Literatur-News: 50 Jahre Räuber Hotzenplotz u.a.
Gesammelte Literatur-News
der letzten Woche: 14 bis 20. Juli 2012
50 Jahre Räuber Hotzenplotz
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derneuebuchpreis.de
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Die Krise der Filialisten
+ Resolution: PEN schießt gegen Großfilialisten
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Zugriff auf E-Books über jeden Browser
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USA: mehr Bücher verkauft, aber weniger Umsatz
+ Online-Händler sollen Sales Tax zahlen
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Preise, Auszeichnungen
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Ausstellung: 50 Jahre Räuber Hotzenplotz
Im Mittelpunkt der Ausstellung, die noch bis zum 15. September in der der Württembergischen Landesbibliothek zu sehen ist, stehen neben den Originalausgaben des Hotzenplotz (von 1962 an) und rund 300 weiteren Exponaten vor allem die von Mathias Weber kolorierten Originalillustrationen von F.J. Tripp aus allen drei Bänden. Noch vor Auslieferungstermin befindet sich die Jubiläumsausgabe nach Verlagsangaben bereits in der 3. Auflage.
(BuchMarkt, 18. Juli)
Der Räuber Hotzenplotz hat mittlerweile auch eine eigene Facebook-Seite. – Zurück zum Inhalt
Abstimmen für derneuebuchpreis.de
Ab heute 12 Uhr können Leser für die bei derneuebuchpreis.de nominierten Bücher und E-Books abstimmen. Die Abstimmung erfolgt über eine Facebook-App. Der Preis wird von Der Tagesspiegel, epubli, Stiftung Lesen und ZEIT ONLINE vergeben und ist mit insgesamt 20.000 Euro dotiert. Die Bewerbung für den Wettbewerb ist bis zum 5. September möglich.
Seit dem 4. Juli können sich Autoren für derneuebuchpreis.de bewerben, indem sie ihr Werk kostenlos auf www.epubli.de veröffentlichen und zur Wahl stellen. Bis jetzt wurden knapp 600 Werke nominiert.
(BuchMarkt, 18. Juli) – Zurück zum Inhalt
Die Krise der Filialisten
Die großen Filialisten im Buchhandel haben zunehmend Schwierigkeiten, ihre großen Flächen profitabel zu bewirtschaften. Auf die schwächelnde Flächenproduktivität reagieren die Buchketten mit neuen Sortimenten und Rückbau der großen Filialen. buchreport.de zeichnet die Entwicklung detailliert nach – mit Meldungen, Interviews, Kommentaren und Analysen.
(Buchreport, 19. Juli)
Resolution: PEN schießt gegen Großfilialisten
Das PEN-Zentrum Deutschland, der Verband deutscher Schriftsteller (VS) in Bayern und die Kurt Wolff Stiftung attackieren mit einer Resolution erneut die Politik der Branchenriesen, die aus dem “einst vorbildlichen Netz geistiger Tankstellen der Nation” einen “Discounthandel” mit Büchern gemacht haben sollen.
– Wir protestieren gegen ein rein renditeorientiertes Handeln mit Büchern, das soziale und kulturelle Verantwortung über Bord wirft.
– Wir erwarten die politische Stärkung derjenigen Strukturen, die eine ungehinderte Verbreitung von Literatur ermöglichen und gewährleisten.
– Wir fordern den Erhalt des gefährdeten, weltweit einzigartigen deutschen Buchhandelsnetzes – sowie dessen Fundaments: des Berufs des Buchhändlers.
– Wir unterstützen die Zukunftsallianz „Pro.Buch.Kultur.“
(Börsenblatt, 16. Juli) – Zurück zum Inhalt
Nook Books per Browser
Die US-Buchhandelskette Barnes & Noble hat am 17. Juli „Nook for Web“ eingeführt. Über das neue cloud-basierte Feature haben Kunden über jeden Web Browser Zugriff auf Nook Books – ein Nook-Gerät ist dafür nicht erforderlich.
Mittels „Nook for Web“ sei der Zugriff per Browser auf Nook Books von jedem PC oder Mac möglich, so Barnes & Noble in seiner Pressemitteilung. Zum Auftakt bietet der US-Buchhändler ab sofort (bis 26. Juli) sechs Bestseller von Nook Books kostenlos für Leser an – ohne Registrierung oder Software-Download. Im Herbst soll der Dienst auf internetfähige Tablets, Smartphones und andere mobile Geräte ausgedehnt werden.
(Börsenblatt, 17. Juli) – Zurück zum Inhalt
USA: mehr Bücher verkauft, aber weniger Umsatz durch E-Book-Preise
Der US-Buchmarkt ist im vergangenen Jahr um 2,5% geschrumpft. Zwar wurden mehr Bücher verkauft als im Vorjahr, doch die niedrigen E-Book-Preise haben die Verlage Umsatz gekostet.
