Jetzt auch als Taschenbuch 4/12
Liebe LeserInnen,
im Jänner haben wir einen vernachlässigten Service aufgegriffen und wieder Hinweise auf besprochene Bücher gebracht, die nun auch als Taschenbuch erhältlich sind.
Hier finden Sie Taschenbücher, die im April herauskommen:
Magne Hovden: Scheißrentiere
Roman
Übersetzt von Frank Zuber
224 Seiten
Piper
Inhalt: Leif und Roy, zwei Postler aus Kirkenes, träumen davon, das schnelle Geld zu machen. Da hat Leif eine geniale Idee: ein Erlebniscamp, in dem gestresste Urlauber wie Samen leben und im Kontakt mit der Natur wieder zu sich finden können. Mit inbegriffen: das „Joiken“ typischer Samengesänge, Rentierjagd mit dem Lasso und der Genuss von „Geisterbräu“, Wodka mit Wacholderbeeren. Braucht ja niemand zu merken, dass Leif und Roy in Wirklichkeit wenig Ahnung von den Traditionen der Samen haben. Anfangs scheint in Samenland alles gutzugehen – die Leihzelte stehen, die ersten japanischen Touristen sind begeistert, samische Fellmützen finden reißenden Absatz. Doch dann fängt ein politisch korrektes Paar aus Frankreich an, lästige Fragen zu stellen …
Das sagen die Eselsohren: Es gibt Romane und es gibt Frauenromane. Gäbe es dazu das Pendant der Männerromane – dieses Buch würde in dieses Genre gehören, ist aber auch für Frauen höchst vergnüglich zu lesen. (Eva)
Zur Besprechung: Find your inner reindeer
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Michael Hagner: Der Hauslehrer
Die Geschichte eines Kriminalfalls
Erziehung, Sexualität und Medien um 1900
280 Seiten
Suhrkamp
Inhalt: Im Oktober 1903 findet in Bayreuth ein aufsehenerregender Kriminalprozeß statt. Der 23jährige Jurastudent Andreas Dippold ist angeklagt, als Hauslehrer seine beiden Schüler körperlich so sehr gezüchtigt zu haben, daß einer der Jungen an den Folgen der Mißhandlung starb. Der Hauslehrer beharrt auf der Rechtmäßigkeit seines Tuns, weil sich seine Zöglinge dem Laster der Onanie hingegeben hätten. Die großbürgerlichen Eltern – der Vater steht an der Spitze der Deutschen Bank – setzen alle Einflußhebel in Bewegung, um den Angeklagten als gemeingefährlichen Sexualstraftäter hinzustellen. Das Gericht bewahrt sich seine eigene Sicht und verurteilt Dippold zu acht Jahren Zuchthaus. Es folgt ein Aufschrei der Empörung, Prozeßbeobachter und die breite Öffentlichkeit sind ob des aus ihrer Sicht zu milden Urteils entsetzt. Eine erregte Auseinandersetzung in den Zeitungen des Kaiserreichs beginnt, an der sich auch angesehene Publizisten wie Maximilian Harden beteiligen.
Das sagen die Eselsohren: Ausnahmsweise lassen wir dieses hervorragende Buch vom Verlag selbst empfehlen. (Werner)
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Wolf Haas: Das große Brenner-Buch
Fünf Krimis in einem Band (Auferstehung der Toten. Der Knochenmann. Komm, süßer Tod. Silentium! Wie die Tiere)
976 Seiten
rororo
Inhalt: Mordfälle in Wien, Mordfälle in der Provinz. Das ist nicht schön, und schön ist auch nicht, dass der Brenner sie lösen muss. Denn dabei wird er meistens schlimm durch die Mangel gedreht. Aber er kann es nicht lassen. Denn man darf eines nicht vergessen: Ein Detektiv bleibt ein Detektiv.
Das sagen die Eselsohren: Es könnte duchaus sein, dass sich die Haas-Krimis gar nicht mit logischem Denken und folgerichtiger Vorgangsweise lösen ließen. Aber – kommt es darauf wirklich an? Und kommt es Haas darauf an? Nimmt er das Krimi-Genre ernst oder macht er sich einfach einen Spaß daraus, die sonderbare Aufklärung von kuriosen Verbrechen verquer zu bechreiben? – Dies ist das Rätsel, dass es Haas-Krimi für Haas-Krimi stets aufs neue zu lösen gilt. Allerdings nur, wenn man amouröse Abenteuer so beschrieben haben möchte: „Und dann hat die Notapothekerin nichts mehr gesagt. Und dann hat sie sich auf ihn gestürzt. Hyäne nichts dagegen. (Werner)
Zur Besprechung („Silentium“): Praktisch Ansichtssache
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Don Winslow: Tage der Toten
Kriminalroman
Übersetzt von Chris Hirte
689 Seiten
Suhrkamp
Inhalt: Mit großem Tatendrang hat sich der US-Drogenfahnder Art Keller daran gemacht, in die Strukturen der mexikanischen Drogenmafia einzudringen – mit Erfolg. So viel Erfolg, dass die Drogendepots reihenweise auffliegen und die Narcotraficantes die Jagd auf ihn eröffnen. Nachdem sein Mitarbeiter von den Gangstern zu Tode gefoltert wurde, schwört Art Keller Rache und startet einen gnadenlosen, blutigen Feldzug gegen die Drogenbarone. Zu spät bemerkt er, dass er sich damit neue Feinde macht – und die sitzen in Washington. Was als „Iran-Contra-Affäre“ in die Geschichte einging, erlebt Keller als gigantisches Drogen-, Geldwäsche- und Waffengeschäft. Vor die Wahl gestellt, seiner Regierung zu dienen oder seinem Gewissen zu folgen, trifft er eine einsame Entscheidung – und stößt dabei auf unverhoffte Verbündete.
Das sagen die Eselsohren: „Tage der Toten“ ist ein unterhaltsames Meisterwerk. (Werner)
Zur Besprechung: Schuld und Sühne im Drogenkrieg
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- von: red
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