Thornton, Sarah: Sieben Tage in der Kunstwelt
Sachbuch
Aus dem Englischen von Rita Seuß
Hardcover: Fischer, 2009
Taschenbuch: Fischer, 2010
(„Seven Days in the Art World“, 2008)
Inhalt:
Was Robert Altmans Film “Prêt-à-Porter” für die Modewelt war, ist Sarah Thorntons Buch für die Welt des riesigen Boom-Marktes der Gegenwartskunst: Nach welchen Regeln funktioniert sie? Wer entscheidet, welcher Künstler einer der ganz großen (und ganz teuren) wird? Was treibt die Sammler, die Galeristen und was bedeutet all das für die Kunst und die Künstler selbst? Mit dem Handwerkszeug einer Ethnologin erkundet Sarah Thornton diese einzigartige Welt aus Kreativität, Geschmack und Macht, aus Status, Hoffnung, Geld und Intrigen. (Pressetext)
Kurzkritik:
Wer dieses allgemein verständlich geschriebene Buch über moderne Kunst gelesen hat, kennt sich nicht nur aus in der Kunstwelt, er oder sie hat wohl auch Lust bekommen, sich überhaupt oder näher mit zeitgenössischen Werken zu befassen.
Werner gibt (4 von 5 Eselsohren)
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Das Ende des Ignorantentums
Wer dieses allgemein verständlich geschriebene Buch über moderne Kunst gelesen hat, kennt sich nicht nur aus in der Kunstwelt, er oder sie hat wohl auch Lust bekommen, sich überhaupt oder näher mit zeitgenössischen Werken zu befassen.
Die Kunsthistorikerin und Soziologin Sarah Thornton nimmt eine/n mit auf eine Auktion (bei Christie‘s), zu Kunststudenten (Crit-Seminar), auf eine Messe (Art Basel), zu einer Preisverleihung (Turner-Preis), in eine Kunstzeitschriften-Redaktion (Artforum), in ein Atelier (von Takashi Murakami) und schließlich zur Biennale von Venedig.
Verständlich, aber nicht vereinfacht
Diese Links dienen bloß zur Orientierung. Ein Lexikon kann Thorntons akkribische Recherche (über 250 Interviews sowie ihre teilnehmende Beobachtung) und ihre – weil‘s moderne Kunst ist, wiederhole ich das – allgemein verständliche Darstellung nicht ersetzen. Wobei sie die Kunstwelt nicht einfacher darstellt, als sie ist. Im Gegenteil: Ohne zu werten gibt Thornton möglichst vielen Ansichten und Meinungen Raum.
Besserer Zugang
„Sieben Tage in der Kunstwelt“ ist auch keine Kunstgeschichte der Moderne oder eine Deutungshilfe für zeitgenössische Werke. Thornton beschreibt ihr Buch als „Sozialgeschichte der jüngeren Vergangenheit“. Wir lernen darin eine Sphäre kennen, „in der viele Menschen nicht nur arbeiten, sondern leben“. Und weil wir einige männliche und weibliche Künstler, Händler, Kuratoren, Kritiker, Sammler und Experten kennenlernen konnten, haben wir einen besseren Zugang zu dem, womit sich diese beschäftigen.
Und deshalb habe ich für die nächste Zeit Besuche in Ausstellungen geplant, die ich bis vor kurzem eher ignoriert hätte.
Von Werner Schuster
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Über Sarah Thornton bei Fischer.
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