beibringen zu wollen, aber Dohmen gelingt es. Ich könnte mich jetzt zwar noch immer nicht mit WirtschaftlerInnen und SpekulantInnen über ihre Fachgebiete unterhalten und es wäre wohl auch noch zu früh, mein Wissen an diversen Stammtischen weiterverbreiten zu wollen. Aber ich habe den Eindruck, ich kenne mich endlich in einem Gebiet aus, bei dem ich mich mein Leben lang dümmer gestellt habe, als ich hätte sein müssen.

Werner gibt  ★★★★☆  (4 von 5 Eselsohren)

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Besprechung:

Rezession für Dummies

Erwin Wagenhofers Dokumentarfilm „Let’s make Money“ hat ähnlich wie „We feed the world“ den „kleinen Mann“ in mir sich empören lassen über die entsetzlichen Zustände auf dieser Welt, an denen man sich schon mitschuldig macht, wenn man bloß Nahrung kauft oder ein Bankkonto hat.

Aber weil „mein kleiner Mann“ immer auch wissen will, worüber er sich aufregt, habe ich mir das Begleitbuch zum Film gekauft. Darin wird dieser Film nun nicht bloß – mit ein bisschen Hintergrundinformation angereichert – nacherzählt, sondern der Autor (und Wirtschaftsjournalist) Caspar Dohmen fängt sozusagen beim ABC an und erklärt uns die Geschichte der Tauschmittel, der Kredite, der Banken und Sparkassen, der Zinsen, der Währungen und der Börsen.

Dümmer gestellt

Es ist natürlich sehr ambitioniert, Laien auf knapp 200 Seiten möglichst viel über die Geldwirtschaft beibringen zu wollen, aber Dohmen gelingt es. Ich könnte mich jetzt zwar noch immer nicht mit WirtschaftlerInnen und SpekulantInnen über ihre Fachgebiete unterhalten und es wäre wohl auch noch zu früh, mein Wissen an diversen Stammtischen weiterverbreiten zu wollen. Aber ich habe den Eindruck, ich kenne mich endlich in einem Gebiet aus, bei dem ich mich mein Leben lang dümmer gestellt habe, als ich hätte sein müssen.

Von diesem – nun – Dreiviertel-Wissen ausgehend, verstehe ich auch, wie es dazu kommen konnte, dass Menschen nicht mit Produkten, sondern mit Geld Geld verdienen, und wie sie dieses sich vermehrende Geld so lange unter sich aufteilen, bis für die anderen nichts mehr davon übrig ist.

Ich hoffe, wir finden welche.

Mag sein, dass mir dieses Wissen nichts nützt, wenn mein bisschen Geld vielleicht bald nichts mehr wert sein wird, aber ich werde die Rezession besser verstehen können als zuvor. – Kombiniert können also Film und Buch für uns kleine Leute mit unseren Emotionen und unserem Verstand von Nutzen sein.

Und Drohmen unternimmt auch noch den Versuch, uns Auswege aus dem Finanzdschungel zu präsentieren. Wenn ich das richtig verstanden habe, müssten wir im Prinzip bloß PolitikerInnen wählen, welche die Macht der Zocker zurechtstutzen. Ich hoffe, wir finden welche.

Von Werner Schuster

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Infos:

Über Erwin Wagenhofer und seinen Film bei Wikipedia.

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Literaturmagazin Eselsohren – 

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