Laut „BookStats“ hat sich der Buchmarkt in den USA 2011 wie folgt entwickelt:
– Mit 2,77 Mio Exemplaren wurden im vergangenen Jahr mehr Bücher verkauft als im Vorjahr, plus 3,4%.
– Doch die Umsätze der US-Verlage mit Büchern sind insgesamt um 2,5% zurückgegangen, auf 27,2 Mrd Dollar (2010: 27,9 Mrd Dollar).
– Die E-Book-Umsätze haben sich 2011 im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt, sie lagen bei 2,07 Mrd Dollar (2010: 869 Mio Dollar).
– Das E-Book-Wachstum erklärt auch den Umsatzrückgang trotz steigender Nachfrage: Wenn immer mehr Verbraucher auf das digitale Format umsteigen, E-Books aber deutlich billiger sind als die gedruckten Äquivalente, drückt dies zwangsläufig den Umsatz der Verlage.
– Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 388 Mio E-Books verkauft, ein Plus von 210% gegenüber 2010.
– Der Umsatzanteil von E-Books liegt inzwischen bei 15% (2010: 6%).
– Die Verkäufe von gedruckten Büchern gingen dagegen von 12,1 Mrd Dollar auf 11,1 Mrd Dollar zurück.
– Der stationäre Vertriebskanal hat unter der Borders-Pleite und den Buchhandels-Schließungen gelitten, die Umsätze der Verlage im stationären Buchhandel sind um 12,6% zurückgegangen, auf 8,59 Mrd Dollar. Dennoch ist der stationäre Buchhandel nach wie vor der wichtigste Vertriebskanal.
– Von der stärkeren Nachfrage nach E-Books profitierte naturgemäß besonders der Online-Handel: Im vergangenen Jahr legte der Online-Bereich um 35% zu, mehr als 5 Mrd Euro haben die Online-Händler 2011 mit Büchern umgesetzt.
– Auch das Direktgeschäft der Verlage gewinnt an Bedeutung: Die Umsätze im Direktkundengeschäft haben sich fast verdoppelt und lagen erstmals über 1 Mrd Dollar.
(Buchreport, 19. Juli) – Zurück zum Inhalt
USA: Online-Händler sollen Sales Tax zahlen
Auch in Europa könnte der Steuervorteil für Amazon kippen
Die Steuervorteile für Amazon könnten bald der Vergangenheit angehören: Immer mehr US-Bundestaaten bestehen darauf, dass der Online-Riese die lokale Sales Tax (Umsatzsteuer) zahlt. Auch in Europa steht die ermäßigte Mehrwertsteuer für E-Books – und damit der Steuervorteil für den Amazon-Standort in Luxemburg – auf dem Prüfstand.
Wie das „Wall Street Journal“ berichtet, verhandelt Amazon derzeit mit zahlreichen US-Bundesstaaten über eine Verkaufssteuer. Mit dem Governeur des Staates New Jersey, Chris Christie, hat sich erstmals ein bekannter Governeur aus dem Lager der Republikaner für die Einführung der Sales Tax ausgesprochen. Christie hat mit Amazon vereinbart, dass der Onliner eine 7%-Verkaufssteuer von seinen Kunden kassiert.
Die Vereinbarung gilt erst ab Mitte nächsten Jahres. Den Steueraufschub hat der Governeur dem Onliner im Gegenzug dafür eingeräumt, dass Amazon in New Jersey ein Logistikzentrum aufbaut und dadurch rund 1500 Arbeitsplätze schafft. Die Einigung könnte das Ende der Verkaufssteuer-Freiheit für den Online-Handel in den USA einläuten.
Auch in Europa könnte der Steuervorteil für Amazon kippen: Die EU-Kommission hat ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Frankreich und Luxemburg eingeleitet, weil sie ermäßigte Mehrwertsteuersätze für E-Books eingeführt haben. Zur Begründung bringt Brüssel die Wettbewerbsverzerrungen vor, die durch die unterschiedlichen Steuersätze gelten. Amazon betreibt sein Europageschäft von Luxemburg aus und muss nur 3% MwSt abführen – ein großer Vorteil gegenüber Shops in anderen EU-Ländern.
(Buchreport, 17. Juli) – Zurück zum Inhalt
Preise, Auszeichnungen
– LiBeraturpreis geht an die Mexikanerin Sabina Berman für „Die Frau, die ins Innerste der Welt tauchte“ – (BuchMarkt)
– Uwe-Johnson-Preis 2012 an Christoph Hein für „Weiskerns Nachlaß“ – (BuchMarkt)
– Zürich fördert die heimischen Autoren Baumann, Herzig, Kenessey und Steiger mit je 10.000 CHF – (Börsenblatt)
– Land Niedersachsen zeichnet die Autoren Jan Peter Bremer und Jan Brandt aus – (BuchMarkt)
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