12/03/13: Sinnlos erschöpft
Bin völlig erschöpft und dies leider sinnlos. Bei der Literaturshow am Montag waren lauter Lyrik-Fans erschienen – und der Abend war eigentlich für Menschen gedacht, die mit Gedichten nichts anfangen können. Deshalb habe ich mich in der letzten Zeit mit der Geschichte und der Formen der Lyrik befasst, meine Ergebnisse am Wochenende zusammengefasst und am Montag zu einer Kurzpräsentation verarbeitet. Die habe ich dann – angesichts eines „Fachpublikums“ – ausgelassen, und das war irgendwie frustrierend. So viel Arbeit für nichts.
Die Veranstaltung indes war fein. Die vier Autoren haben ihre doch verschiedenartigen Gedichte vorgetragen, die (von mir ausgehirnte) Reihenfolge war förderlich. Und es hat dem Tanzcafé Jenseits gut getan, mit einer Atmosphäre aufgeladen zu werden, wie dies nur Lyrik kann.
Ich war ja auch zufrieden – und trotzdem frustriert. Es hat auch nichts genützt, mir einzureden, dass die Mühe natürlich nicht umsonst gewesen ist. Ich sehe mich zwar immer noch nicht in der Lage, Gedichte zu rezensieren, aber vielleicht bin ich auf dem Weg dahin. Früher habe ich ja gemeint, dass Gedichte etwas Persönliches sind und dass ich die Leute mit meinen Lese-Einrücken nicht belästigen sollte. Die „germanistische“ Herangehensweise ist nun interessant und hilfreich, aber doch etwas, das ich nicht leisten kann und will. Ich denke, vielleicht gibt es einen Mittelweg, der würde allerdings bedeuten, dass ich nur Gedichte rezensieren könnte, über die es bereits wissenschaftliche Analysen gibt.
Schau‘n wir mal. Heute Abend werde ich mal – wenn ich nicht zu müde dafür bin – sichten, wie der Video-Mitschnitt vom Montag geworden ist. Und am Mittwoch – nach der Bekanntgabe des Preises der Leipziger Buchmesse – zu schneiden beginnen.