Slaughter, Karin: Zerstört
Kurzkritik – Was meinen Sie? – Ausführliche Besprechung – Infos
Thriller
Aus dem Englischen von Klaus Berr
Hardcover: Blanvalet, 2009
(„Skin Privilege / Beyond Reach“, 2007)
Inhalt:
Eine Leiche in einem ausgebrannten Auto. Unter Mordverdacht: Lena Adams. Dann eine zweite Leiche. Mit Lenas Messer im Rücken. Chief Jeffrey Tolliver lässt alles stehen und liegen, um seiner besten, aber gefährlich labilen Mitarbeiterin zu Hilfe zu eilen. Dabei macht seine Frau Sara Linton gerade selbst die Hölle durch: Sie soll Schuld tragen am Tod eines Patienten. Sara und Jeffrey fahren in Lenas Heimatstadt Reese, wo Gewalt, Drogen und Lügen regieren. Und wo jeder, der sich einmischt, sein Leben riskiert … (Pressetext)
Kurzkritik:
Was die Droge Methamphetamin einem Menschen antut, unter welchen skrupellosen Umständen sie unter die Leute gebracht wird, und wie die rechtsradikale Szene in Amerika hier ihre Hände im Spiel hat, habe ich mit wachsendem Entsetzen gelesen.
Aber auch sonst fiel es mir schwer, den Krimi aus der Hand zu legen. Vorwiegend aus der Perspektive der beiden Frauen – Linton und Adams – geschrieben, entwickelt sich ein spannender Plot mit verwickelten Handlungssträngen, unerwarteten Wendungen und einer differenzierten, einfühlsamen Darstellung der handelnden Personen. Und bis zum überraschenden Schluss hatte ich während des Lesens tatsächlich Angst um die „Guten“.
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Einstiegs-Droge
Als ich das Buch von Karin Slaughter zur Hand nahm, wusste ich, dass dies der sechste Band der so genannten „Grant-County“-Thrillerreihe war. Manchmal ist es etwas lästig, in so eine Krimireihe einzusteigen, ohne all die Vorgeschichten der wiederkehrenden Personen zu kennen – so z.B. die der Polizistin Lena Adams, offenbar eingeführt als eine (hervorragende) Ermittlerin, die laufend in Schwierigkeiten gerät und selbst Schwierigkeiten macht.
Sie wird in ihrer Heimatstadt Reese desorientiert neben einem ausgebrannten Autowrack aufgefunden, den Fuß auf einem Benzinkanister abgestützt, unfähig oder unwillig, darüber auch nur ein Wort zu verlieren. Da in dem Wagen auch eine Leiche bis zur Unkenntlichkeit verbrannt ist, wird Adams unter Mordverdacht festgenommen. Das Ermittler-Ehepaar Sara Linton und Jeffrey Tolliver, sie Ärztin, er Chief Inspector, macht sich gemeinsam auf nach Reese, um die Wahrheit herauszufinden, da Tolliver nicht glauben kann, dass Adams zu so einer Tat fähig ist.
Meth
Der hiesige Polizeichef Jake Valentine scheint dieses Eindringen in sein Revier nicht so gern zu sehen, vor allem, da Adams die Flucht aus dem Krankenhaus gelingt, als sie kurz mit Sara Linton alleine gelassen wird, die versucht, in einem Gespräch „von Frau zu Frau“ ihr Schweigen zu brechen.
Danach beginnt eine fieberhafte Suche nach Adams und ihrem ebenfalls abgängigen Onkel Hank, der sie und ihre Schwester aufgezogen hat, nachdem ihre Mutter gestorben war. Hank war viele Jahre seines Lebens Methamphetamin-süchtig, und dieses „Meth“ scheint einer der Schlüssel zur Klärung des Falls zu sein.
Wachsendes Entsetzen
Was diese Droge einem Menschen antut, unter welchen skrupellosen Umständen sie unter die Leute gebracht wird, und wie die rechtsradikale Szene in Amerika hier ihre Hände im Spiel hat, habe ich mit wachsendem Entsetzen gelesen.
Aber auch sonst fiel es mir schwer, den Krimi aus der Hand zu legen. Vorwiegend aus der Perspektive der beiden Frauen – Linton und Adams – geschrieben, entwickelt sich ein spannender Plot mit verwickelten Handlungssträngen, unerwarteten Wendungen und einer differenzierten, einfühlsamen Darstellung der handelnden Personen. Und bis zum überraschenden Schluss hatte ich während des Lesens tatsächlich Angst um die „Guten“.
Trotz Einstieg in mir nicht bekannte Biografien hat mich dieses Buch so stark beeindruckt, dass ich alle anderen „Grant-County“-Thriller ebenfalls lesen werde.
Von Eva Schuster
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Karin Slaughter, Jahrgang 1971, stammt aus Atlanta, Georgia. 2003 erschien ihr Debütroman Belladonna, der sie sofort an die Spitze der internationalen Bestsellerlisten und auf den Thriller-Olymp katapultierte. Ihre »Grant County«-Romane um Rechtsmedizinerin Sara Linton und Polizeichef Jeffrey Tolliver sind inzwischen in 30 Sprachen übersetzt und weltweit mehr als 20 Millionen mal gelesen worden.
Über Karin Slaughter bei Wikipedia.
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